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28.10.2025 10:07

Universität trifft Bauwirtschaft: Neue Forschungsgruppe untersucht Akademisierung des Handwerks

Tom Leonhardt Stabsstelle Zentrale Kommunikation
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Vom Fachkräftemangel bis zu neuen Wegen in der Berufsbildung: Mit dem Verhältnis von Hochschulen und Bauberufen befasst sich eine neue Nachwuchsforschungsgruppe an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) fördert das Projekt mit bis zu 2,2 Millionen Euro. Anhand der Forschungsergebnisse sollen praxisnahe Handlungsempfehlungen für die Baubranche entwickelt werden.

    Im Zentrum des Forschungsprojekts steht die Frage, wie sich Berufe durch die Ausweitung von Studienangeboten und steigende Studierendenzahlen verändern. „Handwerk und Hochschule werden oft als Opponenten dargestellt, die um einen limitierten Pool an Nachwuchs konkurrieren: ein Nullsummenspiel zwischen Ausbildung und Studium. Tatsächlich gibt es aber einen zunehmenden und fruchtbaren Austausch zwischen diesen Bildungsbereichen“, sagt Dr. Alexander Mitterle von der MLU. Er leitet die neue Nachwuchsforschungsgruppe „Grenzzonen der Akademisierung“, die am Zentrum für Schul- und Bildungsforschung und dem Institut für Soziologie der Universität angesiedelt ist.

    Das Team untersucht, welche Studieninhalte und Forschungsergebnisse in der Praxis wirken und in die berufliche Bildung einfließen. „Uns interessieren nicht nur die offensichtlichen Unterschiede. Wir wollen herausfinden, ob und wie akademisches Wissen in Ausbildungsberufe einfließt: Welches Wissen teilt die Stahlbetonbauerin mit dem Bauingenieur, der Zimmerer mit der Architektin? Und wie schaffen es die vermeintlichen Opponenten, gemeinsam Häuser so zu bauen, wie sie geplant wurden?“, so Mitterle. Dafür sind zum Beispiel Forschungsaufenthalte an Universitäten mit einschlägigen Studiengängen und an überfachlichen Ausbildungszentren geplant. Anhand von Stellenanzeigen der Bauwirtschaft geht das Team zudem der Frage nach, wie sich Berufsbilder im Laufe der Zeit verändern und gegebenenfalls angenähert haben.

    Für das Projekt kooperiert die Forschungsgruppe mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. sowie dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg. Die Projektergebnisse sollen in Handlungsempfehlungen einfließen. Ziel ist es, die produktive Rolle akademischen Wissens in der Transformation der Bauwirtschaft aufzuzeigen und Beispiele dafür zu geben, wie der Austausch unterschiedlicher Bildungsformen und Berufe auf Augenhöhe funktioniert. Zusätzlich plant Mitterle einen Podcast zum Thema Akademisierung, bei dem Forschende und Praxisvertreterinnen und -vertreter zu Wort kommen.

    Das Projekt der MLU ist eines von vier Vorhaben, die im Rahmen der Förderlinie „Nachwuchsforschungsgruppen in der Wissenschafts- und Hochschulforschung“ vom BMFTR gefördert werden.



    Weitere Informationen unter: https://www.zsb.uni-halle.de/forschungsprojekte/greak/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Bauwesen / Architektur, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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