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04.11.2025 10:22

Brain Tumor Charity fördert Immuntherapie für kindliche Hirntumoren mit 1,5 Mio. Britischen Pfund

Dr. Sibylle Kohlstädt Strategische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum

    Ependymome, Hirntumoren, die insbesondere bei Kleinkindern auftreten, sind besonders schwer zu behandeln und bei mehr als der Hälfte der betroffenen Kinder besteht ein erhöhtes Rückfallrisiko. Für die Entwicklung einer neuartigen Immuntherapie beim Ependymom erhalten das Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg (MFHD) und des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) als Teil eines internationalen Konsortiums eine Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Britischen Pfund (GBP) von der britischen Organisation The Brain Tumor Charity.

    Das „Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg“ (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der Universität Heidelberg (Uni HD).

    Ependymome gehören zu den häufigsten Hirntumorarten, insbesondere im Kindesalter. Sie haben ein hohes Rückfallrisiko, weil sie im Laufe der Behandlung häufig resistent gegenüber Chemotherapien und anderen Standardtherapien werden. Neue Behandlungsverfahren, auch zur Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen, werden daher dringend gebraucht.

    Für die Entwicklung einer wirksamen Immuntherapie gegen Ependymome erhält ein internationales Forscherteam jetzt die begehrte Förderung der Brain Tumor Charity UK in Höhe von rund 1,5 Mio. Britischen Pfund. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KITZ), des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg und des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), sowie vom Great Ormond Street Institute of Child Health in London und dem Princess Máxima Center in Utrecht wollen die zelluläre Immuntherapie mit sogenannten CAR-T-Zellen auch für solide kindliche Tumoren entwickeln, indem sie die Tumorumgebung gezielt umprogrammieren.

    Die CAR-T-Zell Therapie erzielt bei Kindern und Jugendlichen mit bestimmten Blutkrebsformen bereits sehr gute Behandlungserfolge. Bei Hirntumoren im Kindesalter sind Behandlungen mit Immuntherapien bisher jedoch oft wenig wirksam. Ursache sind auch die zellulären Eigenschaften kindlicher Tumoren, sagt Kristian Pajtler, Koordinator und Wissenschaftler des geförderten Projektes: „Im Unterschied zu vielen Tumorarten bei Erwachsenen findet man in den meisten kindlichen Tumoren und deren zellulärer Umgebung nur ganz wenige Immunzellen, die für eine Immunantwort gegen den Tumor wichtig sind. Der Tumor verhindert, dass bestimmte Zellen der Immunabwehr einwandern können und rekrutiert sogar Zellen, die eine Immunantwort unterdrücken“, erklärt er.

    In dem geförderten Projekt wollen die Forschenden die Ependymome mit einem gezielten Doppelschlag bekämpfen: „Im ersten Schritt wird durch bestimmte Botenstoffe eine Entzündungsreaktion speziell im Tumor ausgelöst“, erläutert Christian Seitz, der ebenfalls Koordinator und Wissenschaftler des geförderten Projektes ist. „Durch diese ‚Umprogrammierung‘ der zellulären Tumorumgebung wird der Tumor zugänglicher für den zweiten Schlag, die Behandlung mit den CAR-T-Zellen, die gentechnisch so verändert wurden, dass sie gezielt Tumorzellen erkennen und bekämpfen.“ Im Tiermodell war der Ansatz des Teams bereits sehr erfolgreich. Eine klinische Studie ist bereits in Planung.

    Kristian Pajtler betont: „Die Förderung von der Brain Tumor Charity ermöglicht es uns jetzt, einzelne Tumorzellen, sowie die Zellen der Tumorumgebung vollumfänglich und detailliert zu analysieren. Darüber hinaus können wir Verfahren zur Manipulation der Tumorumgebung beim Ependymom entwickeln und die CAR-T-Zell-Therapie speziell für Ependymome optimieren. Das eröffnet die Chance, künftig eine völlig neue Behandlungsstrategie speziell für diesen Krebs und hoffentlich auch andere solide Tumoren bei Kindern und Jugendlichen zu entwickeln.“

    Ein Bild steht zum Download zur Verfügung unter:
    https://www.kitz-heidelberg.de/fileadmin/media/KiTZ-HD/News/2025/251021_Reinraum...

