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10.10.2025 16:57

Deutscher Psychologie Preis 2025 an Silvia Schneider und Gerhard Reese verliehen

Dr. Anne Klostermann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs)

    Heute wurde in Berlin der Deutsche Psychologie Preis 2025 an den Umweltpsychologen Prof. Dr. Gerhard Reese (bis Mai 2025 RPTU Kaiserslautern-Landau) und die Klinische Kinder- und Jugendpsychologin Prof. Dr. Silvia Schneider (Ruhr-Universität Bochum) verliehen. Mit dieser Auszeichnung würdigen die Trägerorganisationen zwei Persönlichkeiten, deren wissenschaftliches Wirken in besonderer Weise dem Wohl und der Zukunft junger Generationen gewidmet ist.

    Silvia Schneider - Pionierin für die psychische Gesundheit junger Menschen

    Mit Silvia Schneider wird eine Wegbereiterin in der Erforschung und Behandlung psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen geehrt. Im Zentrum ihres Wirkens steht das Anliegen, jungen Menschen eine Stimme zu geben. Früh hat Silvia Schneider den Wert erkannt, Kinder und Jugendliche selbst über ihre psychische Verfassung Auskunft geben zu lassen, und dadurch wesentliche Impulse für Diagnostik und Behandlung gesetzt. Ihre Forschung zeichnet sich durch innovative methodische und praxisnahe Ansätze und eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis aus.
    Die Jury ehrt mit dem Deutschen Psychologie Preis 2025 Silvia Schneiders unermüdliches Engagement, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis zu bringen und das Wohl von jungen Menschen in den Mittelpunkt von Gesellschaft und Politik zu rücken, sei es durch Präventionsprojekte zur psychischen Gesundheit in Städten und Kommunen (Urban Mental Health), die Einführung von Kinder- und Jugendräten für psychische Gesundheit oder konkrete Hilfsangebote für Familien in belastenden und prekären Lebenslagen. Ihr Wirken zeigt, dass Forschung nicht im Elfenbeinturm verharren muss, sondern konkrete Verbesserungen im Alltag von Familien ermöglichen kann. Silvia Schneider engagiert sich auch fachpolitisch, unter anderem war sie Sprecherin der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der DGPs. „Mit der Verknüpfung von exzellenter Wissenschaft, innovativer Versorgungspraxis und wirksamer Politikberatung hat Silvia Schneider Maßstäbe gesetzt, die weit über die Psychologie hinaus Bedeutung entfalten“, fasst DGPs-Präsidentin Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier die Entscheidung der Jury zusammen. „Sie ist eine Stimme für die nächste Generation und eine Brückenbauerin zwischen Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft.“
    „Mit diesem Preis wird die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt gerückt – ein Thema von herausragender wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung. Mich fasziniert seit Beginn meiner Forschung, wie psychische Gesundheit entsteht und welche Rolle die frühen Lebensjahre dabei spielen. Neben psychologischen sind auch soziale Faktoren entscheidend“, sagt Prof. Dr. Silvia Schneider. „Mit meinen Teams habe ich Interventionen entwickelt, die nicht nur Störungen lindern, sondern auch Resilienz stärken. Wichtig ist, unser Wissen in Kitas, Schulen und Familien zu tragen und dort gemeinsam mit Praxis und Politik weiterzuentwickeln.“

