idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
21.09.2004 15:32

Gute Nachricht zum Welt-Alzheimertag

Antje Schütt Geschäftsstelle TMF e.V.
Telematikplattform für Medizinische Forschungsnetze e.V. (TMF)

    Bundesministerium für Bildung und Forschung bewilligt Kompetenznetz Demenzen zweite Förderperiode

    Ein hochrangiges, interdisziplinär besetztes Gutachtergremium bescheinigt dem Kompetenznetz Demenzen gute Arbeit. Nach dieser positiven Zwischenbewertung wird das Netz vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ab November 2004 mit 5,35 Millionen Euro für zweieinhalb Jahre weitergefördert.

    In der ersten Förderperiode (2/2002-10/2004) wurde eine bundesweite Infrastruktur aufgebaut, die es erlaubt Patientendaten aus verschiedenen Fachgebieten der klinischen Demenzdiagnostik (Neuropsychologie, Neurochemie, Bildgebende Verfahren, Genetik) an allen am Netz beteiligten vierzehn klinischen Zentren in vereinheitlicher Form zu erheben und auszuwerten. Damit ist es erstmals möglich an einer großen Zahl von Patienten zu untersuchen, ob durch einen kombinierten Einsatz verschiedener diagnostischer Verfahren ein möglicher Übergang aus dem Stadium der leichten kognitiven Störung zu einer Demenz für den einzelnen Patienten vorhergesagt werden kann.
    Ein weiteres wichtiges Vorhaben des Kompetenznetzes, der Aufbau einer für Deutschland einzigartigen horizontal "vernetzten" klinischen Infrastruktur zur raschen Testung neuer Behandlungsverfahren konnte erfolgreich abgeschlossen werden.

    In der zweiten Förderphase wird eine multizentrische, doppelblind, randomisierte Studie an Patienten mit einer leichten Demenz vom Alzheimer Typ durchgeführt. Untersucht werden soll, ob durch eine kombinierte Gabe von Galantamin (Acetycholinesterase-Hemmer) und Memantine (NMDA-Rezetoranatgonist) die Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistungen von Patienten mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Erkrankung deutlich verbessert und das Voranschreiten der Erkrankung stärker verzögert werden kann.

    Gleichfalls in der zweiten Förderperiode finden Nachuntersuchungen von Teilnehmern der Demenznetzstudie zur Früherkennung von Demenzerkrankungen statt, die Aufschluss darüber geben werden, welche biologischen Veränderungen (psychologische, biochemische oder strukturelle Marker) bei Patienten mit einer leichten kognitiven Störung sich einzeln oder in Kombination zur Vorhersage eignen, ob ein Patient innerhalb des nächsten Jahres eine Demenz entwickeln wird und wenn ja, welche Form von Demenz. Dadurch wird es möglich, Patienten früher als bisher mit speziell für sie geeigneten Therapien behandeln zu können.

    Darüber hinaus wird an 6 Zentren des Netzes eine Längsschnittstudie zur Früherkennung und Versorgung von Demenzkranken im hausärztlichen Bereich durchgeführt. In diese Studie sind 120 Hausarztpraxen integriert und es konnten circa 3000 Patienten eingeschlossen werden. Weiterhin wird eine zentrale DNA - Datenbank etabliert, um so genetische Risikofaktoren zu identifizieren. Hier liegen bereits von über 3000 Probanden DNA-Proben vor.

    Das Kompetenznetz Demenzen ist ein bundesweiter Zusammenschluss von vierzehn in der Demenzforschung führenden, universitären Zentren. Mit am Netz beteiligt sind niedergelassene Fach- und Hausärzte, Industrieunternehmen und die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. als Organisation der Betroffenen. Ziel des Netzes ist es klinische Instrumente der Früh- und Differentialdiagnostik zu verbessern, wirksamere Therapien zu entwickeln sowie bundesweit optimale Versorgungsstrukturen aufzubauen. Start des Netzes war 2002, seit Juni 2003 ist das Netz ein eingetragener Verein.

    Weitere Informationen zum Kompetenznetz Demenzen sind unter www.kompetenznetz-demenzen.de abrufbar.

    3551 Zeichen inkl. Leerzeichen

    Weitere Informationen:
    Dr. Ute Kindermann
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Tel: 030 - 259 - 3795 - 17
    Fax: 030 - 259 - 3795 - 29
    E-mail: ute.kindermann@kompetenznetz-demenzen.de

    oder

    Dr. Petra Hubrich
    Koordination "Kompetenznetz Demenzen"
    Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
    J5, 68159 Mannheim
    Tel.: 0621-1703 -2983/ Fax.: 0621-1703 -2005
    E-mail: demenz@zi-mannheim.de


    Weitere Informationen:

    http://www.kompetenznetz-demenzen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).