Am 28. Oktober 2025 eröffnete die HBK Braunschweig die gemeinsame Abschlussausstellung „CHECK OUT“ der drei Stipendiatinnen des Dorothea-Erxleben-Programms 2023/2025: Maika Knoblich, Yeongbin Lee und Anna Witt. Die Ausstellung vereint eine überraschende Mischung aus Musik, Erinnerungen und Traumwelten, die zu einer poetischen Metapher über das Menschsein verschmelzen.
In Ihren Reden würdigten sowohl die HBK- Vizipräsidentin Forschung und künstlerische Entwicklung, Prof. Dr. Annette Löseke, als auch Dr. Lars Geiges vom Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur zum einen das herausragende Engagement der drei Künstlerinnen, zum anderen die Besonderheit des Dorothea-Erxleben-Programm zur Chancengleichheit. Unter dem vielversprechenden Titel „CHECK OUT“ präsentieren die Künstlerinnen ihre Arbeiten aus zwei Jahren intensiver künstlerischer Forschung und Praxis:
Maika Knoblich widmet sich autobiografischen Erinnerungen und Kindheitsbildern. Nach dem Vorbild Marcel Prousts greift sie auf frühe Momente ihres Lebens zurück und untersucht, wie sich Erwachsenwerden und kindliche Ideale miteinander verbinden lassen. Im Zentrum ihrer Arbeit steht ein Tipi – ein Objekt, das in der DDR häufig von Kindern genutzt wurde und das sie als intimen Raum reaktiviert. Knoblich, im Osten Deutschlands geboren und kurz nach der Wiedervereinigung mit ihrer Familie in die Bundesrepublik gezogen, nähert sich ihrer Vergangenheit bewusst aus einer naiv-kindlichen Perspektive: Sie beschreibt sich als »hybrides Wesen«, das die »Welt des rosa Plastiks« entdeckte und davon träumte, »das DDR-Tipi gegen ein Barbie-Traumhaus einzutauschen«.
Anna Witt führt das Publikum in eine andere traumhafte Ebene. Ihre 2-Kanal-Videoinstallation Nights of Labor thematisiert das Träumen als »aktive und kollektive Handlung«. Witt begreift Imagination als Motor gesellschaftlicher Veränderung und stellt die Frage, ob Träume als Hoffnungsträger für eine emanzipierte Zukunft gelesen werden können.
Die selbst ernannte »Geräuschesammlerin« Yeongbin Lee lässt Klang und Erinnerung aufeinandertreffen. Sie erforscht die akustische Identität eines Opel Corsa, den sie gemeinsam mit Studierenden auseinandergebaut hat. Die gewonnenen Geräusche überträgt sie in Bleistiftzeichnungen – eine »gestische Partitur«, die Grundlage für ihr Requiem für ein Auto. Dieses ungewöhnliche musikalische Denkmal ist zugleich eine Hommage an ihren Vater, der selbst einen Opel Corsa fuhr. So verweben sich auch bei Lee persönliche Erinnerung, Materialität und Klang zu einem vielschichtigen Reflexionsraum.
Über das Programm
Mit dem Dorothea-Erxleben-Programm zur Chancengleichheit, einer künstlerischen Nachwuchsförderung des Landes Niedersachsen und der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, werden drei Stipendiatinnen für einen Zeitraum von zwei Jahren gefördert, um sie für eine Kunstprofessur zu qualifizieren. Im Rahmen des Stipendiums beteiligen sich die Künstlerinnen an der Lehre und der künstlerischen Entwicklung der Hochschule – unter anderem durch einen Lehrauftrag sowie die abschließende öffentliche Präsentation ihrer Arbeiten.
+++ Die Ausstellung ist noch bis zum 15. November 2025 in der Hochschulgalerie zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag–Freitag 13–18 Uhr, Samstag 10–13 Uhr, montags sowie am 31.10. und 1.11. geschlossen. / Rahmenprogramm: 12. November 2025, 15 Uhr - Artist Talk mit der Kuratorin und den Stipendiatinnen. Im Anschluss Performance Das Traumhaus von Maika Knoblich. +++
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Anna Witt
Quelle: Eike Wallenhorst
Copyright: Schirn Kunsthalle Frankfurt
Maika Knoblich
Quelle: Maria Mogren
Copyright: Maria Mogren
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Musik / Theater, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
Deutsch

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