Vom Bauen mit Robotern bis zu gedruckten Organmodellen: Forschende aus der TU Berlin wurden vom Berliner Tagesspiegel für seine Reihe „Die 100 wichtigsten Köpfe der Berliner Wissenschaft 2025“ ausgewählt
Seit dem 29. September 2025 präsentiert die Berliner Tageszeitung „Tagesspiegel“ jeden Tag die zehn wichtigsten Köpfe der Berliner Wissenschaft in einem bestimmten Themengebiet – zehn Tage lang. Unter diesen zusammen 100 wichtigsten Köpfen der Berliner Wissenschaft 2025 sind auch 14 Forschende aus der TU Berlin. Sie repräsentieren die breite Palette an Wissenschaftsgebieten, die an der Universität bearbeitet werden: vom Bauen mit Robotern über erklärbare KI gegen Desinformationen, Simulationen in der Quantenchemie, automatische Batteriewechselstationen für LKW, reanimierte Satelliten im All, Zelltherapien gegen Autoimmunerkrankungen bis zu gedruckten Organmodellen.
Hier die ausgewählten Forscher*innen in alphabethischer Reihenfolge im Kurzportrait:
Dr. Stefan Chmiela, leitet die Arbeitsgruppe „Maschinelles Lernen für die Simulation molekularer Prozesse in der Quantenchemie“ am Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data (BIFOLD) der TU Berlin. Er nutzt erklärbare KI für die Aufklärung von Vorgängen bei chemischen Reaktionen auf Atom-Niveau – wichtig auch für Kampf gegen den Klimawandel und die Entwicklung einer Grünen Chemie.
Dr. Julien Colomb ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet „Qualitätswissenschaft“ und im wahren Wortsinn ein „Macher“. Zusammen mit Dr. Robert Mies hat er das Making Lab der TU Berlin ins Leben gerufen: eine Werkstatt, in der Forschende und Studierende Prototypen für offene Hardwarelösungen entwickeln können. Zudem ist Julien Colomb beteiligt am europäischen Projekt LAUDS, das Zukunftsvisionen nachhaltiger urbaner Fabriken entwickelt und umsetzt.
Prof. Dr. Michael Franz, Distinguished Professor an der University of California, Irvine in den USA wird künftig die Hälfte seiner Zeit an der TU Berlin verbringen. Möglich macht dies sein 2025 eingeworbener ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats. Damit will er alte, aber nicht ersetzbare Software in Häfen, Bahnhöfen oder Krankenhäusern resilient machen gegenüber Hacker-Angriffen – und so ein heikles Problem unserer kritischen Infrastrukturen lösen.
Nammyoung Hong hat in ihrer Masterarbeit am Fachgebiet „Historische Bauforschung und Denkmalpflege“ die Parkeisenbahn Wuhlheide unter die Lupe genommen. Sie lieferte damit erstmalig eine Bau- und Nutzungsgeschichte dieser in den 1950er Jahren als Teil der „Pionierrepublik“ der Freien Deutschen Jugend (FDJ) entstandenen, einzigartigen Schmalspurbahn, die der beruflichen Ausbildung von Kindern im Sinne der sozialistischen Erziehung diente. Für ihre Arbeit erhielt sie nun den Studienpreis 2025 des Landesdenkmalamts Berlin.
Prof. Dr. Tanja Kneiske leitet das Fachgebiet „Technologie und Management integrierter Energieinfrastrukturen“, das mit der wissenschaftlichen Leitung des Competence Centers „Integrierte Energiesysteme“ am Fraunhofer Institut für Integrierte Energieinfrastrukturen und Geothermie in Cottbus verknüpft ist. Im August 2025 wurde sie von der Bundesregierung in den Expertenrat für Klimafragen berufen.
Prof. Dr. Jens Kurreck, leitet das Fachgebiet „Angewandte Biochemie“ an der TU Berlin, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem 3D-Druck von Organmodellen des menschlichen Körpers, die Tierversuche ersetzen und zu besseren Forschungsergebnissen in der Medizin führen sollen. Jens Kurreck ist zudem Co-Sprecher des Einsteinzentrums 3R. 2025 hat er den ersten komplett tierleidfreien Zellbiologiekurs an der TU Berlin entwickelt.
