idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.10.2025 12:45

Universität Bayreuth setzt Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt im Sport um

Jennifer Opel Pressestelle
Universität Bayreuth

    Die Universität Bayreuth gehört bundesweit zu den ersten Hochschulen, die das neue Schutzkonzept des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) gegen sexualisierte Belästigung und Gewalt im Sport umsetzen. Das Bayreuther Zentrum für Sportwissenschaft (BaySpo) hat dafür ein eigenes Maßnahmenpaket erarbeitet, das am 10. Oktober 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

    Im Sport entstehen durch enge Zusammenarbeit, Körperkontakt und emotionale Dynamik besondere Näheverhältnisse. Diese sind für viele Disziplinen essenziell – etwa bei Hilfestellungen, Partnerübungen oder im Wettkampf. Gleichzeitig kann diese Nähe das Risiko für grenzüberschreitendes Verhalten erhöhen. Auch Kleidung, Sprache und Rollenbilder im Sport tragen zur Wahrnehmung und möglichen Sexualisierung bei. Genau hier setzt das Schutzkonzept der Uni Bayreuth an: Es sensibilisiert Studierende, Lehrende und Mitarbeitende für Risikofaktoren und schafft eine Kultur des Hinsehens. Prof. Dr. Susanne Tittlbach, Sportwissenschaftlerin und Vizepräsidentin für Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit der Uni Bayreuth, betont: „Wir wollen eine klare Haltung gegen sexualisierte Gewalt fördern – in Lehre, Forschung und Hochschulsport.“ Besonders Studierende sollen in ihrer Rolle als zukünftige Multiplikator*innen gestärkt werden.

    Diese Meinung wird auch von den Sportstudierenden der Universität so vertreten, weshalb sie vor etwa einem Jahr ein neuer Arbeitskreis der Fachschaft mit dem Namen “SafeSport” gebildet haben. Hier wurden gemeinsam präventive Ideen entwickelt, die dann auch im offenen Gespräch mit den Professorinnen und Professoren besprochen und anschließend bei der Erstellung des Schutzkonzeptes berücksichtigt wurden. Dabei macht der Student Jakob Hereth (AK Leiter) deutlich: „Uns ist es wichtig, dass das Thema Präventionsarbeit wirklich ernst genommen wird, um einen sicheren Raum im Sport zu schaffen, in dem sich wirklich jeder wohlfühlen kann. Hierfür müssen alle mögliche Grenzüberschreitungen - so klein sie auch vermeintlich sein mögen - direkt thematisiert und aufgearbeitet werden. ”

    Das BaySpo setzt auf eine konsequente Präventionsstrategie gegen sexualisierte Gewalt in allen Bereichen seines Wirkens. In der Lehre werden u. a. Wettkampfvorschriften kritisch reflektiert, persönliche Grenzen thematisiert und auf Risikofaktoren aufmerksam gemacht. In allen relevanten Modulen der Sportstudiengänge wird das Thema curricular verankert und zu Beginn der Veranstaltungen thematisiert. Ansprechpersonen werden sichtbar gemacht.

    Auch in der Forschung gelten klare Regeln: Bei Studien mit körperlicher Exponierung müssen Probandinnen und Probanden vorab umfassend aufgeklärt werden und schriftlich einwilligen. Die Einhaltung von Intimitätsgrenzen ist verpflichtend, Verhaltensrichtlinien sind öffentlich zugänglich. Für studentische Projekte mit Körperkontakt ist ebenfalls eine schriftliche Einwilligung vorgesehen.

    Im studentischen Leben koordiniert ein Arbeitskreis der Fachschaft Präventionsmaßnahmen, z. B. durch Awareness-Teams oder gezielte Aufklärungsformate bei Veranstaltungen wie der Einführungswoche.

    Alle am BaySpo Tätigen – einschließlich Kursleitungen und Lehrbeauftragte – werden für das Thema sensibilisiert und auf das Schutzkonzept verpflichtet. Regelmäßige Fortbildungen sowie die Optimierung institutioneller Strukturen gehören zum Gesamtkonzept.

    Im Hochschulsport verpflichten sich Kursleiter*innen per Letter of Intent, das Schutzkonzept umzusetzen. Zusätzlich werden Selbstverteidigungskurse angeboten. Vertrauenspersonen stehen als erste Ansprechpartner*innen zur Verfügung und unterliegen der Vertraulichkeit.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Susanne Tittlbach

    Vizepräsidentin Bereich Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit

    Telefon: +49 (0) 921 / 55-3487
    E-Mail: vp-nachhaltigkeit@uni-bayreuth.de


    Originalpublikation:

    Details: https://www.sport.uni-bayreuth.de/de/arbeitsbereiche-und-struktur/_schutzkonzept...


    Bilder

    Awareness-Plakate, die an der UBT aufgehängt werden.
    Awareness-Plakate, die an der UBT aufgehängt werden.


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Awareness-Plakate, die an der UBT aufgehängt werden.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).