Energie- und kosteneffizient: Projekt ECO-Zinc der Fachhochschule Südwestfalen bringt nachhaltige Werkstofflösungen zur Serienreife
    Iserlohn. Auf 500 Millionen Stück allein in der EU schätzt Prof. Dr. Michael Marré das Marktpotenzial von Fittings in der Sanitärbranche. Ein Konsortium unter der Leitung der Fachhochschule Südwestfalen arbeitet jetzt im Projekt ECO-Zinc an einer energie- und kosteneffizienten Serienfertigung auf Basis einer Zinkknetlegierung. 
Fittings sind Verbindungsstücke für Rohrleitungen. Mit Zinkknetlegierungen lassen sich diese umweltfreundlicher und kostengünstiger produzieren, als mit bisherigen Verfahren auf Basis von Messing- und Kupferlegierungen. Projektziele sind die Reduzierung von CO2-Emissionen um bis zu 40 Prozent und Kosteneinsparungen von 50 bis 60 Prozent im Vergleich zu aktuellen Materialien. Zudem können mit dem Werkstoff in vielen Anwendungen sowohl bleihaltige als auch bleifreie Messinglegierungen ersetzt werden.
Da Zinkknetlegierungen aufgrund ihres Aluminiumgehaltes selbst nicht für Trinkwasser-Anwendungen zugelassen sind, ist eine Kerninnovation des Verfahrens die dauerhaltbare Innenbeschichtung der Fittings mit Kunststoff. „Dieser bildet eine Trennschicht zwischen Wasser und dem Metall“, erklärt Projektleiter Marré. Mit dem grundsätzlichen Verfahren hat sein Team bereits in einem Pilotprojekt gesammelt. Im Projekt ECO-Zinc geht es jetzt um die Großserienreife. „Hierfür kommt gleich ein ganzes Bündel innovativer Verfahren zum Einsatz“, so Marré.  
Ausgangsprodukt seien künftig Strangpressprofile statt der vorher üblichen, gegossenen Metallstangen. Durch Vorkonturierung der Profile reduziere sich der Materialeinsatz, die im Prozess bislang auftretenden Metall-Grate entfallen größtenteils. In der Weiterverarbeitung werde mehrdirektionales Schmieden zum Einsatz kommen. „Niedrigere Schmiedetemperaturen als beim Messing versprechen weitere Energieeinsparungen“, erklärt Projektmitarbeiter Abdulkerim Karaman.
Weitere Aspekte sind die Untersuchung und Anpassung marktüblicher Fügetechnologien zur Verbindung der Fittings mit bestehenden Installationssystemen sowie Beschichtungstechnologien auf Basis von amorphem Siliziumdioxid. Zum Ende der Projektlaufzeit im Jahr 2028 soll so ein ausgereiftes Konzept für Großserien-Verfahren stehen. „Angesichts des Marktpotenzials für Fittings mit erheblichem Einsparungspotenzial für Kohlendioxid-Emissionen und Kosten“, meint Marré. 
Projektkonsortium und Förderung
Das Projekt wird von einem Konsortium aus Forschungseinrichtungen und Industriepartnern durchgeführt, die ihre spezifischen Kompetenzen einbringen.     Beteiligt sind: Metallpresswerk Hohenlimburg GmbH in Hagen, die Risse-Warstein GmbH in Warstein, die Ingwerk GmbH aus Berlin, die Gemeinnützige KIMW Forschungs-GmbH aus Lüdenscheid, die Viega GmbH & Co. KG aus Attendorn sowie die Carl Bechem GmbH aus Hagen. Die erfolgreiche Umsetzung verspricht nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Unternehmen und des Industriestandorts NRW im Bereich innovativer und nachhaltiger Produktionstechnologien. 
Das Projekt wird durch die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des EFRE/JTF-Programms NRW 2021–2027 gefördert. Die Förderung für die Fachhochschule Südwestfalen beträgt rund 700.000 Euro.
    
Prof. Dr. Michael Marré
Telefon: 02371 - 566 (1443)
E-Mail: marre.michael@fh-swf.de
Abdulkerim Karaman
Telefon: 02371 - 566 (1312)
E-Mail: karaman.abdulkerim@fh-swf.de
Auftakttreffen des Konsortiums zum Projekt ECO-Zinc mit Prof. Dr. Michael Marré (Mitte) und Abdulker ...
Quelle: Christian Klett
Copyright: FH Südwestfalen
    Merkmale dieser Pressemitteilung: 
     Journalisten, Wirtschaftsvertreter
     Bauwesen / Architektur, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
     überregional
     Forschungsprojekte, Kooperationen
 Deutsch  
    

Auftakttreffen des Konsortiums zum Projekt ECO-Zinc mit Prof. Dr. Michael Marré (Mitte) und Abdulker ...
Quelle: Christian Klett
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