Autonome Shuttles für einen zukunftsgerechten ÖPNV in Baden-Württemberg
Autonome Shuttles haben das Potenzial, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Baden-Württemberg nachhaltig zu transformieren. Das Forschungsprojekt »AMEISE«, gefördert durch das Baden-Württembergische Ministerium für Verkehr und durchführt vom Fraunhofer IAO, legt in einem Transformationspapier Handlungsempfehlungen vor, wie diese Technologie zur Verbesserung der Mobilität beitragen kann.
Die gesellschaftlichen Herausforderungen des Klimawandels, demografischen Wandels und der Digitalisierung erfordern innovative Mobilitätslösungen. Zur Bewältigung der neuen Anforderungen an die Mobilität werden aktuell zahlreiche Ideen, Technologien und Konzepte diskutiert und getestet. Hierzu zählen unter anderem autonome Shuttles.
In ländlichen Regionen und zu Randzeiten, in denen der ÖPNV oft nicht wirtschaftlich betrieben werden kann, können autonome Shuttles eine zuverlässige Grundversorgung bieten. Sie können den Fachkräftemangel im Fahrdienst ausgleichen und gleichzeitig die Umweltziele unterstützen: Deutschland plant die Emissionen im Verkehrssektor im Vergleich zum Jahr 1990, bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren. Die Integration autonomer Shuttles könnte dazu beitragen, mehr Menschen für den ÖPNV zu gewinnen und ihn attraktiver zu gestalten.
Das Forschungsprojekt »AMEISE«, gefördert durch das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg und durchführt vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO fokussiert sich in der dritten Phase auf die stärkere Verzahnung des autonomen ÖPNV mit der Digitalisierung der Stadtsystemgestaltung – die Integration zwischen autonomen Shuttles, planerischer sowie stadträumlicher Umgebung. Diese Verbindung birgt ein großes Potenzial für innovative Quartiersentwicklung, neue Flächenmanagementkonzepte und die Mobilitätswende.
»Autonome Shuttles sind nicht nur ein technologischer Fortschritt, sondern der Weg zu einer umweltfreundlicheren und inklusiveren Mobilität. Entscheidend bleibt, dass technologische Innovationen, regulatorische Anpassungen und gesellschaftliche Akzeptanz gleichermaßen vorangetrieben werden, um die Chancen dieser Entwicklung voll auszuschöpfen.« Philipp Ciziroglou, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsteams »Data-driven Transformation« am Fraunhofer IAO
Ein Baustein für die Zukunft
Forschungspartner wie die Hochschule Esslingen und die Gemeinde Ehningen arbeiten zusammen, um die technologische Basis zu schaffen und die Nutzerakzeptanz zu erhöhen. Zu den Zielen der aktuellen Phase gehören die Erfassung urbaner Daten, die Vorbereitung des Betriebs sowie die Entwicklung eines Leitstellenkonzepts. Ein besonderer Fokus liegt auf der barrierefreien Nutzung der Shuttles, um besonders eine alternde Gesellschaft einzubeziehen.
Die Ergebnisse des Projekts verdeutlichen, dass eine frühzeitige und umfassende Planung notwendig ist, um die Integration autonomer Shuttles zu optimieren.
Transformationspfade zur Integration autonomer Shuttles in den ÖPNV
Das Projekt identifiziert mehrere zentrale Transformationspfade:
-Stadt- und Quartiersplanung: Enge Zusammenarbeit zwischen Verkehrsplanern, Kommunen und Forschungseinrichtungen ist notwendig. Eine zentrale Beratungsstelle könnte den Austausch fördern und als Anlaufstelle für interessierte Kommunen dienen.
-Wertschöpfungs- und Datenpotenziale: Die Nutzung digitaler Zwillinge und klare Daten-Governance können den Planungsprozess optimieren und die Effizienz steigern.
-Fahrzeugbeschaffung und -zulassung: Vereinfachte Genehmigungsprozesse sind erforderlich, um den Einsatz autonomer Fahrzeuge effizient zu gestalten.
-Leitstelle: Eine Entwicklung einer Leitstelle zur Überwachung autonomer Fahrzeuge ist essenziell, um praxisnahe Erkenntnisse zu gewinnen und Standards zu etabliern.
-Nutzererlebnis und Barrierefreiheit: Die Gestaltung autonomer Shuttles muss die Bedürfnisse aller Nutzergruppen berücksichtigen, um die Akzeptanz zu fördern.
Die Integration autonomer Shuttles in den öffentlichen Personennahverkehr in Baden-Württemberg ist ein entscheidender Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität. Um diese Transformation erfolgreich umsetzen zu können, sind intersektorale Zusammenarbeit und frühzeitige Berücksichtigung der Barrierefreiheit unerlässlich. Die identifizierten Transformationspfade bieten konkrete Handlungsempfehlungen für Verkehrsplaner und Kommunen.
Ansprechpartnerin Presse:
Carolin Schwarze
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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Philipp Ciziroglou
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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