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23.10.2025 16:31

Versorgungssicherheit bei Medikamenten: Prof. Dr. Francas von der Hochschule Worms an europaweiter Studie beteiligt

Dorothea Hoppe-Dörwald Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Worms

    In einer aktuellen Kooperationsstudie zur Abhängigkeit Europas von China bei der Versorgung mit wichtigen Medikamenten leistet Prof. Dr. Daniel Francas von der Hochschule Worms einen wesentlichen Beitrag. Die Analyse, an der unter anderem das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sowie das EU Institute for Security Studies beteiligt sind, zeigt besorgniserregende Abhängigkeiten in der europäischen Arzneimittelversorgung auf.

    Die Studie wurde im Auftrag des Branchenverbands Pro Generika durchgeführt. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, wie stark Europa – und insbesondere Deutschland – bei der Produktion kritischer Wirkstoffe auf chinesische Hersteller angewiesen ist. Prof. Dr. Francas, Experte für Daten- und Lieferkettenanalyse an der Hochschule Worms, war maßgeblich für die Analyse der Lieferkettenrisiken im ersten Studienabschnitt verantwortlich.

    Erhebliche Abhängigkeiten bei zentralen Medikamenten

    Die Studie identifiziert bei 20 von 56 untersuchten, versorgungsrelevanten Wirkstoffen ein hohes Kapazitätsrisiko: Fällt China als Lieferant aus, könnten über ein Drittel der globalen Produktionskapazitäten wegfallen. Das betrifft insbesondere Medikamente wie Antibiotika, Schmerzmittel und Antidiabetika. Allein bei Metamizol, einem der meistverordneten Schmerzmittel in Deutschland, stammen über 80 Prozent der Produktionskapazitäten aus China.

    „Wir sehen bei bestimmten Medikamenten eine extreme Konzentration der Produktionskapazitäten in China – das ist ein strukturelles Risiko für die europäische Arzneimittelversorgung“, erklärt Prof. Francas. „Ein Lieferstopp könnte unmittelbare Versorgungslücken nach sich ziehen – mit potenziell gravierenden Folgen für Patientinnen und Patienten.“

    Empfehlungen für eine resilientere Versorgung

    Basierend auf seinen Analysen spricht sich Prof. Francas für eine gezielte Stärkung der Lieferketten aus. „Resiliente Versorgung bedeutet, Abhängigkeiten zu reduzieren – auch wenn dies kurzfristig mit höheren Kosten verbunden ist“, so Francas. Neben dem Ausbau eigener Produktionskapazitäten sind die Diversifizierung von Bezugsquellen für Wirkstoffe und Vorprodukte sowie die Stärkung der eigenen Innovationskraft entscheidend für eine resilientere Versorgung.

    Die Studie ist hier verfügbar: https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Studien/Gutachten/PDF/2025/Gutachte...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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