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20.08.1997 00:00

Internationaler Kongress: Forscher aus aller Welt diskutieren über Ersatzteilzüchtung

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    20.08.1997

    Internationaler Kongress: Forscher aus aller Welt diskutieren ueber Ersatzteilzuechtung

    European Tissue Repair Society tagt 20.-22. August 1997 in Freiburg

    Mehr als 250 Teilnehmer aus aller Welt werden zum Kongress der European Tissue Repair Society in Freiburg am 20.-22. August 1997 erwartet, dem weltweit ersten internationalen Kongress zum Thema "Tissue Engineering". Tissue Engineering verfolgt das Ziel, durch gezielte genetische Steuerung kuenstliches Gewebe im Labo zu produzieren. Bereits heute prophezeien Wissenschaftsoekonomen diesem Zweig der Biotechnologie eine mindestens ebenso rasante Entwicklung wie der Gentechnologie.

    Durch die Techniken der Zellkultur ist es heute moeglich, fast alle Koerperzellen im Labor wachsen zu lassen. Gegenwaertig richten sich die Anstrengungen von Forschergruppen aus Medizin, Biologie, Materialtechnologie und Industrie vor allem auf die Zuechtung von idealen synthetischen Traegern und Haltematerialien und deren Steuerung durch einen genetischen Code. Beim Ersatz von Haut ist die Zellzuechtung bereits klinischer Alltag in der plastischen Chirurgie: Vor allem Verbrennungsopfer profitieren von dieser Entwicklung. Die Moeglichkeit, Zellen vom Patienten selbst zu zuechten, wird in Zukunft wahrscheinlich nicht nur die Wundbehandlung, sondern auch andere Bereiche der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie veraendern. So arbeitet die gastgebende Freiburger Forschergruppe von Professor Dr. Bjoern Stark und Dr. Esther Tanczos von der Abteilung fuer Plastische und Handchirurgie der Chirurgischen Universitaetsklinik Freiburg auch am Ersatz von Knorpel, Knochen und Blutgefaessen. Ziele ihrer Arbeit sind zum Beispiel "kuenstliche" aber lebende und vom Patienten selbst "stammende" Ohren, Knochen oder Gelenke. Daneben koennen Zellen produziert werden, welche im Koerper sogenannte Wachstumsfaktoren abgeben, um beispielsweise die Wundheilung zu stimulieren.

    Der Kongress beschaeftigt sich aber auch mit Referaten ueber den Ersatz von Leber, Nieren, Mundschleimhaut- und Muskelzellen.

    Neben dem medizinischen Faktor des Tissue Engineering zur Behandlung gerade gesellschaftlich wichtiger chronischer Erkrankungen, stellt dieser explodierende Zweig der Biotechnologie in Zukunft moeglicherweise einen wichtigen oekonomischen Faktor dar. Dies erfordert, aehnlich der Entwicklung der Mikroelektronik den 80er und 90er Jahren des ausgehenden Jahrtausends, eine besonders gut ausgestattete Infrastruktur mit hochqualifizierten Mitarbeitern und hohen Sicherheitsanspruechen. Gleichzeitig handelt es sich um umweltschonende und relativ arbeitsintensive Industrielle Entwicklungs-moeglichkeiten. Dies hat eine Gruppe aus Medizin und Wirtschaft zur Idee einer Trinationalen Bio Valley-Initiative am Oberrhein veranlasst. Diese Initiative und vor allem die G. H. Endress Foundation (Stifterin des Bio Valley-Tissue Engineering Awards) und die Stiftung BioMed Freiburg gehoeren ebenso zu den Sponsoren wie Dr. Klaus Mangold (Vorstandsvorsitzender der Daimler Debis), der einen Daimler Benz Research Fellowship fuer den Austausch mit Osteuropa und China beigesteuert hat.

    Kontakt: Prof. Dr. Bjoern Stark Aerztlicher Direktor Abteilung Plastische und Handchirugie Chirurgische Universitaetskinik Freiburg Hugstetter Strasse 55 79106 Freiburg Tel. 0761/270-2817 Fax 0761/270-2501 E-mail: tanczos@11.ukl.uni-freiburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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