Elsässer stärkt den Forschungsschwerpunkt „Signale des Lebens“ sowie den Exzellenzcluster CIBSS an der Universität Freiburg. Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert die Professur mit insgesamt 4,8 Millionen Euro über zehn Jahre.
Das geförderte Projekt wird epigenetische Mechanismen in Menschen beleuchten.
Elsässers Arbeit zielt insbesondere darauf, die Wechselwirkungen zwischen Epigenom und Umwelt sowie krankheitsbedingte Veränderungen zu verstehen, um mögliche personalisierte Therapieansätze zu finden.
Prof. Dr. Simon Elsässer hat am 1. Oktober 2025 die Professur für Synthetische Biologie an der Universität Freiburg übernommen. Der Biochemiker gehört zu den weltweit führenden Wissenschaftler*innen in der technologischen und methodischen Weiterentwicklung der Epigenetik und synthetischen Biologie. Die Professur wird von der Carl-Zeiss-Stiftung über zehn Jahre mit insgesamt 4,8 Millionen Euro gefördert und ist an der Fakultät für Biologie angesiedelt. Außerdem wird Elsässer eng mit dem Exzellenzclusters CIBSS – Centre for Integrative Biological Signalling Studies an der Universität Freiburg zusammenarbeiten und dazu beitragen, den gesamten Forschungsschwerpunkt „Signale des Lebens“ an der Universität Freiburg weiter auszubauen und zu stärken.
Wechselwirkungen zwischen Epigenom und Umwelt
Unsere Gene prägen unsere Gesundheit, doch sie erklären nur einen Teil des Risikos für Erkrankungen wie Diabetes, Herzkreislauferkrankungen oder Krebs. Denn unsere DNA kodiert kein fixes Programm: Wann und wo welche Gene in unserem Körper aktiv sind, wird durch das Epigenom gesteuert. Dieses umfasst chemische Modifikationen wie DNA-Methylierung und vielfältige Histonmodifikationen, die zwar die genetische Sequenz nicht ändern, aber die Genaktivität stark beeinflussen.
Elsässer untersucht in seiner Forschung, wie Zellen in unserem Körper äußere Signale und gespeicherte, epigenetische Merkmale interpretieren, um damit ihre Funktion zu steuern. „Besonders faszinierend und wichtig am Epigenom ist, dass es maßgeblich durch die individuelle Lebensgeschichte geprägt wird, unter anderem durch Umwelteinflüsse, Ernährung, Lebensstil und Krankheitshistorie“, sagt Elsässer.
Erkenntnisse zu Lebensstil, Krankheiten und Therapien
Um dem menschlichen Epigenom auf den Grund zu gehen, entwickelt Elsässer nichtinvasive Methoden, die aus einfachen Blutproben detaillierte Einblicke in die epigenetische Regulation im Organismus liefern. Basis dafür sind Millionen kurze DNA-Fragmente, die von menschlichen Geweben ins Blut abgegeben werden und dabei noch ihre ursprünglichen epigenetischen Markierungen tragen.
Diese liest Elsässer mit Hilfe von modernen Sequenzierverfahren aus und kann so zum Beispiel Veränderungen im Epigenom in Abhängigkeit von Lebensstil, Alterung, Krankheitshistorie und medizinische Interventionen detektieren. „Unsere Hoffnung ist, dass derartiges Wissen helfen wird, krankhafte Veränderungen früh zu erkennen und mit neuen Therapieansätzen gegenzusteuern“, sagt Elsässer.
Elsässer erhält außerdem eine Förderung seiner Forschungsarbeit als Alexander-von-Humboldt-Professor an der Universität Freiburg.
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ZUR PERSON
Simon Elsässer war zuletzt Associate Professor am Karolinska Institutet in Solna, Schweden, wo er 2015 im Rahmen des Science for Life Laboratory Fellows Programmes seine erste Gruppenleiterstelle antrat. Er promovierte von 2007 bis 2011 an der Rockefeller University in New York, USA, und absolvierte danach einen Postdoc in Cambridge, Vereinigtes Königreich. Er wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, darunter der schwedische Svedberg-Preis, das College for Life Science Fellowship des Wissenschaftskolleg zu Berlin, das Wallenberg Academy Fellowship und das Future Research Leader Fellowship der Swedish Foundation for Strategic Research. Zudem warb er erfolgreich einen ERC Starting Grant sowie einen ERC Consolidator Grant ein.
Über die Carl-Zeiss-Stiftung
Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Biologie, Chemie
überregional
Personalia
Deutsch
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