Als erster Europäer erhält der Sozialforscher der Universität Siegen, Vertr.-Prof. Dr. Martin Harbusch, den „Kathy Charmaz Early-In-Career Award“.
Dr. Martin Harbusch von der Universität Siegen hat in Chicago als erster europäischer Wissenschaftler den „Kathy Charmaz Early-In-Carrer Award“ der Society for the Study of Symbolic Interaction (SSSI) verliehen bekommen. Dabei handelt es sich um einen internationalen Wissenschaftspreis, der die Leistungen von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen in der Karrierephase bis zehn Jahre nach der Promotion für vielversprechende Leistungen im Feld des Symbolischen Interaktionismus würdigt. Die SSSI ist quasi die Nachfolgerin der „Chicago School“ – eine bedeutende Wissenschaftsgemeinschaft in der Sozialforschung des 20. Jahrhunderts.
„Als Sozialforscher ist es daher für mich eine besondere Ehre, diesen Award gerade in Chicago verliehen zu bekommen“, erklärt Dr. Martin Harbusch. „Für mich ist diese Auszeichnung bisher die wichtigste Anerkennung meiner Arbeit. Ich freue mich sehr, dass meine Veröffentlichungen auch international in der Forschungswelt Interesse geweckt haben.“ Dr. Martin Harbusch hat in diesem Jahr an der Universität Siegen die Vertretung der Professur „Methoden der empirischen Bildungs- und Sozialforschung“ übernommen.
Kathy Charmaz war eine us-amerikanische Soziologin. Nach ihrem Tod im Jahr 2020 erhielt der „Early in Career Award“ ihren Namen. Ihre Arbeiten waren prägend für die „Grounded Theory“, eine wichtige Methodologie in der qualitativen Sozialforschung. „Im Interaktionismus geht es - grob gesagt – darum, wie Menschen miteinander kommunizieren und in sozialen Situationen ihre jeweilige Wirklichkeit miteinander aushandeln“, erklärt Harbusch. „Mein Interesse galt in den vergangenen Jahren der Frage wie Sozialarbeitende zum Beispiel in Beratungsstellen mit psychiatrischen Kategorien umgehen.“ Das sei wissenssoziologisch interessant, da Sozialarbeitende und andere Professionelle aus dem sozialen Bereich großen Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung und Formen der Kommunikation von sozialen Problemen hätten. Einerseits seien sie keine Fachleute im Bereich der Psychiatrie. Andererseits interpretieren sie in Beratungsgesprächen Problemlagen und Verhaltensweisen von Menschen als schwierig oder sozial irritierend, äußern Verdachtsmomente einer psychischen Störung und schicken Menschen dann zu Ärzten und Ärztinnen. „Über diese Zusammenhänge und die daraus erwachsenden Folgeprobleme für die sozialen Institutionen, die Fachdisziplinen und die betroffenen Menschen habe ich in den letzten Jahren mehrfach auf der SSSI Konferenz gesprochen“, so Harbusch. Dass die Vorträge und Diskussionen Aufmerksamkeit für seine Arbeit geschaffen habe und er nun diese Auszeichnung erhalte, sei ebenso erfreulich wie überraschend und bedeute ihm viel.
Dr. Martin Harbusch
Tel.: 0271 740 2732
E-Mail: martin.harbusch@uni-siegen.de
Vertr. Prof. Dr. Martin Harbusch (4. von links) bei der Preisverleihung mit Prof. Dr. Lisa-Jo van de ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
überregional
Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
Vertr. Prof. Dr. Martin Harbusch (4. von links) bei der Preisverleihung mit Prof. Dr. Lisa-Jo van de ...
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