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17.11.2025 07:46

Wissenschaftliches Netzwerk bündelt die Grundlagenforschung zur Entstehung und Behandlung psychischer Erkrankungen

Ineke Nithack Stabsstelle Kommunikation und Medien
Universität Hildesheim

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das interdisziplinäre Wissenschaftliche Netzwerk mit zwanzig geförderten und weiteren assoziierten Mitgliedern. Das Netzwerk bringt Forschende aus Deutschland zusammen, um neue Wege in der Charakterisierung psychopathologischer Phänomene zu entwickeln. Ziel ist es, psychotherapeutische Verfahren auf Basis experimenteller Forschung zu optimieren.

    Psychische Erkrankungen zählen zu den großen gesundheitlichen Herausforderungen der aktuellen Zeit. Das neu gegründete wissenschaftliche Netzwerk SNEPP – Scientific Network for Experimental Psychopathology and Psychotherapy – will nun die Grundlagenforschung stärker mit der klinischen Praxis verzahnen, um Therapieansätze gezielt weiterzuentwickeln.

    Ziel von SNEPP ist es, innovative, translational ausgerichtete Forschung zu fördern, die psychische Erkrankungen nicht länger ausschließlich anhand diagnostischer Kategorien betrachtet, sondern die zugrundeliegenden bio-psycho-sozialen Mechanismen in den Mittelpunkt stellt. Der Fokus liegt auf der Experimentellen Psychopathologie und Psychotherapie – einem interdisziplinären Forschungsfeld, das Erkenntnisse aus Psychologie, Neurowissenschaften und Verhaltensforschung vereint.

    „Die gängige klassifikatorische Diagnostik greift oft zu kurz. Viele Patient*innen zeigen Symptomkonstellationen, die sich nicht klar einer Erkrankung zuordnen lassen – oder sie sprechen trotz Diagnose nicht auf die Therapie an. Genau hier setzt SNEPP an: Wir wollen verstehen, warum bestimmte Symptome individuell entstehen und wie sich die zugrundeliegenden Prozesse gezielt beeinflussen lassen,“ erklärt Prof. Dr. Jan Richter, Professor für Experimentelle Psychopathologie an der Universität Hildesheim und antragstellende Person.

    Über einen Zeitraum von drei Jahren werden die Netzwerkmitglieder von Hochschulen aus ganz Deutschland gefördert. „SNEPP wird gemeinsame Synergien nutzen und zur Verfügung stellen,“ sagt Richter. „Mit Workshops und Vortragsreihen soll das Thema langfristig in der Forschungslandschaft etabliert werden. In Planung ist außerdem ein Grundlagenbuch, das den aktuellen und kompexen Forschungsstand an einem Ort sammelt.“

    Weitere Gründungsmitglieder in der Lenkungsgruppe sind Dr. Sinha Engel (Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Behavioral Heahlth Technology, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg), Dr. Susanne Meinert (Institut für Translationale Psychiatrie, Universität Münster), Prof. Dr Andre Pittig (Abteilung für Translationale Psychiatrie, Georg-August-Universität Göttingen) und Prof. Dr. Marcella Woud (Abteilung für Klinische Psychologie und Experimentelle Psychopathologie, Georg-August-Universität Göttingen) und Dr. Yunbo Yang (Arbeitsgruppe für Experimentelle Psychopathologie, Universität Hildesheim).

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bietet Förderinstrumente für Forschungsprojekte und -infrastrukturen. Der Fokus der Förderung liegt auf der Entwicklung von Wissenschaftler*innen, auf dem Forschungsthema oder den dafür benötigten Infrastrukturen. SNEPP wird für drei Jahre mit 116.373 Euro gefördert.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Jan Richter


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-hildesheim.de/neuigkeiten/ein-drittel-aller-patientinnen-mit-psy...


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Pressemeldung SNEPP

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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