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14.10.2025 14:35

Beginn des neuen akademischen Jahres an der HfK Bremen mit 281 Neustudierenden und drei neuen Professuren

Kerstin Finkel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule für Künste Bremen

    Bei der offiziellen Semesterbegrüßung am 6. Oktober wurde im Speicher XI A feierlich das Wintersemester 2025/26 an der HfK Bremen eröffnet. 281 neue Studierende wurden begrüßt, etwa ein Drittel von ihnen studiert im Fachbereich Musik, zwei Drittel sind im Fachbereich Kunst und Design eingeschrieben. Beworben hatten sich mehr als 2.600 Studieninteressierte. Insgesamt sind nun mehr als 1.000 Musiker:innen und Künstler:innen immatrikuliert, die es aus 70 Nationen an die HfK Bremen zog. Das Wintersemester gestalten 235 Lehrende, darunter 65 Professor:innen. Die HfK-Verwaltung hat 89 Beschäftigte.

    Kultur des Miteinanders

    Weltoffenheit, Chancengerechtigkeit und gelebte Vielfalt sind fundamentale Werte der HfK Bremen, die heute wichtiger sind denn je, wie Rektorin Prof. Dr. Mirjam Boggasch in ihrer Begrüßungsrede betonte: „Die HfK Bremen ist ein offener Ort der Begegnung und steht für Diversität, interkulturellen Dialog, Inklusion und Chancengleichheit. Mit ihrer international geprägten Hochschulgemeinschaft setzt die HfK Bremen erneut ein starkes und notwendiges Signal für gelebte und inspirierende Vielfalt. Eine Kultur des Miteinanders, getragen von Kunst, Innovation, Forschung und interdisziplinärer Arbeit, stärkt das kreative Potenzial unserer Hochschule und eröffnet auch Raum für neue Perspektiven und Ideen.“

    Auch die HfK-Studierenden Lola Atkinson (Historische Harfe) und Fred Palupski (Jazz-Schlagzeug), die die Begrüßung moderierten, ermutigten die Erstsemester, über den Tellerrand ihrer Studienfächer zu blicken, die Vielseitigkeit der HfK Bremen zu nutzen und sich aktiv einzubringen: „Gerade die Zusammenarbeit über Disziplingrenzen hinweg macht die HfK Bremen so einzigartig, sie inspiriert und verbindet – und prägt das eigene künstlerische Schaffen.“

    Neue Professuren

    Zum 1. Oktober 2025 haben drei renommierte Professor:innen ihre Tätigkeit an der HfK Bremen aufgenommen. „Mit ihren vielfältigen Erfahrungen und ihrer Expertise werden unsere neuen Professor:innen das Lehrangebot und die Forschungsfelder an der HfK Bremen bereichern und das Profil der Hochschule weiter schärfen, insbesondere im Hinblick auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit des Fachbereichs Kunst und Design – mit den Studiengängen Freie Kunst, Integriertes Design und Digitale Medien – und dem Fachbereich Musik,“ so Prof. Dr. Mirjam Boggasch.

    Professur für Performance und Neue Musikalische Aufführungsformen

    Prof. Lea Letzel ist Künstlerin, Regisseurin und Pyrotechnikerin, die interdisziplinäre performative Werke an der Schnittstelle von Klang, Musik, Medienkunst, Tanz und Raum entwickelt. Ihr Fokus liegt auf dem Konzertformat und der Erforschung der Bedingungen und Konventionen von Aufführungssituationen. Sie studierte Angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien Köln. Prof. Lea Letzel war an zahlreichen internationalen Ausstellungen und Performances an renommierten Institutionen beteiligt, u.a. Kunstinstituut Melly Rotterdam, Bundeskunsthalle Bonn, Philharmonie Duisburg, FrankfurtLAB, Acht Brücken Festival Köln, Edith-Russ-Haus Oldenburg, PACT Zollverein Essen, Münchner Kammerspiele und Kaaitheater Brüssel. Für ihre Arbeit erhielt sie Stipendien, darunter von der Hessischen Kulturstiftung in London, sowie Künstler:innen-Aufenthalte am Goethe-Institut Villa Kamogawa Kyoto und beim Kulturensemble Palermo. Von 2019–2022 war sie Mitglied im „Jungen Kolleg“ der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Seit 2024 promoviert sie im interuniversitären Programm „Wissenschaft & Kunst“ in Salzburg.