Prof. Dr. Inka Mai leitet das Fachgebiet „Robotergestützte Fertigung der gebauten Umwelt“ und ist Pionierin für nachhaltiges Bauen durch robotergestützte Fertigung. Die Trägerin des Nachwuchspreises des Berliner Wissenschaftspreises 2024 verbindet digitale Technologien mit Innovationen im 3D-Druck, um mit Beton oder Lehm völlig neue, bisher nicht mögliche Strukturen zu kreieren.
Prof. Dr. rer. nat. Stefanie Marker, leitet das Fachgebiet „Fahrerverhaltensbeobachtung für energetische Optimierung und Unfallvermeidung“ und hat trotz vieler Vorbehalte in der Industrie die erste automatische Batteriewechselstation für E-LKW in Europa errichtet. Mit dem eingeworbenen Projektbudget von etwa 6,5 Millionen Euro will sie ihre Vision von einem elektrifizierten Lastwagenverkehr vorantreiben.
Dr. Milagros Miceli, leitet die Forschungsgruppe „Daten, algorithmische Systeme, und Ethik“ am Weizenbaum-Institut in Berlin. Sie verantwortet ein einzigartiges Projekt zu Datenarbeit in der KI-Industrie und wurde Ende August 2025 vom Magazin TIME zu den 100 einflussreichsten Menschen im Bereich Künstlicher Intelligenz weltweit gezählt.
PistonMiner ist das Pseudonym einer Person, die an der TU Berlin Informatik studiert und mit Erlaubnis des Fachgebiets „Raumfahrttechnik“ den seit 2013 defekten Kleinstsatelliten „Beesat-1“ der TU Berlin wieder flott gemacht hat – nur durch Tüftelei und Softwaretricks von der Bodenstation aus. Nun können Studierende mit Beesat-1 wieder Reaktionsräder erproben, die den Würfel in alle Raumrichtungen drehen können.
Prof. Dr. Alexander Scheffold ist am 1. Oktober 2025 mit seinem Advanced Grant „RespecTreg“ des Europäischen Forschungsrats ERC von der Universität Kiel an die TU Berlin gewechselt. In dem mit 2,5 Millionen Euro dotierten Forschungsprojekt will er sogenannte regulatorische T-Zellen aktivieren, um Autoimmunerkrankungen zu bekämpfen. Seine Arbeitsgruppe wird Teil des gerade im Bau befindlichen Forschungszentrums „Der Simulierte Mensch“ (Si-M) werden.
Prof. Dr. Mike Schlaich, bis vor kurzem Leiter des Fachgebiets „Entwerfen und Konstruieren – Massivbau“ und „Brücken-Pabst“ an der TU Berlin, ist 2022 von Kapstadt nach Kairo gereist und hat über seine Erfahrungen nun ein sehr informatives Buch über „Bauen in Afrika“ verfasst. Es ist zugleich spannender Reisebericht, Atlas afrikanischer Ingenieurbaukunst und klug verfasster Ausblick auf mögliche Zukünfte des Bauens auf dem afrikanischen Kontinent.
Dr. Vera Schmitt, Leiterin der Forschungsgruppe „XplaiNLP“, arbeitet an erklärbarer Künstlicher Intelligenz und setzt sie unter anderem gegen Desinformationen ein. Im Gemeinschaftsprojekt „news-polygraph“ arbeitet sie daran mit, Journalist*innen mit Verifikationswerkzeugen und Crowd-Support auszustatten, um sie im Kampf gegen Desinformationen zu unterstützen. Vera Schmitt ist auch Gastwissenschaftlerin am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).
Prof. Dr. Enrico Stoll, leitet das Fachgebiet „Raumfahrttechnik“, das auch mit Hilfe seiner Vorgänger insgesamt über 30 Satelliten in den Weltraum gebracht hat – ein Weltrekord für eine Universität. Enrico Stoll will mit Gecko-Satelliten Weltraumschrott entsorgen und engagiert sich in der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) für neue Methoden der Wissenschaftskommunikation. So hat er beim Metalfestival in Wacken Wasserraketen mit den Besucher*innen gebaut und ihnen die Begeisterung für ein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik vermittelt.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Steffi Terp
Pressesprecherin, CCO
Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin
E-Mail: pressestelle@tu-berlin.de
Tel.: 030 314-23922
https://www.tagesspiegel.de/wissen/themen/die-100-wichtigsten-kopfe-der-berliner... Die 100 wichtigsten Köpfe der Berliner Wissenschaft 2025
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Deutsch
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