Frankfurt am Main, 26. September 2025. Zum 1. September 2025 hat das PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung einen neuen Standort in Frankfurt-Sachsenhausen bezogen. An der Festveranstaltung zur Einweihung nehmen neben zahlreichen Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft die Präsidentin des Hessischen Landtags Astrid Wallmann, Staatsminister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur des Landes Hessen Timon Gremmels sowie Stadtrat Dr. Bernd Heidenreich in Vertretung des Oberbürgermeisters teil.
Mit dem Umzug des PRIF erhält die internationale Friedens- und Konfliktforschung einen neuen Standort in Frankfurt am Main, der den Anforderungen des wachsenden Instituts besser gerecht wird als die bisherigen Räumlichkeiten am Baseler Platz. In dem 1970 gegründeten Institut erforschen inzwischen rund 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Natur-, Technik-, Rechts- und Sozialwissenschaften aktuelle Konflikte und suchen nach Wegen, diese zu lösen. Die behandelten Krisen und Konflikte reichen von zwischenstaatlichen und innerstaatlichen Gewaltkonflikten bis hin zu Phänomenen politischer Gewalt und Radikalisierung sowie Folgen des Klimawandels.
Institutsdirektorin Nicole Deitelhoff, Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungen an der Goethe-Universität Frankfurt, betont die Bedeutung der Friedens- und Konfliktforschung in der Gegenwart „Wir erleben in den letzten Jahren die Rückkehr von geopolitischen Konflikten und Großmachtrivalitäten, auch auf dem europäischen Kontinent. Dahinter verbergen sich Kräfteverschiebungen in der internationalen Staatenwelt, aber auch die Effekte von Krisen und Polarisierung innerhalb vieler Staaten, die zunehmend die internationale Ordnung und ihre Regelwerke bedrohen. Als Friedens- und Konfliktforscherinnen und -forscher sind wir gerade in diesen Zeiten gefordert, diese Entwicklungen zu analysieren und Wege aufzuzeigen, wie sowohl der gesellschaftliche als auch der internationale Frieden erhalten und gegebenenfalls wiederhergestellt werden kann. Das Land Hessen macht das durch seine verlässliche und kontinuierliche Unterstützung unserer Forschungsarbeit möglich, für die wir sehr dankbar sind.“
Das PRIF wurde 1970 als Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) auf Initiative des damaligen Hessischen Ministerpräsidenten Albert Osswald eingerichtet und wird seither durch das Land gefördert. Seit 1993 wirkt das Institut auch im Kuratorium des Hessischen Friedenspreises der Albert-Osswald-Stiftung mit und berät bei der Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger. Die bewährte Zusammenarbeit mündete erst jüngst in der feierlichen Verleihung des Preises an die brasilianische Umwelt- und Friedensaktivistin Jani Silva im Hessischen Landtag.
