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11.11.2025 18:30

Neue Hoffnung im Kampf gegen Krebs – Innovationen bei der Behandlung von Leukämie

Dr. Uta von der Gönna Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Jena

    Für seine innovativen klinischen Behandlungsstudien bei chronischer myeloischer Leukämie erhält der Jenaer Hämatologe und Onkologe Prof. Dr. Andreas Hochhaus den Thüringer Forschungspreis für angewandte Forschung 2025

    Die chronische myeloische Leukämie (CML) ist die zweithäufigste Form chronischer Leukämien, an der in Deutschland jährlich etwa 1200 Menschen erkranken. Bei dieser durch eine erworbene genetische Störung verursachten Erkrankung des blutbildenden Systems kommt es zu einer starken Vermehrung der weißen Blutkörperchen. Neue Wirkstoffe, sogenannte Tyrosinkinase-Inhibitoren, hemmen zielgerichtet die Aktivität des veränderten Proteins, das in den Leukämiezellen die fortgesetzte Teilung auslöst. Diese Wirkstoffe verbesserten die Therapie der nur durch eine Stammzelltransplantation heilbaren CML grundlegend.

    Die molekularen Entstehungsmechanismen hämatologischer Erkrankungen sowie die Konzeption und Leitung von der klinischen Testung neuer Behandlungskonzepte sind die Forschungsschwerpunkte des Jenaer Hämatologen und Onkologen Prof. Dr. Andreas Hochhaus. Er leitete die gemeinsam mit Industriepartnern geplante ASC4FIRST-Studie zum Test des neuen Tyrosinkinase-Inhibitors Asciminib. Dieser verfügt über einen abgewandelten molekularen Wirkmechanismus und ist zunächst nur für solche Fälle zugelassen, in denen andere Therapien nicht ausreichend wirkten oder ihre Wirkung wegen Resistenzbildung verloren hatten.

    In 111 Studienzentren in 29 Ländern wurden über 400 CML-Patientinnen und -Patienten entweder mit der Standardtherapie oder mit dem neuen Wirkstoff behandelt. Es zeigte sich, dass der neue Wirkstoff die Leukämie deutlich schneller und effektiver zurückdrängt und dabei signifikant weniger unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Die Studie bietet damit die Grundlage für die weltweite Zulassung von Asciminib als Wirkstoff der ersten Wahl bei CML.

    Seit über 20 Jahren forscht Andreas Hochhaus in internationalen Studiengruppen und in translationalen Projekten an einem besseren Verständnis der Krankheitsmechanismen und für eine bessere Therapie der CML. Für diese klinische Forschungstätigkeit im Sinne der Patientinnen und Patienten zeichnete der Thüringer Wissenschafts- und Bildungsminister Christian Tischner Professor Andreas Hochhaus heute in Weimar mit dem Thüringer Forschungspreis 2025 in der Kategorie „angewandte Forschung“ aus. Er teilt sich den mit 25.000 Euro dotierten Preis mit einem Forschungsteam der Hochschule Nordhausen, das ein innovatives Konzept zur Klärschlammaufbereitung entwickelt hat.

    In seinen Dankesworten betonte Hochhaus die Bedeutung der klinischen Studien an Universitätskliniken als Zugang zur Innovation für alle Betroffenen: „Die klinische Forschung im Rahmen der wissengenerierenden Versorgung ist eine Kernaufgabe der universitären Medizin. Ich betrachte den Preis als Auszeichnung für mein gesamtes Studienteam in Jena und den kooperierenden Einrichtungen.“

    Nach Studium und Facharztausbildung in Leipzig und Erfurt arbeitete Andreas Hochhaus am Universitätsklinikum Mannheim und erhielt eine José-Carreras-Stiftungsprofessur für Leukämieforschung an der Universität Heidelberg. 2009 wechselte der Internist als Professor für Hämatologie und Internistische Onkologie zurück nach Thüringen an das Universitätsklinikum Jena.

    Der Direktor der Klinik für Innere Medizin II ist Sprecher des UniversitätsTumorCentrums und koordiniert die Deutsche CML-Allianz mit Mitgliedern aus ärztlichem, Pflege- und Studienbereich, aus Labordiagnostik und Patientenvertretungen, die als Plattform für multizentrische Studien dient. Als Forschungsdekan gestaltete Prof. Hochhaus über zehn Jahre die Entwicklung der Medizinischen Fakultät mit. Seit 2023 ist er Co-Direktor des Mitteldeutschen Krebszentrums, das die Deutsche Krebshilfe als onkologisches Spitzenzentrum an den Unikliniken Jena und Leipzig eingerichtet hat, sowie geschäftsführender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie.


    Weitere Informationen:

    https://bildung.thueringen.de/forschung-und-innovation/wettbewerbe-preise/forsch... der Thüringer Forschungspreis


    Bilder

    Für seine Forschung für eine bessere Therapie von Leukämie würde der Jenaer Hämatologe und Onkologe Prof. Dr. Andreas Hochhaus mit dem Thüringer Forschungspreis 2025 in der Kategorie angewandte Forschung ausgezeichnet.
    Für seine Forschung für eine bessere Therapie von Leukämie würde der Jenaer Hämatologe und Onkologe ...
    Quelle: Anna Schroll
    Copyright: Universitätsklinikum Jena


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Für seine Forschung für eine bessere Therapie von Leukämie würde der Jenaer Hämatologe und Onkologe Prof. Dr. Andreas Hochhaus mit dem Thüringer Forschungspreis 2025 in der Kategorie angewandte Forschung ausgezeichnet.


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