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21.10.2025 18:12

Schwerpunkt Herz - Diabetes - Adipositas bringt metabolische und kardiologische Medizin zusammen

Katrin Hertrampf Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stiftung DHG (Diabetes I Herz I Gefäße) in der Deutschen Diabetes Stiftung

    Betrachtung epidemiologischer, experimenteller und klinischer Daten trägt zur Übersetzung der Evidenz in die Versorgungsebene bei

    Die Prävalenz von Adipositas steigt seit Jahrzehnten an und ist global eine Herausforderung für Gesundheitssysteme. Dabei gewinnt die Adipositas im Spektrum kardiometabolischer Erkrankungen eine immer größer werdende Bedeutung. Das liegt an den damit verbundenen Komorbiditäten und der inzwischen klar erwiesenen Rolle als Risikofaktor für kardiovaskuläre Endpunkte wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Die Anerkennung des Risikofaktors Adipositas als Erkrankungsäquivalent hat Eingang in internationale Leitlinien, z.B. der European Society of Cardiology (ESC) gefunden. Damit kehrt die Fachwelt zu einem integralen Verständnis metabolischer Risikofaktoren und ihrer diagnostischen und therapeutischen Berücksichtigung zur Vermeidung kardiovaskulärer Endpunkte zurück.

    Vor diesem Hintergrund ist unter Beteiligung der Stiftung Diabetes I Herz I Gefäße (DHG) kürzlich das Sonderheft „Cardiovascular Disease, Diabetes and Obesity“ in der Ausgabe 04/2025 der Zeitschrift HERZ mit einer umfassenden Bestandsaufnahme erschienen. Wichtig war den Herausgebern aus der Kardiologie und Diabetologie mit Dr. med. Rolf Dörr (Dresden), Prof. Dr. med. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe (Düsseldorf) und Prof. Dr. med. Nikolaus Marx (Aachen), einen relevanten Themenbogen mit Empfehlungen für die klinische Praxis abzubilden. Das inhaltliche Spektrum reicht von konservativer und interventioneller Behandlung der krankhaften Adipositas, über Nutzen neuer Pharmakotherapien und Management bei Herzinsuffizienz sowie chronischer Nierenerkrankung bis zur Epidemiologie von Risikofaktoren, auch mittels Big Data-Analyse. Der Schwerpunkt „Cardiovascular Disease, Diabetes and Obesity“ beinhalte einen Therapievergleich und trage zur Übersetzung der vorliegenden Evidenz in die Versorgungsebene bei, erklären Kardiologe Dörr und Diabetologe Tschöpe von der Stiftung DHG. „Epidemiologische, experimentelle und klinische Daten sollten berücksichtigt und in ein abgestuftes Versorgungskonzept transferiert werden, um Adipositas angemessen behandeln zu können.“ Nur so könne die Adipositas-Lawine mit ihren teils dramatischen Auswirkungen auf Morbidität und Mortalität bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgehalten werden.

    Die Publikation mit international profilierten Autorinnen und Autoren, u.a. vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) und vom Helmholtz Institut für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßforschung (HI-MAG), ist eine gemeinsame Anstrengung von Experten über Fachgrenzen hinweg. Dies zeigt, dass metabolische und kardiologische Medizin näher zusammenrücken. Mit Adipositas im Kontext Herz und Diabetes werde ein „blinder Fleck“ auf der Versorgungslandkarte adressiert. Die Platzierung des Themas in einem kardiologischen Zentralorgan mit dem aktuellen Fokus auf verhaltensmodifizierende Maßnahmen, pharmazeutische und chirurgische Therapien könne zur Bewusstseinsänderung beitragen, sagen die verantwortlichen Herausgeber. Allerdings müssten klinisch tätige Mediziner auch ins Handeln kommen. Es sei inzwischen schon die achte Ausgabe der Zeitschrift, die sich dem Thema Diabetes und Herz in all seinen Facetten widme. „Hier wird die Stiftung DHG auch nach 25 Jahren nicht müde einzufordern, dass die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Fächern besser werden muss als sie tatsächlich ist“, betonen Kardiologe Dörr und Diabetologe Tschöpe.

    Die Stiftung DHG (Diabetes I Herz I Gefäße) wurde 1999 mit dem Auftrag gegründet, zum Krankheitsverständnis beizutragen, Menschen über das Herz- und Gefäßrisiko aufzuklären und den Dialog zwischen behandelnden Ärzten über Fachgrenzen hinaus zu fördern. Vier Endokrinologen und Diabetologen, fünf Kardiologen und drei Neurologen gehören zum Vorstand. Das Team der gemeinnützigen Stiftung engagiert sich ehrenamtlich und hält an den Prinzipien Wissenschaftlichkeit, Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit fest. Ziel der Stiftung ist es auch, Forschung voranzubringen und die Versorgung zu verbessern.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. med. Rolf Dörr
    Terrassenstraße 1
    01445 Radebeul
    E-Mail: dr.rolf.doerr@gmail.com


    Originalpublikation:

    Dörr R, Tschöpe D, Marx N. Cardiovascular diseases and diabetes-new focus on obesity. Herz. 2025 Aug;50(4):227-228. English. doi: 10.1007/s00059-025-05320-2. Epub 2025 Aug 7. PMID: 40773055


    Weitere Informationen:

    https://www.springermedizin.de/cardiovascular-diseases-and-diabetes-new-focus-on...
    https://www.springermedizin.de/herz-4-2025/51321776


    Bilder

    Bei Diabetes immer ans Herz denken
    Bei Diabetes immer ans Herz denken
    Quelle: Stefanie Sudek-Mensch
    Copyright: Sudek-Mensch/ Stiftung DHG

    Kardiologe Dr. med. Rolf Dörr aus Dresden engagiert sich seit vielen Jahren im Vorstand der Stiftung DHG
    Kardiologe Dr. med. Rolf Dörr aus Dresden engagiert sich seit vielen Jahren im Vorstand der Stiftung ...
    Quelle: Praxisklinik Herz und Gefäße
    Copyright: Dörr/ Stiftung DHG


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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