Weltherztag thematisiert die Gefahren von Übergewicht, Rauchen und Bewegungsmangel für Kinder und Jugendliche
Jedes fünfte Kind in Deutschland ist zu dick. Anlässlich des Weltherztages am 26. September 2004 warnt das Kompetenznetz Angeborene Herzfehler vor den Folgen eines ungesunden Lebensstils. Übergewicht, falsche Ernährung, wenig Bewegung und Rauchen führen langfristig zu Herzerkrankungen. Drei bis fünf Mal höher ist das Risiko übergewichtiger Kinder, bis zum 65. Lebensjahr einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. "Patienten mit schweren Gefäßveränderungen werden immer jünger," so Prof. Dr. Dr. h.c. Roland Hetzer, Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin und Mitglied im Kompetenznetz.
Aus diesem Grund ist der diesjährige Weltherztag dem Thema 'Kinder, Jugendliche und Herzerkrankungen' gewidmet. Weltweit finden in rund 100 Ländern Events zu diesem Thema statt. Ausgerufen wird der Tag von der World Heart Federation in Kooperation mit der WHO und der UNESCO, die so auf die Gefahren von Herzerkrankungen und Schlaganfall hinweisen wollen.
Alarmierender Anstieg von Übergewicht und frühem Tabakkonsum
Laut der World Heart Federation ist ein bedrohlicher Anstieg von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen zu verzeichnen. Fast Food und Süßigkeiten ersetzen im Alltag oft Obst, Gemüse und vollwertige Mahlzeiten. Fernsehen und Computer vermindern sportliche Aktivitäten in der Freizeit. "Durch Übergewicht und Bewegungsmangel wird das Herz-Kreislaufsystem nicht ausreichend trainiert - als Folge entstehen Herzerkrankungen und Bluthochdruck," so Prof. Dr. Peter E. Lange, Sprecher des Kompetenznetzes Angeborene Herzfehler: "Körperliches Training ist nicht nur für gesunde Kinderherzen wichtig, sondern auch für herzkranke Kinder."
Bei Herzerkrankungen spielt neben dem Übergewicht auch der Tabakkonsum eine bedeutende Rolle. Je früher ein Mensch aktiv oder passiv raucht, desto größer ist die Gefahr, am Herzen zu erkranken. Weltweit beginnen viele Raucher mit dem Tabakkonsum vor dem zehnten Lebensjahr. Fast die Hälfte aller Kinder sind durch ihre Eltern den entsprechenden Schadstoffen ausgesetzt.
Mit Bewegung Herzerkrankungen vorbeugen
Eine wirksame Vorbeugung von Herzerkrankungen gelingt durch regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und Verzicht auf Rauchen. "Vor allem körperliche Aktivität muss in der Gesellschaft populär gemacht werden. Dazu gehört besonders
die Förderung des Schul- und Freizeitsportes," sagt Dr. Ulrike Bauer, Geschäftsführerin des Kompetenznetzes Angeborene Herzfehler: "Ungesund zu leben bedeutet langfristig Krankheit und schlechte Lebensqualität. Jeder hat die Chance, Herzerkrankungen aktiv vorzubeugen."
Kompetenznetz Angeborene Herzfehler
Das Kompetenznetz Angeborene Herzfehler erforscht Krankheitsmechanismen, neue Behandlungsmöglichkeiten und die aktuelle Versorgungslage von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Herzfehlern in Deutschland. In dem Forschungsverbund arbeiten Ärzte, Wissenschaftler, Elternverbände und Selbsthilfegruppen zusammen, um einen schnellen Austausch zwischen Forschung und Versorgung zu erreichen. Das Netzwerk wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm "Gesundheitsforschung - Forschung für den Menschen" über fünf Jahre gefördert. Damit möchte das BMBF die strukturenübergreifende Wissenschaftszusammenarbeit stärken. Schirmherrin ist Friede Springer.
Pressekontakt:
Kompetenznetz Angeborene Herzfehler
Wiebke Lesch
Tel.: 030/450 576 772
Fax: 030/450 576 972
E-Mail: lesch@dhzb.de
Die Presseinformation "Tipps für ein gesundes Herz" finden Sie auf unserer Website unter www.kompetenznetz-ahf.de.
http://www.kompetenznetz-ahf.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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