Vor 30 Jahren, im Herbst 1995, nahm das damalige »Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur« seine Arbeit auf. In den 30 Jahren seines Bestehens hat sich das heutige Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow zu einer angesehenen, international eng vernetzten Forschungseinrichtung zur jüdischen Geschichte und Kultur entwickelt. Sein 30-jähriges Bestehen feiert das Institut mit einer Festveranstaltung rund um die 24. Simon-Dubnow-Vorlesung, einer Buchvorstellung sowie Jahreskonferenz vom 5. bis 6. November 2025 in Leipzig.
Am 29. April 1994 beschloss der Sächsische Landtag mit den Stimmen aller Fraktionen die Gründung eines Instituts für jüdische Geschichte und Kultur in Leipzig. Seit 1996 ist das Institut durch einen Kooperationsvertrag mit der Universität Leipzig verbunden, seit 2000 als dessen An-Institut. 2018 wurde das Institut in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen.
Auf Vorschlag der international besetzten Gründungskommission wurde das Institut nach Simon Dubnow (1860–1941) benannt. Der russisch-jüdische Historiker wirkte als kultureller Mittler zwischen den Judenheiten aus Ost- und Westeuropa. Mit der Namensgebung wird die Agenda des Instituts zum Ausdruck gebracht: Interdisziplinär und epochenübergreifend erforschen hier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jüdische Lebenswelten vor allem im mittleren und östlichen Europa von der Neuzeit bis in die Gegenwart. Dabei wird jüdische Geschichte stets im Kontext ihrer nichtjüdischen Umgebung betrachtet und als Seismograf allgemeiner historischer Entwicklungen verstanden.
Im Zentrum der Jubiläumsfeierlichkeiten steht die 24. Simon-Dubnow-Vorlesung, die am Donnerstag, 6. November, 17 Uhr im Zeitgeschichtlichen Forum stattfindet. Sabine Koller (Universität Regensburg) spricht unter dem Titel »Im Schweigen der Ruinen der Gesang der Buchstaben« über die Vermächtnisse der jiddischen Literatur.
Am Vorabend, am Mittwoch, 5. November, 18 Uhr, stellt Anna Holzer-Kawałko (Hebräische Universität Jerusalem) im Polnischen Institut Leipzig im Gespräch mit Tim Buchen (Universität Wrocław) eine der neuesten Institutspublikationen vor: Der Essay »In fremden Häusern« erzählt die ambivalente Geschichte von polnischen und polnisch-jüdischen Umsiedlern in die ehemals deutschen, nun an Polen übertragenen Gebieten in Niederschlesien.
Vom 5. bis 6. November findet zudem die Konferenz »Zeiten des Umbruchs« statt. Diese nimmt die Epochenwende von 1989/90 in den Blick, die auch einen Paradigmenwechsel in der Wahrnehmung und Erforschung jüdischer Geschichte und Kultur im mittleren und östlichen Europa mit sich brachte. Dieser zeigte sich nicht zuletzt in Neujustierungen und Neugründungen entsprechender Forschungseinrichtungen.
https://www.dubnow.de/veranstaltung/im-schweigen-der-ruinen-der-gesang-der-buchs... Mehr Informationen zur Festveranstaltung am 6. November 2025
https://www.dubnow.de/veranstaltung/in-other-peoples-houses-poles-and-jews-in-lo... Mehr Informationen zur Buchvorstellung am 5. November 2025
Der russisch-jüdische Historiker Simon Dubnow (1860–1941)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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