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21.09.2004 13:57

Uni Kassel vergibt ihre Grimm-Gastprofessur an F.C. Delius

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Friedrich Christian Delius übernimmt im November die Grimm-Professur des Jahres 2004 an der Universität Kassel. Damit zeichnet die Kasseler Universität einen politisch denkenden und moralisch hoch engagierten Autor aus, der durchgehend unserer aktuellen Realität zugewandt ist.

    Kassel. Friedrich Christian Delius übernimmt im November die Grimm-Professur des Jahres 2004 an der Universität Kassel. Damit zeichnet die Kasseler Universität einen politisch denkenden und moralisch hoch engagierten Autor aus, der durchgehend unserer aktuellen Realität zugewandt ist.

    Delius trat zunächst mit Gedichten hervor; hinzu kamen Theaterstücke und Hörspiele. Bekannt geworden ist er vor allem durch seine Romane und Erzählungen, die sich durch sehr genau erfasste Bilder unserer Lebensverhältnisse auszeichnen, deren Unwirtlichkeit und Befremdlichkeit bei Delius immer wieder zum Thema wird. Ihr "Realismus" ist so gleichzeitig oft von ausgesprochen satirisch entlarvendem Charakter ("Unsere Siemens-Welt", 1972). Das gilt auch für seine Betrachtung der deutsch-deutschen Wirklichkeit zum Beispiel in den Erzählungen "Die Birnen von Ribbeck" (1991) oder "Der Spaziergang von Rostock nach Syrakus" (1995). Hier zeigt sich Delius zugleich als ein ausgesprochen vielseitiger und einfallsreicher Autor, der - in sprachlich souveräner Manier - wiederholt neue ästhetische Formen wählt und so den Leser in immer wieder anderer Weise fesselt.

    Delius wurde 1943 in Rom geboren, er wuchs in Hessen auf, studierte Germanistik in Berlin und promovierte mit einer Arbeit über den Roman im bürgerlichen Realismus des 19. Jahrhunderts. Die Dissertation trägt den aparten Titel "Der Held und sein Wetter". Er arbeitete als Verlagslektor erst im Wagenbach- und dann im Rotbuch-Verlag und ist seit 1978 freier Schriftsteller. Heute lebt er in Berlin und Rom. Delius hat für seine Werke etliche Literaturstipendien, Poetik-Dozenturen und Preise erhalten, zuletzt den Walter-Hasenclever-Literaturpreis der Stadt Aachen.

    Die Kasseler Universität will mit der Verleihung der Brüder-Grimm-Professur zum lebendigen Austausch zwischen Literaturwissenschaft und Gegenwartsliteratur beitragen und insbesondere dem Schreiben in den Grenzbereichen zwischen den literarischen Gattungen ein öffentliches Forum verschaffen. Mit der Benennung verweist die Universität auf die weltweit renommierten nordhessischen Begründer der Germanistik und engagierten Demokraten, die Brüder Grimm, die ein vielgestaltiges Werk vorlegten, das literarische Produktion mit literatur- und geschichtswissenschaftlicher Forschung auf einzigartige Weise miteinander verbunden hat. Inhaber der von der Kasseler Sparkasse geförderten Gastprofessur waren zuletzt Volker Braun, Ludwig Harig, Christoph Hein und Marlene Streeruwitz.

    Friedrich Christian Delius wird am 3. November im Eulensaal der Murhardschen Bibliothek in Kassel eine Vorlesung halten unter dem Titel "Deutschland, ein Schlaraffenland - oder warum Friedrich Schiller Joschka Fischer einen Barbaren genannt hätte", sowie am 4. und 5. November ein Seminar und eine Autorenlesung anbieten.

    Ein Foto ist abrufbar unter http://www.uni-kassel.de/presse/pm/bilder/delius.jpg
    jb

    Info
    Universität Kassel
    Jens Brömer
    Abteilung Kommunikation und Internationales
    tel (0561) 804 2255
    fax (0561) 804 7216
    e-mail jbroemer@uni-kassel.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-kassel.de/presse/pm/bilder/delius.jpg


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Sprache / Literatur
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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