    In ihrer Professur für Performance und Neue Musikalische Aufführungsformen an der HfK Bremen sieht Prof. Lea Letzel ein wichtiges und ermutigendes Signal für Dialog und Gemeinschaft: „Es ist längst überfällig, dass Musik- und Kunsthochschulen interdisziplinäre Projekte nicht als Ausnahme, sondern als selbstverständlichen Teil der Ausbildung betrachten. In einer Zeit massiver gesellschaftlicher, politischer und ökologischer Krisen, in einer Zeit verheerender Kriege, sind Hochschulen Orte, an denen Verständigung über die Grenzen hinweg erprobt werden kann. Sie tragen die Verantwortung, die Bedingungen zu schaffen, unter denen Kunst nicht nur reagiert, sondern neue Formen des Miteinanders entwickelt. Meine Lehrkonzeption beruht auf der Überzeugung, dass musikalische und künstlerische Neuerungen nicht nur in der Suche nach neuen Klängen oder Spieltechniken liegen, sondern in der Auseinandersetzung mit der Aufführung selbst. Ich freue mich darauf, diese Perspektive an der HfK Bremen einzubringen und gemeinsam mit den Studierenden beider Fachbereiche weiterzudenken.“

    Professur für Historische Oboeninstrumente

    Prof. Katharina Andres entwickelte ihr Interesse an Alter Musik bereits früh an der Musikschule Saarbrücken durch den Ensembleunterricht von Bernhard Stilz, wo sie die Musik und das Instrumentarium (Blockflöte, Krummhorn, Schalmei, Pommer, Dulzian) des 16. und 17. Jahrhunderts kennenlernte. Im Alter von zwölf Jahren erhielt sie ihren ersten Barockoboenunterricht von Elsa Frank. Ihr Studium an der Schola Cantorum Basiliensis bei Conrad Steinmann und Katharina Arfken schloss sie mit zwei Diplomkonzerten ab: 2005 mit dem Schwerpunkt Barock (Blockflöte und Barockoboe), 2006 mit dem Schwerpunkt Renaissance (Blockflöte, Schalmei, Pommer und Dulzian). Seither beschäftigt sie sich auch eingehend mit dem klassischen und romantischen Repertoire und Instrumentarium. Seit 2013 ist Prof. Katharina Andres Solo-Oboistin beim Prager Orchester Collegium 1704 unter der Leitung von Václav Luks und unterrichtet seit 2020 Historische Oboe an der HfMDK Frankfurt am Main.

    An der HfK Bremen tritt sie ihre Professur für Historische Oboeninstrumente nun in einem international anerkannten Zentrum für die fundierte Ausbildung in Alter Musik an. Prof. Katharina Andres: „Mein Instrumentarium und Repertoire erstrecken sich von der Renaissance bis zur Romantik: von der Schalmei über verschiedene barocke Instrumente wie die Oboe d’amore und die Oboe da caccia bis hin zur klassischen und romantischen Oboe. Ich möchte die Studierenden für diese Vielfalt an Klangfarben und Ausdrucksmöglichkeiten begeistern und ihnen zugleich die historischen Spielpraktiken vermitteln. Die musikalischen Erfahrungen und Impulse, die ich aus meiner eigenen Konzerttätigkeit schöpfe, möchte ich als Inspiration an die Studierenden weitergeben ebenso wie mein Erfahrungswissen über ein erfolgreiches Berufsleben. Durch regelmäßige Auftritte und pädagogische Projekte mit meiner Klasse plane ich zudem, die Welt der Doppelrohrblattinstrumente einem breiten Publikum – insbesondere jungen Menschen – näherzubringen.“ Bei der Semesterbegrüßung spielte Prof. Katharina Andres auf der Barockoboe gemeinsam mit dem HfK-Studierenden Hans Fröhlich (Barockfagott) aus der „Partita 1“ aus der „Kleinen Kammermusik“ von Georg Philipp Telemann (1681-1767) und sorgte für großen Beifall unter den Erstsemestern.

    Professur für Ensembleleitung Neue Musik

    Prof. René Gulikers studierte Dirigieren, Schulmusik und Bratsche an der Musikhochschule Maastricht. Er dirigierte zahlreiche renommierte Orchester, darunter die Moskauer Philharmoniker, Svetlanows Staatliches Akademisches Symphonieorchester, die Hamburger Symphoniker und viele weitere in Europa, Asien und Südamerika. Einen besonderen Ruf erwarb er sich im modernen Repertoire, u.a. bei Festivals wie den World Music Days und dem Warschauer Herbst. Während seiner Karriere arbeitete Gulikers mit vielen weltberühmten Solist:innen, wie Alexei Lubimov, Anna Kravchenko und Lauma Skride, sowie mit fast allen wichtigen Instrumentalsolist:innen und Sänger:innen in den Niederlanden. Von 1988 bis 2004 leitete er das von ihm gegründete „Ensemble ’88“ sowie weitere Ensembles für Neue Musik. Prof. René Gulikers lehrte Orchesterleitung an den Musikhochschulen von Maastricht und Enschede. Danach unterrichtete er 16 Jahre an der Musikhochschule Münster. Von 2005 bis 2012 war er Professor an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg, wo er von 2011 bis 2013 auch Universitätsmusikdirektor war. Von 2018 bis 2020 war er Dozent für Orchesterdirigieren am Königlichen Konservatorium in Den Haag.

