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21.09.2004 11:03

Wissenschaftler diskutieren über angeblich Altes und Neues in der Geschichte

Birgit Berg Pressestelle
Technische Universität Dresden

    "Aus alt mach neu - und umgekehrt"

    Eine Tagung mit dem Titel "Invention of Tradition - Invention of Innovation" wird vom 26. bis 29. September 2004 in Dresden stattfinden. Es ist die erste Veranstaltung des Arbeitskreises ARGUS, einer Vereinigung von 13 Geistes-wissenschaftlern aus Deutschland, Italien und der Schweiz. Der Arbeitskreis hat das Ziel, Nachwuchswissenschaftler aus dem Bereich der Mediävistik und der Forschung zur frühen Neuzeit zu versammeln und ins wissenschaftliche Gespräch zu bringen.

    "Tradition" und "Innovation" sind wichtige Begriffe für die Klassifizierung von geschichtlichen Verläufen und die Bewertung von geschichtlicher Dynamik. Doch bei näherem Hinsehen erweisen sich so genannte Traditionen oft als eigentlich "neue" Phänomene, und so genannte Innovationen als eigentlich "alte" Phänomene.
    "Invention of Tradition" bedeutet nichts anderes als die Anreicherung der Geschichte mit erfundenen Traditionen, während "Invention of Innovation" ein Innovationsinteresse bedient. Innovationen werden erst durch eine zugeschriebene Abgrenzung vom Alten zu Neuheiten. Ein Phänomen ist nicht von Anfang an alt oder neu, sondern wird es erst durch bestimmte Wahrnehmungen oder interessengeleitete Zuschreibungen.
    Das Interesse der Tagung gilt der geschichtlichen Funktion dieser Traditions- und Innovationsbehauptungen.
    Aktualität gewinnt die Tagung durch die starke Berücksichtigung der Sicht auf "Innovation", die im Moment in aller Munde ist. Nicht ganz zufällig findet diese Tagung in einer Zeit mit großen Innovationsbedürfnissen und mit einer stark ausgeprägten "Rhetorik der Innovation" statt; in einem Jahr, das Bundeskanzler Schröder als "Jahr der Innovation" ausgerufen hat.

    Weitere Tagungen des Arbeitskreises zum Thema "Brüche und Kontinuitäten - vom Mittelalter in die Frühe Neuzeit" sollen in den nächsten drei Jahren folgen. Das Interesse gilt einem Ordnungsmuster, das eine Alternative zum oft eng empfundenen Korsett der starren Epochengrenzen darstellen kann. Aus diesem Grund diskutieren Philologen, Geschichtswissenschaftler, Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler fachübergreifend, um Ergebnisse eigener Forschungsprojekte mit den Nachbardisziplinen vergleichen zu können. Seitens der TU Dresden sind der Mediävist und Frühneuzeitforscher Dr. Tobias Bulang und der Geschichtswissenschaftler Dr. Markus Schürer am Arbeitskreis ARGUS beteiligt.

    Informationen für Journalisten: Dr. Tobias Bulang (TU Dresden), Tel. 0351 463-33630 oder 0351 8482020 und Dr. Heike Schlie (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), Tel. 0251 8332585


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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