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07.11.2025 10:51

Stiftung verleiht Paul Martini Early Career Awards für klinische Forschung 2025

Dr. Rolf Hömke Pressestelle
Paul-Martini-Stiftung (PMS)

    Am 7. November 2025 verleiht die Paul-Martini-Stiftung in Berlin die „Paul Martini Early Career Awards für klinische Forschung 2025“. Damit ausgezeichnet werden Dr. med. Nico Gagelmann (UKE, Hamburg), PD Dr. med. Niklas Klümper (Universitätsklinikum Bonn) und Dr. med. Daniel Böhmer (LMU Klinikum München). Sie haben mit ihrer Forschung zu Fortschritten in der Behandlung unterschiedlicher Krebserkrankungen sowie zum besseren Verständnis von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen beigetragen. Die mit jeweils 6.000 Euro dotierten Auszeichnungen werden im Rahmen des jährlichen Herbstsymposiums der Paul-Martini-Stiftung übergeben.

    Mit den ‚Paul Martini Early Career Awards für klinische Forschung‘ werden jährlich bis zu drei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bis zum vollendeten 35. Lebensjahr für herausragende Leistungen im Bereich klinische Forschung und klinische Pharmakologie ausgezeichnet. Ausgewählt werden sie von einer dreiköpfigen medizinischen Jury. Deren Vorsitzender war auch in diesem Jahr wieder Prof. Dr. Stefan Endres, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München.

    „Man sieht es an den Arbeiten der Prämierten: Klinische Forschung ist wesentlich dafür, dass die medizinische Grundlagenforschung auf die richtige Spur gesetzt wird und damit Fortschritte in der therapeutischen Praxis erreicht werden“, so Endres. „Nur steht die klinische Forschung bei Ehrungen manchmal im Schatten der Laborforschung. Deshalb möchte die Paul-Martini-Stiftung mit diesen Preisen deutlich machen, dass Medizinerinnen und Mediziner auch als Clinician Scientist Karriere machen und die Medizin voranbringen können.“

    Dr. med. Nico Gagelmann (Klinik für Stammzelltransplantation, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) entwickelte und validierte mit Kollegen ein Risikomodell für Frührezidive nach CAR-T-Zell-Behandlung von Patientinnen und Patienten mit rezidivierendem oder refraktärem Multiplem Myelom. Dazu wertete das Team „Real-World“-Daten aus Europa und den USA aus. Mit dem Modell lassen sich Hochrisikopatienten frühzeitig erkennen, um die Therapie potenziell gezielter einsetzen zu können. Zudem lassen sich, wie Gagelmann zeigen konnte, damit verschiedene kommerzielle und akademische CAR-T-Zell-Therapien vergleichen.

    PD Dr. med. Niklas Klümper (Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie sowie Institut für Experimentelle Onkologie, Universitätsklinikum Bonn) konnte mit seiner Gruppe zeigen, dass Amplifikationen des Gens NECTIN4 in Tumorzellen ein Prädiktor für das Ansprechen auf Nectin-4-gerichtete Therapien sind ‒ unabhängig von der jeweiligen Tumorentität. Das gelang durch Analyse von Tumormaterial aus klinischen Studien und der Routineversorgung. Die Ergebnisse bilden die Grundlage eines neuen, biomarkerbasierten Therapiekonzepts, das derzeit in zwei Phase-II-Studien (zu Brustkrebs und zum nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom) weiterentwickelt wird.

    Dr. med. Daniel Böhmer (Medizinische Klinik und Poliklinik II, LMU Klinikum München) überzeugte die Jury mit der klinischen Validierung einer von ihm mitentwickelten Hypothese dafür, weshalb die Darmmukosa bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen nur verzögert ausheilt. Ursache sind demnach Typ-III-Interferone, die über einen Signalweg zum pyroptotischen Verlust von regenerationskompetenten Epithelzellen führen. Zur Validierung führte Böhmer an Darm-Biopsien von pädiatrischen und erwachsenen Patientinnen und Patienten RNA-Sequenzierung und Multiplex-Proteinanalysen durch.

    Paul Martini

    Die „Paul Martini Early Career Awards für klinische Forschung“ wurden – wie auch der schon seit Jahrzehnten im Frühjahr verliehene Paul-Martini-Preis – zum Gedenken an den Wissenschaftler und Arzt Professor Paul Martini (Bonn) gestiftet. Damit werden dessen Verdienste um die Förderung und Weiterentwicklung der klinisch-therapeutischen Forschung gewürdigt, die er mit seiner bereits 1932 veröffentlichten 'Methodenlehre der therapeutischen Untersuchung' wesentlich geprägt hat.

    Die Paul-Martini-Stiftung

    Die gemeinnützige Paul-Martini-Stiftung, Berlin, fördert die Arzneimittelforschung sowie die Forschung über Arzneimitteltherapie. Die Stiftung intensiviert den wissenschaftlichen Dialog zwischen medizinischen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen in Universitäten, Krankenhäusern, der forschenden Pharmaindustrie und anderen Forschungseinrichtungen sowie Vertretern und Vertreterinnen der Gesundheitspolitik und der Behörden. Dazu dienen die jährlich ausgerichteten Symposien und Workshops und die Verleihung des „Paul-Martini-Preises“ sowie der „Paul Martini Early Career Awards für Klinische Forschung“. Träger der Stiftung ist der vfa, Berlin, der als Verband derzeit 50 forschende Pharma-Unternehmen vertritt.


    Weitere Informationen:

    https://www.paul-martini-stiftung.de/early-career-awards-2025 Fotos der Preisträger


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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