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17.10.2025 14:57

Tagung zu Konzepten für ein Institut der Geschlechterforschung

Jörg Heeren Medien und News
Universität Bielefeld

    Warum wird eine zentrale Anlaufstelle für die Geschlechterforschung in Deutschland gebraucht? Um die Einrichtung eines Institutes for Advanced Gender Studies geht es auf einer Tagung am 3. November im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) an der Universität Bielefeld. Zu dieser Tagung laden Wissenschaftler*innen und das Rektorat der Universität Bielefeld sowie das Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW ein. Das angestrebte Institut soll neue Impulse für den interdisziplinären Austausch geben und die internationale Zusammenarbeit in der Geschlechterforschung durch ein Fellowship-Programm stärken.

    Im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte hat sich die Geschlechterforschung zu einem wissenschaftlich anspruchsvollen, gesellschaftlich hochrelevanten, durch lebendige Interdisziplinarität gekennzeichneten Forschungsfeld entwickelt. „Geschlechterforschung ist unabdingbar, um gesellschaftliche Dynamiken und die Veränderungen von Geschlechtervorstellungen zu analysieren und die fortbestehende Bedeutung von Geschlecht für Lebenschancen von Menschen zu verstehen“, sagt Professorin Dr. Tomke König vom Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung (IZG) der Universität Bielefeld. „Gerade angesichts der gegenwärtigen politischen, gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen, braucht es Geschlechterforschung.“

    Auch der Wissenschaftsrat (WR), der die Bundesregierung und die Länder zu Wissenschaft und Forschung berät, bezeichnet die Geschlechterforschung als „dynamisches und auch international zukunftsträchtiges Forschungsfeld, das allen wissenschaftlichen Disziplinen Potenzial zu methodischer und thematischer Weiterentwicklung bietet“. In seinen Empfehlungen von 2023 schlägt der WR die Bildung von „Forschungsknoten“ vor, mit dem Ziel, die internationale Zusammenarbeit innerhalb der Geschlechterforschung zu stärken. Ein Institute for Advanced Studies könnte hier zu einem wichtigen Motor werden.

    Die Idee hinter dem Institut

    Das nun von der Bielefelder Initiative gemeinsam mit dem Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW angeregte Institute for Advanced Gender Studies soll Forschenden Freiräume bieten, um außerhalb der regulären Lehre und Forschung an Projekten zu arbeiten und sich international und interdisziplinär zu vernetzen. Dafür ist ein Fellowship-Programm für Gastwissenschaftler*innen vorgesehen, das Forschende aller Karrierestufen einbezieht. „Wenn gesellschaftliche Debatten, etwa über Gleichstellung, an Schärfe gewinnen, bieten wissenschaftliche Räume die Möglichkeit für sachlichen Austausch und fundierte Analysen“, sagt Dr. Christina Benninghaus vom IZG, Mitinitiatorin der Konferenz.

    Bedeutung für Wissenschaft und Gesellschaft

    Die Tagung soll unter anderem klären, welche Funktionen das geplante Institut innerhalb der Wissenschaft übernehmen soll und wie es in die Gesellschaft hineinwirken kann. Interdisziplinarität und Internationalität sind dabei wichtige Zielsetzungen. So soll zum Beispiel neben Sozial- und Kulturwissenschaften auch die geschlechtersensible Medizin eingebunden werden, die die oftmals fehlende Berücksichtigung von Geschlechterunterschieden in der medizinischen Forschung und der Gesundheitsversorgung ausgleicht.

    Diskussion und Ausblick

    Das Programm der Tagung ist dreigeteilt: An eine Podiumsdiskussion, die sich der Bedeutung der Geschlechterforschung in Zeiten der Anfechtung der Demokratie und Wissenschaftsfreiheit widmet, schließt sich eine Diskussionsrunde zu institutionellen Strukturen der Geschlechterforschung an. Dr. Silviana Galassi vom Wissenschaftsrat stellt dessen Empfehlungen vor. Weitere Beiträge behandeln die Erfolgsgeschichte des CEWS Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung sowie die Bedeutung von Institutes for Advanced Studies als Instrumente der Wissenschaftsförderung. Eine frühere Forschungsgruppe des Zentrums für interdisziplinäre Forschung (ZiF) präsentiert ihre Erfahrungen. Im dritten Teil der Veranstaltung diskutieren die Teilnehmenden über die Struktur und Gestaltung des angedachten Instituts. Welche Themen und Probleme sollen im Fokus stehen? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit die Gründung eines solchen Instituts gelingt?

    Eine Anmeldung zur Tagung ist bis zum 22. Oktober möglich. Interessierte melden sich unter Angabe von Namen und Institution bei genderstudies@uni-bielefeld.de.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Christina Benninghaus, Universität Bielefeld
    Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung (IZG)
    Telefon 0521 106-67330
    E-Mail: christina.benninghaus@uni-bielefeld.de


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-bielefeld.de/zwe/izg/pdf/03.11.2025-Programm_IAGS.pdf Programm der Tagung (PDF)
    https://www.wissenschaftsrat.de/download/2023/1385-23 Empfehlungen des Wissenschaftsrats zur Weiterentwicklung der Geschlechterforschung in Deutschland
    https://www.uni-bielefeld.de/zwe/izg/ Website des Interdisziplinären Zentrums für Geschlechterforschung (IZG)


    Bilder

    Prof’in Dr. Tomke König und weitere Geschlechterforschende der Universität plädieren für die Einrichtung eines Institutes for Advanced Gender Studies am Standort Bielefeld.
    Prof’in Dr. Tomke König und weitere Geschlechterforschende der Universität plädieren für die Einrich ...
    Quelle: Holly Patch
    Copyright: Universität Bielefeld/Holly Patch


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medizin, Politik, Sprache / Literatur
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Prof’in Dr. Tomke König und weitere Geschlechterforschende der Universität plädieren für die Einrichtung eines Institutes for Advanced Gender Studies am Standort Bielefeld.


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