Astrid Wallmann, Präsidentin des Hessischen Landtages, würdigt die Arbeit des PRIF: „Um Kriege und Konflikte wirksam zu verhindern und zu beenden, muss man die Ursachen und Dynamiken von Gewalt verstehen und die Bedingungen zur Herstellung eines nachhaltigen Friedens kennen. Mit seiner interdisziplinären Grundlagenforschung leistet das PRIF seit mehr als einem halben Jahrhundert einen wichtigen Beitrag auf diesem Gebiet. Die hier in Frankfurt vorhandene Expertise ist von unschätzbarem Wert für Politik und Öffentlichkeit – gerade in diesen sicherheitspolitisch angespannten Zeiten.“
Timon Gremmels, Staatsminister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur des Landes Hessen, hebt die Bedeutung des Instituts hervor und bekräftigt die Unterstützung durch das Land Hessen: „Kriege auf der Welt nehmen zu, geopolitische Konstellationen ändern sich. Wir brauchen die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Friedens- und Konfliktforschung als Basis für öffentliche Diskussionen und fundierte Entscheidungen. Die Arbeit des PRIF leistet hierzu einen herausragenden Beitrag“, so Wissenschaftsminister Timon Gremmels. „Als Land Hessen unterstützen wir das PRIF: Gemeinsam mit dem Bund stellen wir die Grundfinanzierung des PRIF als Leibniz-Institut bereit. Wir streben einen Neubau auf dem Campus Westend an, der die enge Kooperation mit der Goethe-Universität weiter verstärkt. Bis dahin übernehmen wir die Miete für die Unterbringung in der Darmstädter Landstraße. Zudem unterstützen wir die Neuausstattung der Bibliothek.“
Eine starke Partnerschaft verbindet das PRIF auch mit der Stadt Frankfurt. Bereits 2020 entstand am PRIF die Konzeptstudie „Demokratiezentrum Paulskirche: Haus der Demokratie“, die Impulse für die Ausgestaltung eines Demokratiezentrums Paulskirche setzte, das in diesen Tagen weiter Gestalt annimmt. Im Zuge der Feierlichkeiten zum 175. Jubiläum der Paulskirche förderte die Stadt das Demokratieprojekt des PRIF „Global House of Young Voices”, ein einwöchiges Treffen mit Jugenddelegationen aus Frankfurt und 12 Partnerstädten. Das Projekt verfolgte das Ziel, die Bildung zur Weltbürgerschaft, zur „Global Citizenship“, im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele zu fördern.
Stadtrat Dr. Bernd Heidenreich hebt in Vertretung von Oberbürgermeister Mike Josef die besondere Bedeutung des Instituts hervor: „Frankfurt ist stolz auf das PRIF. Seit 55 Jahren hat es seinen Sitz in Frankfurt am Main. Das ist kein Zufall. Denn unsere Stadt war stets mehr als ein internationaler Finanzplatz und ein Bankenzentrum, sondern immer schon ein Ort der Forschung, des Wissenschaftsdialogs und ein Forum, auf dem die politischen und gesellschaftlichen Problemlagen der Zeit verhandelt wurden. Das Institut wirkt als Transmissionsriemen zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik und als Impulsgeber für die politischen Debatten um Sicherheitspolitik und Demokratie. In diesen bewegten Zeiten sind seine Analysen und Expertisen wichtiger denn je. Wir wünschen uns sehr, dass die neue Umgebung seine Arbeitsbedingungen spürbar verbessert und neu inspiriert.“
Der neue Standort bietet ausreichend Raum für die über einhundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des PRIF. Architektur und Design ermöglichen im Sinne von „New Work” ein konzentriertes Arbeiten ebenso wie den kollegialen Austausch. Der modern ausgestattete Konferenzraum bietet bis zu 120 Personen Platz, so dass das Institut weiterhin den wissenschaftlichen Dialog pflegen kann. Mit dem Umzug erhält auch die Bibliothek des Instituts ein ganz neues Gewand: Deutschlands größte Fachbibliothek im Bereich der Friedens- und Konfliktforschung ist nicht nur digital verfügbar, sie bietet auch externen Nutzerinnen und Nutzern moderne Lese- und Arbeitsplätze.
Pressekontakt
Dr. Ursula Grünenwald
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung
Darmstädter Landstr. 110-114, 60598 Frankfurt am Main
T. +49 (0)69 959104-13
M. +49 (0)163 7818460
gruenenwald@prif.org
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Über das PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung
Das PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung ist eines der führenden Friedensforschungsinstitute in Europa. Es wurde 1970 als eine vom Land Hessen und Bund geförderte Stiftung öffentlichen Rechts gegründet. Ziel des Instituts ist es, die Ursachen internationaler und innerstaatlicher Konflikte zu analysieren und Lösungen zu entwickeln. Das Institut ist in zahlreichen nationalen und internationalen Forschungsverbünden aktiv. Seit 2009 ist das PRIF Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Das PRIF verbindet interdisziplinäre Grundlagenforschung mit dem Transfer von Wissen in Politik, Medien und Gesellschaft.
https://www.prif.org | Blog: https://blog.prif.org
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Chemie, Gesellschaft, Informationstechnik, Politik
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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