idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.10.2025 10:13

Mukoviszidose-Forschung: Birgt die CFTR-Modulatortherapie kardiovaskuläre Risiken für erwachsene Patienten?

Ricarda Wille Pressestelle
Mukoviszidose Institut – gemeinnützige Gesellschaft für Forschung und Therapieentwicklung mbH

    Wie wirkt sich eine CFTR-Modulatortherapie, u.a. mit der in 2020 zugelassenen Dreifachkombination Kaftrio, zur Behandlung der Mukoviszidose langfristig aus? PD Dr. med. Marcel Opitz (Universitätsklinikum Essen) untersucht gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen des Mukoviszidosezentrums an der Klinik für Pneumologie der Ruhrlandklinik (Universitätsmedizin Essen) die kardiovaskulären und metabolischen Risiken bei erwachsenen CF-Patienten vor und nach Beginn einer CFTR-Modulatortherapie anhand von Biobankproben und CT-basierter Körperzusammensetzungsanalyse. Der Bundesverband Mukoviszidose e.V. fördert das Projekt mit 19.800 Euro. (Mukoviszidose: Cystische Fibrose, CF)

    Risiko für Begleiterkrankungen steigt zusammen mit der Lebenserwartung

    CFTR-Modulatortherapien wie die Dreifachkombination ETI (Elexacaftor/Tezacaftor/ Ivacaftor) haben die Lebenserwartung von Menschen mit Mukoviszidose deutlich verbessert. Mit der zunehmenden Zahl erwachsener CF-Patienten rücken nun neue Fragestellungen in den Fokus – u.a. die nach möglichen Langzeitrisiken wie kardiovaskulären Komplikationen, die bislang in der CF-Versorgung kaum eine Rolle spielten.

    Das interdisziplinäre Forschungsteam um Marcel Opitz und Matthias Welsner (Klinik für Pneumologie der Ruhrlandklinik, Universitätsmedizin Essen) widmet sich diesen Fragen und untersucht im aktuellen Projekt die metabolischen und kardiovaskulären Effekte einer Langzeit-Modulatortherapie. Ziel ist es, durch die Medikamente bedingte Veränderungen im Lipidstoffwechsel und der Körpergewebezusammensetzung systematisch zu analysieren.

    Auswertung von Biobankproben und CT-basierter Körperzusammensetzungsanalyse

    Im Rahmen des Projekts werden Biobankproben von erwachsenen CF-Patienten vor und nach Beginn einer CFTR-Modulatortherapie ausgewertet. Untersucht werden Lipidparameter, verschiedene Stoffwechselmarker sowie Hormonparameter.

    Ein innovativer Bestandteil der Studie ist die CT-basierte, vollautomatisierte Körper- und Organzusammensetzungsanalyse (BOA: Body and Organ Analysis), die an der Universitätsmedizin Essen entwickelt wurde. Diese ermöglicht eine präzise Beurteilung der Verteilung von Fett-, Muskel- und Knochengewebe, einschließlich des epikardialen Fettgewebes (Fettgewebe um das Herz herum), das als kardiovaskulärer Risikofaktor gilt. Die gewonnenen Daten werden dann mit klinischen Parametern wie Lungenfunktion, BMI und den Stoffwechselparametern korreliert.

    Eine Subgruppe von CF-Patienten, die keine Modulatortherapie erhalten, dient als Kontrollgruppe zur Erkennung therapiebedingter Effekte auf Lipid- und Stoffwechselparameter.

    Klinische Relevanz und Ausblick

    „Mit zunehmender Lebenserwartung der CF-Patienten steigt auch das Risiko für krankheitsspezifische und -unspezifische Begleiterkrankungen“, so Marcel Opitz. „Unsere Forschung soll helfen, die potenziellen kardiovaskulären und metabolischen Langzeitfolgen der Modulatortherapie frühzeitig zu erkennen und damit zur Weiterentwicklung der Versorgung Erwachsener mit Mukoviszidose beizutragen.“ So könnten die Forschungsergebnisse perspektivisch in neue Behandlungs- und Monitoringstrategien einfließen und die individualisierte Langzeitbetreuung von CF-Patienten weiter optimieren.

    Unsere Forschungsförderung

    Mit seiner Forschungsförderung unterstützt der Bundesverband Mukoviszidose e.V. ein breites Spektrum an Projekten von medizinischer Grundlagenforschung bis zu klinischen Studien, um Therapieoptionen und Lebensqualität für Betroffene zu verbessern.

    Weitere Informationen zur Forschungsförderung des Mukoviszidose e.V.: https://www.muko.info/was-wir-tun/forschungsfoerderung

    Hintergrund-Informationen

    Über Mukoviszidose
    In Deutschland sind mehr als 8.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene von der unheilbaren Erbkrankheit Mukoviszidose betroffen. Durch eine Störung des Salz- und Wasserhaushalts im Körper bildet sich bei Mukoviszidose-Betroffenen ein zähflüssiges Sekret, das Organe wie die Lunge und die Bauchspeicheldrüse irreparabel schädigt. Jedes Jahr werden in Deutschland etwa 150 bis 200 Kinder mit der seltenen Krankheit geboren.

    Über den Bundesverband Mukoviszidose e.V.
    Der Bundesverband Mukoviszidose e.V. vernetzt die Patienten, ihre Angehörigen, Ärzte, Therapeuten und Forscher. Er bündelt unterschiedliche Erfahrungen, Kompetenzen sowie Perspektiven mit dem Ziel, jedem Betroffenen ein möglichst selbstbestimmtes Leben mit Mukoviszidose zu ermöglichen. Um die vielfältigen Aufgaben und Ziele zu erreichen, ist die gemeinnützige Patientenorganisation auf die Unterstützung engagierter Spender und Förderer angewiesen.

    Pressekontakt:
    Bundesverband Mukoviszidose e.V.
    Ricarda Wille
    Telefon: +49 (0)228 9 87 80-22
    Mobil: +49 (0)171 9582 382
    E-Mail: RWille@muko.info
    https://www.linkedin.com/company/mukoviszidose-e-v-/
    https://www.muko.info


    Bilder

    PD Dr. med. Marcel Opitz untersucht die kardiovaskulären und metabolischen Risiken bei erwachsenen CF-Patienten vor und nach Beginn einer CFTR-Modulatortherapie.
    PD Dr. med. Marcel Opitz untersucht die kardiovaskulären und metabolischen Risiken bei erwachsenen C ...

    Copyright: Mukoviszidose e.V.


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    PD Dr. med. Marcel Opitz untersucht die kardiovaskulären und metabolischen Risiken bei erwachsenen CF-Patienten vor und nach Beginn einer CFTR-Modulatortherapie.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).