Aufforstung aus der Luft: Was bisher nach Science-Fiction klang, kann Realität werden. Mit dem Projekt „DraAuf – Drohnen-gestützte automatisierte Aufforstung“ startet am IKR – Institut für angewandte KI und Robotik der Hochschule Kempten am Standort Marktoberdorf ein zukunftsweisendes Forschungsvorhaben, das Künstliche Intelligenz und Robotik für den Klimaschutz neu denkt. Ende vergangener Woche erhielt das Projekt in Berlin den Förderbescheid der Bundesregierung und wurde als „KI-Leuchtturmprojekt“ ausgezeichnet.
Die Idee: Drohnen und autonome Roboter übernehmen Pflanzarbeiten in schwer zugänglichen Waldgebieten. Eine Monitoringdrohne erstellt ein dreidimensionales Geländemodell, das von einer KI analysiert wird. Daraus entstehen Pflanzvorschläge, die von Fachleuten geprüft und freigegeben werden. Anschließend transportiert eine Schwerlastdrohne einen Pflanzroboter an die Zielorte. Vor Ort bewertet der Roboter die Bodenbedingungen, bereitet den Standort vor und setzt Setzlinge präzise ein. So sollen Aufforstungsmaßnahmen deutlich schneller, kostengünstiger und großflächiger realisierbar werden.
Gerade im Allgäu mit seinen Berg- und Schutzwäldern hat das Thema besondere Relevanz: Die Wälder sichern Hänge, schützen vor Lawinen und Hochwasser und sind zugleich ein wichtiger Lebensraum. Der Klimawandel setzt diesen Bergwäldern stark zu. Trockenheit, Stürme und Schädlingsbefall führen bereits heute zu großflächigen Waldschäden. „DraAuf“ will zeigen, wie innovative Technologien dabei helfen können, diese einzigartigen Landschaften zu erhalten und ihre Schutzfunktion auch für kommende Generationen zu sichern.
Prof. Dr.-Ing. Tobias Weiser, Projektleiter und wissenschaftlicher Leiter am IKR betont: „Die Verbindung von KI-gestützter Planung und autonomer Robotik hebt den Umweltschutz technologisch auf ein neues Niveau. Wir wollen zeigen, dass intelligente Systeme nicht nur in der Industrie, sondern auch für unsere Bergwälder im Allgäu unverzichtbare Lösungen liefern – gerade dort, wo der Klimawandel schnelle Antworten verlangt.“
Gefördert wird „DraAuf“ im Umfang von 1.282.077 Euro bis Ende 2027 im Rahmen des Aktionsprogramms „Natürlicher Klimaschutz“ des Bundesumweltministeriums. Forschungspartner sind das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten, das Forstrevier Meersburg, die Roth Woodinnovation AG sowie die Hochschule München. Ziel ist ein praxistauglicher Prototyp, der in Feldversuchen seine Leistungsfähigkeit zeigt. Langfristig soll die Technologie mit Schwärmen von Drohnen skaliert werden, ein möglicher Durchbruch für klimaangepasste Aufforstung.
Hintergrund: KI-Leuchtturmprojekte
Mit den „KI-Leuchttürmen für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen“ fördert das Bundesumweltministerium seit 2019 besonders innovative Anwendungen Künstlicher Intelligenz im Umweltschutz. Die Projekte demonstrieren, wie KI dazu beitragen kann, Ökosysteme zu schützen, Ressourcen effizienter zu nutzen und Klimaschutzmaßnahmen zu beschleunigen.
Prof. Dr.-Ing. Tobias Weiser | tobias.weiser@hs-kempten.de
https://forschung.hs-kempten.de/de/forschungsprojekt/777-draauf
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
Informationstechnik, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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