    Gerhard Reese - Psychologie für eine nachhaltige Zukunft

    Prof. Dr. Gerhard Reese erforscht als Umweltpsychologe die Grundlagen nachhaltigen Denkens und Handelns. Im Zentrum seiner Arbeit stehen Fragen globaler Identität und Gerechtigkeit sowie die Diskrepanz zwischen umweltfreundlichen Überzeugungen und tatsächlichem Verhalten (Einstellungs-Verhaltens-Lücke). Seine Forschung zeigt eindrücklich, dass Vorbilder, gesellschaftliche Normen und politische Rahmenbedingungen entscheidend sind, um nachhaltiges Engagement zu fördern.
    Die Jury ehrt Gerhard Reeses wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Beitrag zu umweltpsychologischen Fragestellungen mit dem Deutschen Psychologie Preis 2025. Dabei würdigt sie insbesondere seine Fähigkeit, psychologische Erkenntnisse auf vielfältige Weise in die Öffentlichkeit zu tragen - ob durch Videoclips zur Psychologie der Klimakrise, Podiumsdiskussionen mit Politik und Wissenschaft oder unterhaltsam in Science Slams. Stets ist sein Engagement getragen von dem Ziel, aktuelle Forschung in gesellschaftliche Veränderungsprozesse einfließen zu lassen. Gerhard Reese engagiert sich darüber hinaus auch in der DGPs Fachgesellschaft, so war er lange Jahre Sprecher der Fachgruppe Umweltpsychologie und ist Mitbegründer der Interessengruppe Mensch - Klima - Nachhaltigkeit.
    „Ich bin überwältigt, denn dieser Preis ist eine besondere Auszeichnung für die Umweltpsychologie als Fach und würdigt unsere langjährige Forschung in Landau“, sagt Prof. Dr. Reese. „Wir haben gezeigt, wie soziale und individuelle Prozesse nachhaltiges Handeln fördern und wie Umweltpsychologie und psychische Gesundheit zusammenwirken. Unsere Befunde haben wir wirksam in die Öffentlichkeit getragen und damit ihre Bedeutung für Politik und Gesellschaft verdeutlicht. Ein gesunder Planet kommt allen zugute – Politik kann durch klare Signale und Unterstützung nachhaltiges Handeln kollektiv erleichtern.“
    „Mit seiner Forschung und seinem öffentlichen Wirken macht Gerhard Reese deutlich, dass psychologische Erkenntnisse nicht nur individuelles Verhalten, sondern auch kollektive Entscheidungsprozesse prägen können“, erläutert Eva-Lotta Brakemeier und fasst die Entscheidung der Jury zusammen: „Damit ist er ein wichtiger Impulsgeber für eine zukunftsfähige Gesellschaft, die ökologische Verantwortung mit sozialer Gerechtigkeit verbindet – und verdeutlicht, dass das Wohlergehen der Menschen und die Gesundheit unseres Planeten untrennbar zusammengehören. Mit dem diesjährigen Deutschen Psychologie Preis setzen wir ein starkes Zeichen dafür, dass beides gemeinsam gedacht und gefördert werden muss, um eine lebenswerte Zukunft zu sichern.“

    Podiumsdiskussion zur Zukunft junger Generationen

    Begleitet wurde die Preisverleihung in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin von einer Podiumsdiskussion, in der Silvia Schneider und Gerhard Reese gemeinsam mit Mitgliedern des Jugendbeirates für psychische Gesundheit von der Freien Universität Berlin sowie Marc Eggert, dem Schulleiter der Ernst-Reuter-Schule in Berlin, über Wege zur Verbesserung der Lebensbedingungen junger Generationen diskutierten.
    Weitere Informationen zur Preisträgerin und zum Preisträger finden Sie hier auf der Website: https://deutscher-psychologie-preis.de/


    Der Deutsche Psychologie Preis:

    Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs), der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) und das Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) würdigen mit dem Deutschen Psychologie Preis herausragende Leistungen in der psychologischen Forschung, die sich durch eine hohe gesellschaftliche und praktische Bedeutung auszeichnen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben.

    Ansprechpartnerin für die Presse:

    Dr. Anne Klostermann
    Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) e.V.
    Telefon: +49 152 28308492
    Mail: pressestelle@dgps.de

    Kooperationspartner:

    Die Preisverleihung findet in Kooperation mit der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin statt.


    Bilder

    Prof. Dr. Silvia Schneider, Preisträgerin des Deutschen Psychologie Preises 2025
    Prof. Dr. Silvia Schneider, Preisträgerin des Deutschen Psychologie Preises 2025
    Quelle: Rolf Schulten
    Copyright: DPP

    Prof. Dr. Gerhard Reese, Preisträger des Deutschen Psychologie Preises 2025
    Prof. Dr. Gerhard Reese, Preisträger des Deutschen Psychologie Preises 2025
    Quelle: Rolf Schulten
    Copyright: DPP


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Psychologie
    überregional
    Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Silvia Schneider, Preisträgerin des Deutschen Psychologie Preises 2025


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    Prof. Dr. Gerhard Reese, Preisträger des Deutschen Psychologie Preises 2025


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