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17.09.2004 13:38

Abfalltage Baden-Württemberg - Produktintegrierter Umweltschutz - Integrative Strategien gefordert

Dr. Ulrich Engler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    Unter dem Motto "Integrative Strategien für eine Nachhaltige Abfallwirtschaft" werden die Auswirkungen der EU-Politik auf Baden-Württemberg bei den diesjährigen Abfalltagen Baden-Württemberg am Mittwoch, den 22. und Donnerstag, den 23. September diskutiert. Über 300 Experten und Interessierte aus Kommunen, Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Verbänden werden zu der Tagung in der Stuttgarter Liederhalle erwartet, die von Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert vom Lehrstuhl für Abfallwirtschaft und Abluft der Universität Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Umwelttechnik KURS e.V. und dem Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Industrie- und Siedlungswasserwirtschaft sowie Abfallwirtschaft e.V. organisiert wird. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg.

    Mit dem Schwerpunkt "Produktintegrierter und Produktionsintegrierter Umweltschutz" kommen bei der diesjährigen Tagung besonders die Problemstellungen der Industrie in den Blick, neben den Fragestellungen aus Behörden und Kommunen. Auto- und Elektro(nik)recycling stehen hier im Mittelpunkt der Diskussion auf europäischer Ebene. Ökoeffizienz, Stoffstrommanagement im Automobilbau, Ressourcenschonung durch die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen, EU-Richtlinie über Elektroaltgeräte sowie die stoffliche Verwertung von Altautos und Elektro(nik)schrott spielen in der Industrie derzeit bei der Umsetzung der gesetzlichen europäischen und nationalen Vorgaben eine große Rolle.

    Die Abfallwirtschaft in Deutschland wird zunehmend durch die Politik, Gesetzgebung und Rechtsprechung der Europäischen Union geprägt. Dies führt zum einen zur Angleichung der gesetzlichen Grundlagen in den EU-Mitgliedsstaaten, zum anderen werden einheitliche technische und ökologische Mindeststandards definiert. Gleichzeitig finden eine Intensivierung des Wettbewerbs und eine Liberalisierung des Warenverkehrs statt. Mit dem Ergebnis, dass die abfallrelevanten Stoffströme dorthin fließen, wo bei der Verwertung die geringsten Kosten entstehen. Der Umweltschutz als Leitbild für die Abfallwirtschaft wird immer mehr durch monetäre Aspekte überlagert. Zukunftsorientierte Abfallwirtschaft erfordert im Rahmen des Stoffstrommanagements neue Strategien bei der Abfallvermeidung.

    Unumstritten ist, dass in diesem Rahmen der produzierenden Industrie eine Schlüsselrolle zukommen wird. Hierbei steht die Abfallwirtschaft zunehmend vor dem Dilemma, dass mit erheblichem Aufwand neue Produkte mit definierten Eigenschaften entwickelt werden, gleichzeitig aber den Fragen der Entsorgung der Produkte nicht immer genügend Aufmerksamkeit geschenkt wird. Was geschieht beispielsweise mit den Produkten der Nanotechnologie, die als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts betrachtet wird, oder mit neuartigen "intelligenten" Einsatzstoffen, die hohe Anteile organischer Substanz besitzen, wenn diese zu Abfall werden? Wie sind Langlebigkeit und Innovationspotential bei Investitionsgütern zu vereinbaren? Hier sind neue integrative Ansätze gefragt.

    Aber auch auf Ebene der klassischen Abfallwirtschaft sind noch offene Fragen. Bleibt diese weiterhin ein Element der öffentlichen Daseinsvorsorge oder soll sie teilweise oder ganz dem freien Wettbewerb unterliegen?

    Bei den Abfalltagen Baden-Württemberg 2004 unter der Schirmherrschaft von Minister Stefan Mappus, Ministerium für Umwelt und Verkehr des Landes Baden-Württemberg, werden der Stand der Forschung zu diesen Themen vorgestellt und die aufgeworfenen Fragestellungen diskutiert, Erfahrungen ausgetauscht und Anregungen zu den anstehenden Herausforderungen gegeben.

    Begleitend findet eine Fachausstellung mit Informationsständen relevanter Unternehmen und Institutionen zum Thema statt.

    Das Tagungsprogramm finden Sie unter
    http://www.kurs-net.de

    Ort: Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle, Schillersaal, Berliner Platz 1-3
    Zeit: 22.9.-23.9.2004, Beginn: 9.00 Uhr

    Kontakt:
    Andreas Sihler, Kompetenzzentrum Umwelttechnik - KURS
    c/Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft
    Tel. 0711/685-5498
    Fax 0711/685-5460
    e-mail: sihler@kurs-net.de


    Weitere Informationen:

    http://www.kurs-net.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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