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01.10.2025 16:08

Bis zu 7 Millionen Euro für Transformation der Lehre

Hannah Fischer Dezernat Kommunikation
Otto-Friedrich-Universität Bamberg

    Projekt „Bamberger Kulturen der Lehre gemeinsam gestalten“ startet

    Große Freude in Bamberg: Am 1. Oktober 2025 startet das Projekt „Bamberger Kulturen der Lehre gemeinsam gestalten“ (BaKuLe). Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre hat der Otto-Friedrich-Universität Bamberg im Förderprogramm „Lehrarchitektur“ für dieses Projekt eine Förderung in Höhe von bis zu rund 7 Millionen Euro bis 2031 in Aussicht gestellt. Damit erhält die Universität Bamberg für BaKuLe die höchste Fördersumme, die je in die Verbesserung der Lehre an der Universität geflossen ist. In einem ersten Schritt fließen bis 2029 bis zu 5,15 Millionen Euro nach Bamberg. Über die vollständige Fördersumme entscheidet eine Zwischenevaluation. Das geförderte Projekt BaKuLe verfolgt das Ziel, die Lehrkultur vor Ort durch sinnstiftende und partizipative Prozesse neu zu denken. „In der Lehre geht es nicht nur darum, dass Wissen vermittelt wird, sondern auch darum, wie Wissen wirkungsvoll und zeitgemäß vermittelt werden kann“, erläutert Prof. Dr. Stefan Hörmann, Vizepräsident für Lehre und Studierende an der Universität Bamberg. „Und genau damit wollen wir uns im Rahmen von BaKuLe intensiv befassen und unter anderem inspirierende Lernräume schaffen, die Praxis stärker einbinden, innovative Onboarding-Gelegenheiten zum Studienstart etablieren und ebenso relevante Zukunftskompetenzen fördern.“

    In zehn Arbeitspaketen gemeinsam die Lehre der Zukunft gestalten

    Dabei nimmt das Projekt alle Universitätsangehörigen in den Blick und bringt sie zusammen: Studierende, Dozierende, Beschäftigte im wissenschaftsstützenden Bereich und die Universitätsleitung. Bereits im Vorfeld der Antragsstellung haben mehr als 50 Beteiligte aller Statusgruppen über mehrere Monate hinweg zehn Arbeitspakete identifiziert, die in den kommenden Jahren im Rahmen von BaKuLe die Lehre an der Universität voranbringen werden: Dazu zählt etwa, ein „Forum Lehre“ zu etablieren. „Bislang gibt es zu wenig Raum für einen informellen, fakultätsübergreifenden Austausch über Lehrinnovationen“, erläutert Prof. Dr. Konstantin Lindner, Inhaber des Lehrstuhls für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts, der den Antragsprozess gemeinsam mit weiteren Kolleginnen und Kollegen federführend koordiniert hat. „So einen Raum soll das Forum Lehre schaffen. Partizipation soll Spaß machen. Wir wollen nicht nur über Probleme reden, sondern eine lösungsorientierte Ermöglichungskultur schaffen.“ Ein weiteres Ziel ist es, Studierende stärker in die Mitgestaltung der Lehre einzubeziehen. „Nachweislich steigert das die Sinnhaftigkeit und Relevanz von Lehre“, weiß Prof. Dr. Julia Franz, Inhaberin der Professur für Erwachsenenbildung und Weiterbildung, die ebenfalls an der Antragsstellung beteiligt war. „Bei uns sollen die Studierenden erstmals nicht nur in die Planung von Lehre eingebunden werden, sondern ganze Inhalte von Lehrveranstaltungen gestalten. Zudem möchten wir Fortbildungsangebote für Dozierende schaffen, in denen Studierende Dozierende zu guter Hochschullehre weiterbilden.“

    Von informellen Lernorten bis zum digitalen Studienassistenten

    Die Arbeitspakete umfassen auch Punkte rund um die Studienorganisation und die Infrastruktur: So sollen etwa existierende Lehrveranstaltungsräume zu informellen Lernorten weiterentwickelt werden, die kreativitätsfördernd ausgestattet sind und auch außerhalb von Lehrveranstaltungen genutzt werden können. Zeitgemäße Prüfungsformate stehen ebenfalls im Fokus. Sie sollen einerseits den Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz (KI) Rechnung tragen und andererseits die Prüfungsphasen zum Ende des Semesters entzerren, die zahlreiche Lehrende und auch Studierende für wenig sinnhaft halten. Außerdem wollen die Projektbeteiligten einen bereits prototypisch umgesetzten digitalen Studienplanungsassistenten weiterentwickeln. Dieser hat nicht nur den Studienabschluss als primäres Ziel, sondern unterstützt Studierende individuell bei der Gestaltung ihres Bildungswegs – etwa hinsichtlich persönlicher Zielsetzungen und Berufsperspektiven.

    Vor BaKuLe ist nach DiKuLe

    Offizieller Start von BaKuLe ist der 1. Oktober 2025. Damit schließt das Projekt zeitlich fast nahtlos an „Digitale Kulturen der Lehre entwickeln“ (DiKuLe) an, dessen Förderung – ebenfalls durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre – Ende 2025 ausläuft. Insgesamt rund 5,3 Millionen Euro flossen seit 2021 in DiKuLe. „Der Fokus lag vor allem darauf, digitale Lehrinnovationen zu schaffen“, sagt Prof. Dr. Dominik Herrmann. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Privatsphäre und Sicherheit in Informationssystemen und sowohl an DiKuLe als auch an BaKuLe beteiligt. „Dafür entwickelten die Projektbeteiligten unter anderem neue Software-Lösungen, didaktische Formate und Video-Infrastrukturen und setzten sie in der Praxis ein.“ Vor allem mit einem jährlichen Symposium machten die Forschenden ihre Erkenntnisse aus Bamberg auch für andere Hochschulen zugänglich. Das Symposium wird im Rahmen von BaKuLe weitergeführt werden. „Wir nehmen die Erkenntnisse, die wir im Rahmen von DiKuLe gewonnen haben, mit in das neue Projekt“, erläutert Herrmann weiter. „Damit sichern wir nicht nur den Fortschritt in Sachen digitaler Lehre, den wir in den vergangenen Jahren erzielt haben. Wir können die Fragen auch über den digitalen Aspekt hinaus größer fassen: Was macht gute Hochschullehre aus? Und wie können wir in Bamberg nachhaltig gute und zeitgemäße Lehre anbieten?“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Dominik Herrmann
    Lehrstuhl für Privatsphäre und Sicherheit in Informationssystemen
    dominik.herrmann@uni-bamberg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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