    Bildunterschrift:
    Im Reinraum werden Immunzellen der Patienten:innen mit speziellen Apparaturen aus dem Blut gefiltert und gentechnisch so verändert, dass sie die Krebszellen erkennen und bekämpfen.

    Nutzungshinweis für Bildmaterial zu Pressemitteilungen
    Die Nutzung ist kostenlos. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) gestattet die einmalige Verwendung in Zusammenhang mit der Berichterstattung über das Thema der Pressemitteilung bzw. über das DKFZ allgemein. Bitte geben Sie als Bildnachweis an: „Quelle: Michael Schmitt/UKHD“.
    Eine Weitergabe des Bildmaterials an Dritte ist nur nach vorheriger Rücksprache mit der DKFZ-Pressestelle (Tel. 06221 42 2854, E-Mail: presse@dkfz.de) gestattet. Eine Nutzung zu kommerziellen Zwecken ist untersagt.

    Das Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ)
    Das „Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg“ (KiTZ) ist eine kinderonkologische Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums, des Universitätsklinikums Heidelberg und der Universität Heidelberg. Wie das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, das sich auf Erwachsenenonkologie konzentriert, orientiert sich das KiTZ in Art und Aufbau am US-amerikanischen Vorbild der so genannten "Comprehensive Cancer Centers" (CCC). Das KiTZ ist gleichzeitig Therapie- und Forschungszentrum für onkologische und hämatologische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Es verfolgt das Ziel, die Biologie kindlicher Krebs- und schwerer Bluterkrankungen wissenschaftlich zu ergründen und vielversprechende Forschungsansätze eng mit der Patientenversorgung zu verknüpfen – von der Diagnose über die Behandlung bis hin zur Nachsorge. Krebskranke Kinder, gerade auch diejenigen, für die keine etablierten Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen, bekommen im KiTZ einen individuellen Therapieplan, den Experten verschiedener Disziplinen in Tumorkonferenzen gemeinsam erstellen. Viele junge Patienten können an klinischen Studien teilnehmen und erhalten damit Zugang zu neuen Therapieoptionen. Beim Übertragen von Forschungserkenntnissen aus dem Labor in die Klinik übernimmt das KiTZ damit Vorbildfunktion.

    Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ)
    Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

    Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

    Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
    Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 7 Standorte)
    Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
    Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
    DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
    Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)

    Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

    Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg: Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
    Das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für Patientinnen und Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 14.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit rund 2.500 Betten werden jährlich circa 86.000 Patientinnen und Patienten voll- und teilstationär und mehr als 1.100.000 Patientinnen und Patienten ambulant behandelt.
    Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe (DKH) hat das UKHD das erste Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg etabliert. Ziel ist die Versorgung auf höchstem Niveau als onkologisches Spitzenzentrum und der schnelle Transfer vielversprechender Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik. Zudem betreibt das UKHD gemeinsam mit dem DKFZ und der Universität Heidelberg das Hopp Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), ein deutschlandweit einzigartiges Therapie- und Forschungszentrum für onkologische und hämatologische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter.
    Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit befinden sich an der Medizinischen Fakultät Heidelberg (MFHD) rund 4.000 angehende Ärztinnen und Ärzte in Studium und Promotion. www.klinikum-heidelberg.de

    Ansprechpartner für die Presse:

    Dr. Alexandra Moosmann
    Leitung Kommunikation KiTZ
    Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ)
    Im Neuenheimer Feld 130.3
    69120 Heidelberg
    T: +49 (0) 6221 56 36434
    E-Mail: a.moosmann@kitz-heidelberg.de
    E-Mail: presse@kitz-heidelberg.de
    www.kitz-heidelberg.de

    Dr. Sibylle Kohlstädt
    Strategische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
    Pressesprecherin
    Deutsches Krebsforschungszentrum
    Im Neuenheimer Feld 280
    69120 Heidelberg
    T: +49 6221 42 2843
    F: +49 6221 42 2968
    E-Mail: S.Kohlstaedt@dkfz.de
    E-Mail: presse@dkfz.de
    www.dkfz.de

    Julia Bird
    Stellv. Leitung Unternehmenskommunikation & Pressesprecherin
    Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    T: +49 6221 56-7071
    F: +49 6221 56-4544
    E-Mail: presse@med.uni-heidelberg.de
    www.klinikum.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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