Der renommierte Wissenschaftler Prof. Dr. Venkatraman Ramakrishnan vom Medical Research Council, Cambridge, GB, besucht am Donnerstag, den 23. Oktober 2025 den Beutenberg Campus in Jena. In der Veranstaltungsreihe „Noble Gespräche“ hält er als Gast des Leibniz-Instituts für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) ab 17 Uhr im Hörsaal des Abbe-Zentrums einen öffentlichen Vortrag mit dem Titel „My Adventures in the Ribosome“. Der Vortrag wird auf Englisch gehalten.
Venkatraman Ramakrishnan ist ein indisch-britisch-amerikanischer Wissenschaftler, der sich auf die Untersuchung der Struktur von Molekülen in Zellen spezialisiert hat. Im Jahr 2009 wurde er mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet – gemeinsam mit Thomas A. Steitz und Ada E. Yonath. Die drei erhielten die Auszeichnung für ihre bahnbrechenden Forschungen über das Ribosom.
Obwohl das Ribosom schon in den 1950er Jahren entdeckt wurde, war es lange Zeit ein Rätsel, wie dieses komplexe Molekül genau aufgebaut ist und wie es funktioniert. Es dauerte Jahrzehnte intensiver Forschung, bis Wissenschaftler die atomare Struktur des Ribosoms entschlüsseln konnten. Ramakrishnan teilt in seinem Vortrag seine faszinierenden Einblicke in diese äußerst wichtigen molekularen Maschinen, die in Zellen Proteine herstellen. Der Nobelpreisträger erläutert, wie es ihm mithilfe moderner Bildtechniken gelang, das Ribosom in Aktion zu beobachten und dadurch in seiner Funktion besser zu verstehen. In seinem Vortrag wird er nicht nur über seine wissenschaftlichen Entdeckungen sprechen, sondern auch über seinen persönlichen Werdegang.
Venkatraman Ramakrishnan, geboren 1952, machte 1971 seinen Bachelor-Abschluss in Physik an der Baroda University in Indien und promovierte 1976 in Physik an der Ohio University. Anschließend studierte er zwei Jahre lang Biologie an der University of California in San Diego, bevor er seine Postdoc-Arbeit bei Peter Moore an der Yale University begann. Nach einer langen Karriere in den USA am Brookhaven National Laboratory und an der University of Utah zog er 1999 nach England, wo er seitdem als Gruppenleiter am MRC Laboratory of Molecular Biology in Cambridge tätig ist.
Ramakrishnan ist einer der weltweit führenden Ribosomenforscher und erhielt für seine wissenschaftlichen Leistungen zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. Nachdem er bereits 2007 den Louis-Jeantet-Preis für Medizin und die Datta-Medaille der Federation of European Biochemical Societies (FEBS) erhalten hatte, bekam er 2008 die Heatley-Medaille der Biochemical Society. 2009 verlieh ihm die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften den Nobelpreis für Chemie. 2010 folgte die Auszeichnung mit dem zweithöchsten indischen Verdienstorden (Padma Vibhushan) und die Ernennung zum Knight Bachelor, die es ihm erlaubt, den Namenszusatz „Sir“ zu tragen. 2022 wurde er mit dem britischen ritterlichen Orden Order of Merit (OM) geehrt. Darüber hinaus ist der Nobelpreisträger Mitglied in vielen wissenschaftlichen Gesellschaften, darunter in der Royal Society, deren Präsident er von 2015 bis 2020 war, und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.
Ramakrishnan ist Autor von zwei populärwissenschaftlichen Büchern, die unter den Titeln „Gene Machine“ (2018) und „Why We Die“ (2024) erschienen sind.
Zu Beginn der „Noblen Gespräche“ dankt der Beutenberg-Campus Jena e. V. seinen ehemaligen Vorstandsmitgliedern Prof. Dr. Hartmut Bartelt und Prof. Dr. Wilhelm Boland für ihr langjähriges Engagement im Verein und würdigt ihre Verdienste mit der Verleihung von Ehrenmitgliedschaften. Diese werden durch den Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Christoph Englert feierlich überreicht.
Zu den „Noblen Gesprächen“ sind alle Interessierten am Donnerstag, den 23. Oktober 2025 um 17:00 Uhr ganz herzlich in den Hörsaal des Abbe-Zentrums am Beutenberg, Hans-Knöll-Straße 1, 07745 Jena eingeladen.
Der Eintritt ist frei. Kostenlose Parkplätze stehen unterhalb des Abbe-Zentrums zur Verfügung. Bitte nutzen Sie auch die öffentlichen Verkehrsmittel.
Alternativ kann die Veranstaltung auch im Livestream verfolgt werden.
Nähere Informationen finden Sie unter:
http://www.beutenberg.de/veranstaltungen/noble-gespraeche
http://www.beutenberg.de
Die öffentliche Vortragsreihe „Noble Gespräche“ wird von der Carl-Zeiss-Stiftung gefördert.
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Hintergrundinfo
Der Beutenberg-Campus Jena e.V. bildet ein Kompetenznetz aller auf dem Jenaer Beutenberg zusammengeschlossenen Forschungs-, Betreiber- und Gründerzentren und bündelt die Interessen von neun Forschungseinrichtungen und zwei bereits mehr als 50 Firmen betreuenden Technologiezentren sowie einer biotechnologisch ausgerichteten Firma.
Mit der öffentlichen Vortragsreihe „Noble Gespräche“ werden am Beutenberg Campus zweimal jährlich namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentiert, die ihre Forschung einem breit gefächerten Publikum in allgemeinverständlicher Form vorstellen. Die Vorträge behandeln aktuelle Themen aus Wissenschaft und Technik und werden in der Regel auf Deutsch gehalten. Die Veranstaltung wird von der Carl-Zeiss-Stiftung gefördert.
Das Leibniz-Institut für Alternsforschung - Fritz-Lipmann-Institut e.V. (FLI) in Jena ist eine von Bund und dem Freistaat Thüringen gemeinsam finanzierte Forschungseinrichtung in der Leibniz-Gemeinschaft. Am FLI wird international sichtbare Spitzenforschung zur Biologie des Alterns auf molekularer, zellulärer und systemischer Ebene betrieben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus rund 40 Ländern erforschen die Mechanismen des Alterns, um dessen Ursachen besser zu verstehen und Grundlagen für Strategien zu schaffen, die gesundes Altern fördern. Weitere Informationen: http://www.leibniz-fli.de.
Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.
Prof. Dr. Venkatraman Ramakrishnan Medical Research Council (MRC), Cambridge, GB
Quelle: Kate Joyce
Copyright: Foto: Kate Joyce, Santa Fe Institute
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Pressetermine
Deutsch
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