Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft innoviert ihre Prozesse zur Erschließung wissenschaftlicher Informationen grundlegend. Ziel ist es, hochwertige Metadaten automatisiert mit Methoden der Künstlichen Intelligenz zu erzeugen und für Forschung bereitzustellen. Die ZBW ermöglicht somit eine Datengrundlage für neue wissenschaftliche Fragestellungen, sowohl in modernen infrastrukturellen und bibliothekarischen Kontexten als auch in Forschungsprojekten der Informatik und Wirtschaftswissenschaften. Zugleich leistet sie einen wichtigen Beitrag dazu, generative KI transparenter und nachvollziehbarer zu gestalten.
Wer in der Forschung mit Methoden der Künstlichen Intelligenz arbeitet, benötigt qualitativ hochwertige und gut strukturierte Daten als verlässliche Grundlage. Das gilt gleichermaßen für moderne infrastrukturelle und bibliothekarische Anwendungen wie auch für Forschungsprojekte in der Informatik und den Wirtschaftswissenschaften.
Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft baut deshalb ihre Rolle als zentraler Anbieter wirtschaftswissenschaftlicher Metadaten gezielt aus.
„Wenn wir wollen, dass Künstliche Intelligenz vertrauenswürdig arbeitet, müssen wir an der Basis beginnen – bei der Qualität, offenen Zugängen und Transparenz der Daten, aus denen sie lernt“, erklärt Prof. Dr. Klaus Tochtermann, Direktor der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft.
Mit ihrer langjährigen und multidisziplinären Expertise in der KI-basierten Erstellung und Aufbereitung von Metadaten sowie als zentrale Informationsinfrastruktur für wirtschaftswissenschaftliche Inhalte in Deutschland wird die ZBW ihre Prozesse zur Metadatenproduktion und -pflege künftig mithilfe von KI-Methoden grundlegend transformieren. Dadurch erhöht sie die Effizienz, Maschinenlesbarkeit und Nachnutzbarkeit ihrer Daten.
„Mit der neuen Metadateninfrastruktur schaffen wir die Voraussetzungen, um Daten für die KI-Forschung offen bereitzustellen. Zudem wird ein wichtiger Beitrag zur Datensouveränität von Daten aus Europa geleistet“, erklärt Prof. Dr. Klaus Tochtermann weiter.
Mit dem Beschluss des GWK-Ausschusses zur Förderung des Vorhabens im Umfang von 7,5 Millionen Euro für den Zeitraum 2027 bis 2030 ist die entscheidende Hürde in einem hochkompetitiven und wissenschaftsgeleiteten Auswahlverfahren genommen. Die formelle Entscheidung der GWK erfolgt im November im Rahmen der Haushaltsaufstellung.
Der wissenschaftliche Beirat der ZBW unterstreicht die große Bedeutung dieser Weiterentwicklung, sowohl für die Open-Access-Transformation als auch für die KI-Forschung. Denn es ist wesentlich, dass eine wissenschaftsbasierte Einrichtung wie die ZBW dazu beiträgt, generative KI transparenter und nachvollziehbarer zu machen.
Das Projekt umfasst den Aufbau einer offenen, modularen technischen Infrastruktur, die Metadaten unterschiedlichster Publikationsarten – von digitalen Veröffentlichungen über Forschungsdaten bis hin zu Programmcodes – in einheitliche, maschinenlesbare Formate überführt. Diese werden über offene Schnittstellen für bestehende Systeme zugänglich gemacht, etwa für das Rechercheportal EconBiz, für Verbundkataloge, für die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) oder für die European Open Science Cloud (EOSC).
Dorit Stenke, Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, betont: „Mit diesem Projekt zeigt die ZBW, wie verantwortungsvoll Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in der Wissenschaft eingesetzt werden können. Schleswig-Holstein stärkt damit seine Position als innovativer Forschungsstandort, an dem wissenschaftliche Exzellenz und gesellschaftliche Verantwortung Hand in Hand gehen.“
Über die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft:
Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) ist die weltweit größte Informationsinfrastruktur für die Wirtschaftswissenschaften. Die Einrichtung beherbergt rund 4 Millionen Medieneinheiten und ermöglicht den Zugang zu Millionen wirtschaftswissenschaftlicher Online-Dokumente. Allein 2025 konnten über 20 Millionen Downloads digitaler Dokumente gezählt werden. Daneben stellt die ZBW eine rasant wachsende Sammlung von Open-Access-Dokumenten zur Verfügung. EconStor, der digitale Publikationsserver, verfügt aktuell über 300.000 frei zugängliche Aufsätze und Working Papers. Mit EconBiz, dem Fachportal für wirtschaftswissenschaftliche Fachinformationen, können Studierende oder Forschende in über 12 Millionen Datensätzen recherchieren. Zudem gibt die ZBW die beiden wirtschaftspolitischen Zeitschriften Wirtschaftsdienst und Intereconomics im Gold Open Access heraus. Die ZBW ist eine forschungsbasierte wissenschaftliche Informationsinfrastruktur. Mit Professuren in der Informatik, Wirtschaftswissenschaft und Informationswissenschaft und deren international besetzter Forschungsgruppe beschäftigt sich die ZBW transdisziplinär mit dem Thema Open Science. Die ZBW ist in ihrer Forschung international vernetzt. Die ZBW ist Teil der Leibniz-Gemeinschaft und Stiftung des öffentlichen Rechts. URL: http://www.zbw.eu
Pressekontakt:
DR. DOREEN SIEGFRIED
Pressesprecherin
ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Düsternbrooker Weg 120, 24105 Kiel
T: +49 [0] 431. 88 14-455
M: +49 [0] 0172. 251 48 91
E: d.siegfried@zbw.eu
http://www.zbw.eu
Prof. Dr. Klaus Tochtermann
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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