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23.09.2004 10:13

Treffen der Ökonomen

Birgit Berg Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Die Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik findet vom 28. September bis 1. Oktober 2004 an der TU Dresden statt. Das größte Treffen von Ökonomen im deutschsprachigen Raum wird erstmals in Dresden abgehalten und steht unter dem Motto "Marktwirtschaft und Risiko". Forscher und Ökonomen überwiegend aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch aus Übersee, werden insgesamt über 300 Vorträge halten. Es werden ca. 700 Teilnehmer erwartet. Veranstaltet wird die Tagung vom Verein für Socialpolitik gemeinsam mit der TU Dresden. Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt hat die Schirmherrschaft für den Kongress übernommen.
    Eine Pressekonferenz zu der Veranstaltung wird am Donnerstag, 30. September 2004, 12:15 Uhr bis 13:15 Uhr, im Saal 304 des Hörsaalzentrums der TU Dresden, Bergstraße 64, stattfinden. Dort werden vor allem die Ergebnisse der Kerntagung vorgestellt.

    Die Kerntagung mit dem Thema "Marktwirtschaft und Risiko" beschäftigt sich nicht nur mit marktwirtschaftlichen, sondern auch mit sozialen und politischen Risiken. Zum Beispiel wird es einen Vortrag über Großrisiken und Terrorismus geben. Bruno Gas, Vorstandsvorsitzender der vor zwei Jahren gegründeten Extremus AG beschäftigt sich in seinem Beitrag mit politischen Risiken. Nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center im Jahr 2001 sind auch die europäischen Staaten wachsamer geworden. Deshalb hat die Bundesregierung 2002 eine Versicherung für Terrorrisiken initiiert. Dabei sichern private Versicherungen und der Staat in Zusammenarbeit die Risiken durch Terrorismus ab. Das Problem hierbei besteht darin, dass die Prämien einer solchen Versicherung schwer kalkulierbar sind. Da Terroranschläge nicht vereinzelt, sondern - wie sich in letzter Zeit gezeigt hat - häufig kumulativ auftreten, ist das Risiko nicht über den Kapitalmarkt zu decken. Zweck der Terrorversicherung ist es beispielsweise, Anschläge auf Anlagen von Großunternehmen wie U-Bahnnetze zumindest finanziell abzusichern.

    Ministerpräsident Milbradt, selbst Ökonom und Mitglied des Vereins für Socialpolitik, wird der Frage nachgehen, inwieweit sich der Staat an den für Unternehmen und Privatpersonen bestehenden Risiken beteiligen sollte. Er wird dabei auf Risiken im Zusammenhang mit sozialer Absicherung, mit Standortentscheidungen oder mit Naturkatastrophen wie der Flut 2002 eingehen.

    Im offenen Teil der Tagung wird es unter anderem um die Frage gehen, inwieweit Risiken über den Kapitalmarkt versicherbar sind. Zum Beispiel ist die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland durch ein Modell namens Alternative Risk Transfer abgesichert. Es bezeichnet eine neuartige Zusammenarbeit von Banken, Versicherern und dem Kapitalmarkt: Die Höhe der Rückzahlung von Anleihen hängt von der Höhe der Schäden ab.

    In einer Podiumsdiskussion zwischen Wirtschaftswissenschaftlern und Medizinern wird die Frage diskutiert, welchen Beitrag Medizin bei gesundheitlichen Risiken leisten kann und welche Rolle dabei die Eigenvorsorge hat.

    Ein weiteres Thema der Tagung wird das Bildungswesen sein. Neben der PISA-Studie wird es um Eliteuniversitäten und Finanzierung, Wettbewerb und Qualität im Hochschulwesen gehen.

    Die Johann-Heinrich von Thünen-Vorlesung, mit der verdiente Mitglieder des Vereins geehrt werden, hält der Chefökonom der Europäischen Zentralbank, Otmar Issing.

    Der Verein für Socialpolitik wurde im Jahr 1873 gegründet und ist die größte Vereinigung von Wirtschaftswissenschaftlern im deutschsprachigen Raum. Im Zentrum seiner Arbeit steht laut Satzung die "wissenschaftliche Erörterung wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher sowie wirtschafts- und sozialpolitischer Probleme".

    Ansprechpartner für Journalisten: Professor Alexander Karmann (Professur für VWL an der TU Dresden, lokaler Organisator), Tel. 0351 463-35900


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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