Für zukunftsweisende Forschungsprojekte, die von mehreren Teams gemeinsam bearbeitet werden, haben Wissenschaftler der Universität Heidelberg zwei ERC Synergy Grants, zwei hochdotierte Förderungen des Europäischen Forschungsrates (ERC), eingeworben.
Pressemitteilung
Heidelberg, 6. November 2025
Zwei ERC Synergy Grants für Wissenschaftler der Universität Heidelberg
Europäischer Forschungsrat vergibt hochdotierte Förderungen für komplexe Vorhaben in der Forschung
Für zukunftsweisende Forschungsprojekte, die von mehreren Teams gemeinsam bearbeitet werden, haben Wissenschaftler der Universität Heidelberg zwei ERC Synergy Grants, zwei hochdotierte Förderungen des Europäischen Forschungsrates (ERC), eingeworben. Der Radioonkologe Prof. Dr. Dr. Amir Abdollahi koordiniert ein trinationales Verbundvorhaben mit Kollegen in den USA und Zypern, in dem es um eine molekulare Reprogrammierung der immunologischen Mikroumgebung von Tumoren in Verbindung mit neuen Möglichkeiten von Ionenstrahlen gehen wird. Beteiligt von der Medizinischen Fakultät Heidelberg ist außerdem Prof. Dr. Dirk Jäger. Das zweite ERC-Synergy-Vorhaben im Verbund mit Forschungsteams in Großbritannien und München wird sich mit der Entwicklung neuartiger opto-mechanischer Nanomaschinen auf DNA-Basis befassen. Leiter des Teams an der Universität Heidelberg ist Prof. Dr. Peer Fischer vom Institute for Molecular Systems Engineering and Advanced Materials. Der Europäische Forschungsrat fördert die beiden Projekte über einen Zeitraum von sechs Jahren mit insgesamt 23 Millionen Euro. Davon sind rund 7,9 Millionen Euro für die Forschung in Heidelberg vorgesehen.
Im Mittelpunkt des von Prof. Abdollahi koordinierten ERC-Projekts steht die Frage, wie sich Resistenzmechanismen von Tumoren gegenüber Immuntherapien überwinden lassen. Während innovative Immunzelltherapien die Behandlung von Blutkrebskrankheiten revolutioniert haben, steht dieser Durchbruch noch aus im Bereich der sogenannten soliden Tumoren. Bedingt ist dies durch die Komplexität ihrer Biologie und ihre vielfältigen Abwehrmechanismen, wie Prof. Jäger erläutert. „Unser Ziel ist es, mittels innovativer Ansätze im Bereich des molekularen Engineering und eines einzigartigen Spektrums von Ionenstrahlen die Resistenzmechanismen von Tumoren zu durchbrechen, um kurative Immunzelltherapien zu ermöglichen”, betont Prof. Abdollahi. Die beiden Heidelberger Wissenschaftler gehören dem Geschäftsführenden Direktorium des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg an. Amir Abdollahi hat eine Professur für Translationale Radioonkologie an der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg inne und ist Leiter der gleichnamigen Klinischen Kooperationseinheit am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Dirk Jäger ist Ärztlicher Direktor der Klinik für Medizinische Onkologie am Universitätsklinikum Heidelberg und leitet am DKFZ die Klinische Kooperationseinheit Angewandte Tumorimmunität. An dem Vorhaben „Personalized Molecular Reprogramming of the Tumor Immune Microenvironment and Engineered Adoptive Cell Transfer in Synergy with Ion-Beam Radiotherapy for Next-Generation Curative Cancer Treatments“ (PRECISION ImmunoRad) sind Teams der University of Pennsylvania in Philadelphia (USA) und des Cyprus Cancer Research Institute in Nikosia beteiligt. Für die Forschung stehen Fördermittel in Höhe von 14 Millionen Euro zur Verfügung, davon rund 5,5 Millionen Euro für Heidelberg.
Mit der Entwicklung von lichtgesteuerten opto-mechanischen Systemen auf der Nanoebene befasst sich das Projekt, an dem Prof. Fischer und sein Team mitwirken. Die Expertinnen und Experten in dem vom ERC geförderten Verbund setzen dazu auf die Verwendung von DNA-Nanotechnologie – DNA-Moleküle, mit denen sich in einem Bottom-up-Ansatz komplexe Strukturen mit molekularer Präzision konstruieren lassen. Diese neuartigen Systeme mit neuen Interaktionen zwischen den Nanokomponenten sollen insbesondere die Fähigkeit besitzen, dass sie „atomeffizient“ hergestellt und vollständig „rekonfiguriert“ werden können, wie Prof. Fischer erläutert. Langfristiges Ziel ist es, auf der Basis einer nachhaltigen Selbstorganisation technologische Innovationen zu realisieren, zum Beispiel künstliche Muskeln oder hochpräzise Kraftsensoren, die so klein sind, dass sie in lebendes Zellgewebe eingebettet werden können. Peer Fischer leitet am Institute for Molecular Systems Engineering and Advanced Materials (IMSEAM) der Universität Heidelberg die Arbeitsgruppe „Mikro-, Nano- und molekulare Systeme“; er gehört auch dem Direktorium des IMSEAM an. Das vom Europäischen Forschungsrat geförderte Vorhaben „DNA for Reconfigurable Nano-Opto-Mechanical Systems“ (DNA4RENOMS) wird an der University of Cambridge (Großbritannien) koordiniert; beteiligt sind außerdem Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München. Der ERC hat für die Arbeiten Mittel in Höhe von neun Millionen Euro bewilligt, davon sind rund 2,4 Millionen Euro für die Heidelberger Forschung vorgesehen.
Mit den ERC Synergy Grants werden Verbundprojekte gefördert, die aufgrund ihrer Komplexität von mehreren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und ihren Gruppen bearbeitet werden, um zu Durchbrüchen zu gelangen, die in Einzelprojekten nicht erreicht werden könnten.
Kontakt:
Universität Heidelberg
Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
https://www.nct-heidelberg.de/das-nct/organisation/direktorium/prof-dr-dr-amir-a... – Amir Abdollahi
https://www.nct-heidelberg.de/das-nct/organisation/direktorium/prof-dr-dirk-jaeg... – Dirk Jäger
https://www.imseam.uni-heidelberg.de/en/fischer – Peer Fischer
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
fachunabhängig
überregional
Kooperationen, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch

Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).