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07.11.2025 15:39

Deutsches Bergbau-Museum Bochum feiert Richtfest für neues Forschungs- und Depotgebäude

Sophia Sievers Stabsstelle Presse
Deutsches Bergbau-Museum Bochum

    Heute hat das Deutsche Bergbau-Museum Bochum - Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen das Richtfest für sein neues Forschungs- und Depotgebäude an der Jahrhunderthalle in Bochum gefeiert. Der Rohbau des 17,5 Meter hohen Neubaus mit einer Nutzfläche von rund 8.500 Quadratmetern ist abgeschlossen. Künftig werden dort die Sammlungen des hauseigenen Montanhistorischen Dokumentationszentrums (montan.dok) verwahrt und eine leistungsfähige Infrastruktur für Forschung und Digitalisierung geschaffen. Die Fertigstellung ist für Herbst 2026 vorgesehen.

    Seit der Grundsteinlegung im Januar dieses Jahres ist viel passiert: Der Rohbau ist fertig. Er gliedert sich in einen viergeschossigen Forschungsbereich und einen dreigeschossigen Depotbereich, verbunden durch ein gemeinsames Sockelgeschoss. Gefeiert wurde zu Ehren der Handwerksbetriebe mit rund 100 geladenen Gästen – genau genommen kein klassisches Richtfest, sondern ein Deckenfest: Da das Gebäude keinen Dachstuhl besitzt, wurde der Richtkranz an der Decke befestigt. Die Deckenhöhe im Depot ist bewusst großzügig bemessen, damit auch großformatige Bergbaumaschinen aus den Sammlungen darin Platz finden.

    Infrastruktur für Sammlung, Bergbau-Forschung und Digitalisierung
    Derzeit befinden sich die Archiv-Bestände und Objekte des hauseigenen montan.dok noch auf externen Lagerflächen und in Büroräumen an einem Interimsstandort. Insgesamt handelt es sich um rund 350.000 Objekte, mehr als 350 archivische Bestände und über 30 Spezialsammlungen auf etwa sieben Regalkilometern, dazu 85.000 Bücher und Zeitschriften sowie 150.000 Fotografien. Das neue Gebäude in der Nähe der Jahrhunderthalle bietet ausreichend Raum und optimale Bedingungen für die Lagerung dieser Bestände. Zugleich entsteht eine moderne Infrastruktur für die Erforschung und Digitalisierung der montanhistorischen Sammlungen. Die Einrichtungen stehen künftig nicht nur den Forschenden des Hauses, sondern auch externen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland offen.

    „Leibniz-Forschungsmuseen haben eine sehr wichtige Rolle im Wissenschaftstransfer“, sagt Prof. Dr. Martina Brockmeier, Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft: „Sie bewahren Sammlungen, forschen und teilen ihre Erkenntnisse im Austausch mit der Öffentlichkeit. Mit dem Neubau schafft das Deutsche Bergbau-Museum Bochum die passende Infrastruktur – und eröffnet neue Zugänge für internationale Forschungsnetzwerke.“

    Zukunftsweisender Zugang zur Bergbau-Forschung
    Der Neubau des Forschungsgebäudes ist der letzte große Baustein des Umbauprozesses „DBM 2020“, in dessen Rahmen zwischen 2016 und 2019 durch Fördermittel aus dem Sonderprogramm „Glückauf Zukunft!“ der RAG-Stiftung sowie Sondermitteln des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen bereits das Hauptgebäude saniert wurde und eine neue Dauerausstellung erhielt. Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung und Kuratoriumsvorsitzende des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, erläutert: „Mit diesem Neubau entsteht ein einzigartiger Ort für internationale Forschung in den Themenfeldern Bergbau und Georessourcen. Dadurch gewinnt das DBM – eines von acht Leibniz-Forschungsmuseen in Deutschland – im Wissenschaftsbereich weiter an Strahlkraft, die schon jetzt weit über das Ruhrgebiet hinauswirkt.“

    Finanzierung
    Der Bau des neuen Gebäudes wird bilateral von den Forschungsressorts von Bund und Land Nordrhein-Westfalen finanziert. Das bereitgestellte Budget beläuft sich auf ca. 39,9 Mio. EUR. Die Mittel stammen je zur Hälfte aus dem Etat des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen und des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR). Thorsten Menne, Gruppenleiter Forschung im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, sagt dazu: „Wir freuen uns, dieses Neubauprojekt unterstützen zu können. Denn es ermöglicht, dass Geschichte und Kultur einer Region, insbesondere wertvolle Objekte des Bergbaus, verlässlich bewahrt und zugleich mit Blick auf die Zukunft durch Forschung und Digitalisierung erschlossen werden können.“

    Architektur und Nachhaltigkeit
    Die Trennung von Depot- und Forschungsbereich wird künftig auch an der Fassade ablesbar sein: Der Forschungsbau wirkt mit einer transparenten, filigranen Fassade aus Aluminium und Glas leicht und modern. Der Depotbau setzt dazu einen industriellen Kontrast mit großen, nahezu fensterlosen Klinkerflächen. Ein intensiv begrünter Dachgarten markiert die gestalterische Trennung zwischen den Funktionsbereichen.

    Jörg Lukat, Oberbürgermeister der Stadt Bochum, ergänzt: „Wer das Areal des Westparks und der Jahrhunderthalle besucht, kommt am neuen Forschungs- und Depotgebäude nicht vorbei. Es steht für hochmoderne Arbeits- und Lagerbedingungen, und macht diesen Anspruch schon nach außen sichtbar. Für Bochum ist das ein weiterer wichtiger Baustein in einer modernen und nachhaltigen Stadtentwicklung.“

    Das Bauprojekt erfüllt umfangreiche Nachhaltigkeitskriterien. Angestrebt wird die Gold-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Die Wissenschaftliche Direktorin, Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner, und der Kaufmännische Geschäftsführer des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, Tim Pfenner, sind sich einig: „Nachhaltiges Bauen ist uns auch vor dem Hintergrund eines verantwortungsvollen Umgangs mit Georessourcen ein besonderes Anliegen.“

    Nächste Schritte
    Als Nächstes beginnt der Innenausbau. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Herbst 2026 geplant. Der Umzug der Sammlungen soll im Jahr 2027 stattfinden.

    Weitere Informationen zum Bauprojekt sind auf der Homepage des Museums abrufbar: www.bergbaumuseum.de/forschung/neues-forschungs-und-depotgebaeude


    Bilder

    (v.l.) Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner (DBM), Thorsten Menne (Ministerium Kultur und Wissenschaft), Bärbel Bergerhoff-Wodopia (RAG-Stiftung), Prof. Dr. Martina Brockmeier (Leibniz-Gemeinschaft), Jörg Lukat (Oberbürgermeister Bochum) und Tim Pfenner (DBM).
    (v.l.) Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner (DBM), Thorsten Menne (Ministerium Kultur und Wissenschaft), B ...
    Quelle: Andrea Kiesendahl
    Copyright: Deutsches Bergbau-Museum Bochum


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    (v.l.) Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner (DBM), Thorsten Menne (Ministerium Kultur und Wissenschaft), Bärbel Bergerhoff-Wodopia (RAG-Stiftung), Prof. Dr. Martina Brockmeier (Leibniz-Gemeinschaft), Jörg Lukat (Oberbürgermeister Bochum) und Tim Pfenner (DBM).


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