    Bereits seit 2012 lehrt Prof. René Gulikers an der Hochschule für Künste Bremen und möchte im Rahmen seiner jetzigen Professur das Hochschulensemble für Neue Musik mit einem innovativen Ansatz noch weiter festigen. Prof. René Gulikers: „Der Titel meiner Professur ‚Ensembleleitung Neue Musik‘ impliziert, dass es ein oder mehrere Ensembles braucht, um zu lehren, zu lernen und gemeinsam zu arbeiten. Innerhalb einer Hochschule können Ensembles jedoch nie lange dieselbe Besetzung haben, denn sie sind personell fluide. Um dieser Besonderheit zu begegnen werde ich in Kürze ein Format vorstellen, mit dem das Ensemble, das sich innerhalb der HfK Bremen mit der Neuen Musik beschäftigt, sichtbarer wird, eine solidere Zusammensetzung erhält und qualitativ auf höchstem Niveau mitspielen kann. Ich werde in den kommenden Jahren all meine Energie und Erfahrung, die ich in den letzten rund 40 Jahren gesammelt habe, bündeln, um unseren Studierenden die Liebe zur Neuen Musik zu vermitteln, sie zu wecken und zu pflegen.“

    Preise an internationale Studierende verliehen

    Um Studierende aus dem Ausland zu unterstützen hat der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ein Stipendien- und Betreuungsprogramm (STIBET) für hervorragende akademische Leistungen sowie für bemerkenswertes gesellschaftliches und interkulturelles Engagement aufgelegt. Der Start in das Wintersemester war nun Anlass, die STIBET-Ehrungen für 2025 an der HfK Bremen vorzunehmen. Ausgezeichnet wurden Rebecca Bottari, Pei-Chen Chao, Ivan Emelianov, Fuka Ishikawa und Polet Silva Lorca aus dem Fachbereich Musik sowie aus dem Fachbereich Kunst und Design: Rafael Soto Acebal, Aditi Chauhan, Haram Choi, Salma 'Elkafrawy und Aysen Kocakabak.

    Zudem wurde der DAAD-Preis für hervorragende Leistungen internationaler Studierender an Ziyi Li aus dem Studiengang Digitale Medien verliehen. Sie präsentierte ihr Masterprojekt „Vocal Tectonics“, eine Simulation und Rekonstruktion der Mechanismen von Stimmbändern und Resonanzhöhlen: „Was Ziyi Lis forschungsorientierte Praxis so außergewöhnlich macht, ist ihre Fähigkeit, tiefgreifende wissenschaftliche Erkenntnisse und Technologie mit poetischer Vorstellungskraft zu verbinden. Sie schafft Werke, die visuell und akustisch beeindruckend, konzeptionell stringent und zutiefst zum Nachdenken anregend sind,“ so der Laudator Prof. Ralf Baecker, HfK-Professor für Experimentelle Gestaltung Neuer Technologien.

    Welcome Week mit zahlreichen Angeboten für HfK-Studierende

    Auch die Vertreter:innen der Studierendenschaft wie der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) oder der Studierendenrat (StuRa) stellten ihre vielfältigen Aktivitäten vor, insbesondere zur Unterstützung der Studierenden bei Fragen zu Stipendien, Bewerbungen, Mitbestimmung, finanziellen Angelegenheiten und zum Hochschulalltag allgemein. Die offizielle Semesterbegrüßung markierte den Start in die Welcome Week, in der die Erstsemester in ihren jeweiligen Studiengängen Freie Kunst, Integriertes Design, Digitale Medien und Musik weitere Einführungsveranstaltungen besuchten und die Hochschule sowie ihre Kommiliton:innen kennenlernten. Auch der AStA sorgte mit zahlreichen Angeboten wie International Brunch, City Tour und Opening Party für Begegnung und Austausch.


    Bilder

    Semesterbegrüßung im Speicher XI A der HfK Bremen
    Semesterbegrüßung im Speicher XI A der HfK Bremen
    Quelle: Kim Mayer
    Copyright: HfK Bremen/ Kim Mayer


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter
    Kunst / Design, Musik / Theater, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

    Semesterbegrüßung im Speicher XI A der HfK Bremen


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