Doppel-Event mit Mehrwert: Vom 14. bis 16. November 2025 findet in Leipzig die 17. Fokustagung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie und die 54. Internationale Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Perfusiologie und Technische Medizin statt. Die Tagungspräsidenten PD Dr. Alexander Horke (DGTHG) und Sebastian Tiedge (DGPTM) erzählen im Interview, warum sich der Besuch lohnt!
DGTHG:
Die Fokustagung der DGTHG und die Internationale Jahrestagung der DGPTM sind auch dieses Jahr in bewährter Manier miteinander gekoppelt. Wie profitieren Ihre Besucher:innen von diesem „Doppelpack“?
Horke/Tiedge:
Die erste erfolgreiche Anwendung der Herz-Lungen-Maschine 1953 gilt als Geburtsstunde der Herzchirurgie. Seitdem hat sie gemeinsam mit der Kardiotechnik einen erfolgreichen Weg zurückgelegt, wobei dieser Erfolg das komplette Spektrum betrifft: vom Neugeborenen mit angeborenem Herzfehler bis hin zu komplexen Klappen- und Aortenoperationen im hohen Lebensalter. Auf diese individuellen Herausforderungen müssen wir gemeinsam eine Antwort finden: Die Herzchirurgie bedarf besonderer Perfusionstechniken – und umgekehrt: die Perfusion erlaubt besondere Operationstechniken. Das begründet unsere enge Kooperation nicht nur im OP-Saal. Das ist der Spirit, der dieser 17. Gemeinsamen Fokustagung zugrunde liegt: keine Parallelveranstaltung zweier Fachgesellschaften, sondern ein gemeinsamer Kongress. Und unsere Besucher:innen profitieren von einem interdisziplinären Austausch auf höchstem fachlichem Niveau, können neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aus beiden Bereichen direkt miteinander verknüpfen und erhalten Einblicke in zukunftsweisende Technologien und Therapiekonzepte.
DGTHG:
Werden Sie gern konkreter: Was sind Highlights Ihrer Veranstaltungen?
Horke/Tiedge:
Am Freitag, 14.11.25, werden im neuen Format „Bewährtes aus der Herzmedizin und Innovation“ Single-Center-Single-Implant-Studien aus den Herzzentren unter dem Vorsitz des Präsidenten der DGTHG Prof. Torsten Doenst und des Vizepräsidenten der DGPTM Jasper Heller vorgestellt. Zudem präsentieren Firmen ihre Innovationen. Wir freuen uns auch sehr auf den Festvortrag „Fit for Life & Fit for Work = Fit for Future” von Prof. Uwe Tegtbur, Leiter der Klinik für Sportmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover.
Am Samstag, 15.11.25, ist für jeden etwas dabei: Von aktueller Grundlagenforschung über neue Ansätze zur Stärkung des multiprofessionellen Herzteams bis hin zu Beiträgen aus dem Jungen Forum sowie Themen rund um ECMO, ECLS und Herzunterstützungssysteme. Besonders spannend wird es erneut in unserem bewährten Format „Herz & Takt“. Zudem spielt am Samstag unser diesjähriges Fokusthema eine große Rolle. Dieses Mal ist unser Schwerpunkt die Kinderherzmedizin. Unter dem Motto „Fallot and more“ wird die Fallot’sche Erkrankung beleuchtet und diskutiert.
Am Sonntag, 16.11.25, werfen wir einen kritischen Blick auf die Gegenwart und wagen einen Ausblick in die Zukunft: Wie können Big Data und Künstliche Intelligenz unsere Arbeit heute und in Zukunft verändern? Und neben den wissenschaftlichen Sitzungen mit interessanten Vorträgen freuen wir uns auf das Treffen mit unseren Industriepartnern: Sie präsentieren sich mit spannenden Workshops und Hands-on-Kursen sowie mit einer großen Industrieausstellung in den fantastischen Räumlichkeiten des Leipziger Kongresszentrums mit viel Raum für einen intensiven Austausch.
DGTHG:
Wie Sie eben schon erwähnten: Das „Team Kinderherzmedizin“ spielt dieses Jahr eine hervorgehobene Rolle. Was dürfen die Teilnehmenden hier erwarten?
Horke/Tiedge:
Die Fallot‘sche Tetralogie (TOF) ist der häufigste zyanotische Herzfehler. Neben einem umfassenden Blick auf die interdisziplinäre Behandlung im Rahmen der Korrekturoperation werden die Spätfolgen diskutiert. Zudem werden interessante Fälle aus dem gesamten kinderherzmedizinischen Spektrum präsentiert und Strategien der Kinderperfusion diskutiert. Ganz besonders freuen wir uns auf die Vorträge von Frau Dr. Claudia Arenz, leitende Oberärztin und stellvertretenden Direktorin der Kinderherzchirurgie am Universitätsklinikum Bonn, zur Frühkorrektur bei TOF, auf die Präsentation der deutschen Fallot-Behandlungszahlen aus der Nationalen Qualitätssicherung durch Prof. Dr. Michael Hofbeck, ehemaliger Ärztlicher Direktor der Kinderkardiologie des Universitätsklinikums Tübingen, und auf die Ergebnisse der GetReady-Studie zur Evaluation der Vorbereitungsphase auf Herzoperationen und Herzkathetereingriffe bei Kindern – Perspektiven von Kindern, Eltern und der Behandlungsteams, die von Daniel Catena vom Deutschen Herzzentrum Berlin vorgestellt werden.
DGTHG:
Und was versprechen die Formate „Der besondere Fall“ und „Herz & Takt“ den Teilnehmenden?
Horke/Tiedge:
„Herz & Takt“ gibt einen wunderbaren Überblick über die chirurgischen Verfahren, technische Neuentwicklungen sowie Pitfalls in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Auch Workshops werden angeboten. Und beim „Besonderen Fall“ ist der Name Programm: Jede und jeder in der Klinik Tätige erinnert sich sicher an einen solchen „besonderen Fall“, der nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist, weil er uns bis an die medizinischen Grenzen gebracht hat. Mit unserem Format lassen sich solche Erfahrungen kollegial teilen und gemeinsam akademisch aufarbeiten.
DGTHG:
Gibt es bestimmte Sessions oder Redner:innen, auf die Sie besonders gespannt sind?
Horke/Tiedge:
Natürlich haben wir versucht, ein durchgehend spannendes Programm aufzustellen. Trotzdem möchten wir einige Highlights erwähnen: So freuen wir uns auf den Vortrag von Dr. Dirk Buchwald, leitender Perfusionist an der Ruhruniversität Bochum, zu „Sprunginnovation in der Perfusiologie und Technischen Medizin“ in der Joint Session der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik (DGBMT) und der DGPTM.
In der Session Herzmedizin – Multiprofessionelles Herzteam freuen wir uns auf die Vorträge zur Professionellen Teamkommunikation sowie zu den Erfahrungen zu Teamtraining, Kommunikation, Sicherheitskultur aus dem Trainingsszentrum Münster.
Weiterhin wird ein „Silent Operating Theater Optimisation System“ als stressreduzierendes Kommunikations- und Informations-Management-System zur Unterstützung für das OP-Personal in der Herzchirurgie und HighTech Chirurgie“ vorgestellt, und Prof. Sven Maier (Fachhochschule in Furtwangen) gibt einen Überblick zur „Ex-vivo Organperfusion“.
Spannend wird auch die gemeinsame Sitzung der Jungen Foren der DGTHG und DGPTM mit der Keynote „Auf dem Weg zur Medizin 4.0 – haben wir da etwas vergessen?“ von PD Dr. Martin Friedrich, Oberarzt und Leiter Klinische Forschung und Entwicklung an der Universitätsmedizin Göttingen.
DGTHG:
All diese Highlights haben Sie unter dem Motto „Fit for future“ zusammengefasst. Warum haben Sie sich für diesen Slogan entschieden?
Horke/Tiedge:
Wir sehen uns täglich mit neuen Herausforderungen konfrontiert – dazu zählen unter anderen der Pflegemangel und die Krankenhausreform. Die Medizin, wie wir sie heute kennen, verändert sich derzeit massiv. Das bedeutet einen enorm gestiegenen Organisationsaufwand und fordert allen an der Behandlung Beteiligten maximale Flexibilität ab, um einen regulären Betrieb aufrecht zu erhalten. Als Folge müssen wir jetzt und in Zukunft effizienter und fokussierter arbeiten. Um dies leisten zu können, müssen wir „Fit for Future“ sein und bleiben!
Aber auch die persönlichen Bedürfnisse und Ansprüche der einzelnen Mitarbeitenden müssen berücksichtigt werden, um langfristig die Gesundheitsberufe attraktiv zu gestalten. So müssen auch die Kliniken offen für Veränderungen in der Arbeitsorganisation sein und den Mut zur Umsetzung kreativer Lösungsvorschläge haben. „Fit for Future“ betrifft nicht nur jeden einzelnen Mitarbeitenden oder das Miteinander des Behandlungsteams, sondern auch die Flexibilität und den Veränderungswillen innerhalb der Kliniken und Zentren. Und: Auch unsere Fachgesellschaften müssen ihre Stellung innerhalb der gesamten Herzmedizin und in der Gesellschaft reflektieren, definieren und behaupten – zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten.
https://Weitere Informationen erhalten Sie unter: https://2025.fokusperfusion.de/#/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Wissenschaftliche Tagungen, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch

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