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17.11.2025 11:09

Erster LIfBi Research Award verliehen

Iris Meyer Stabsbereich Kommunikation
Leibniz-Institut für Bildungsverläufe

    Die Methodenforscherin Prof. Dr. Marie-Ann Sengewald ist die erste Preisträgerin des LIfBi Research Award. Ausgezeichnet wurde sie für ihre Publikation zur kausalen Wirkungsanalyse mit latenten Variablen und kategorialen Indikatoren mit dem EffectLiteR-Paket. In ihrer Arbeit geht es darum, wie man aus großen Datensätzen verlässlich erkennen kann, ob ein bestimmter Faktor – etwa Nachhilfeunterricht – tatsächlich eine Wirkung auf Lernleistungen hat. Mit dem im Jahr 2025 erstmals vergebenen Preis werden künftig im jährlichen Turnus Mitarbeitende des Instituts gewürdigt, die besondere Leistungen in den Bereichen Forschung oder Infrastruktur erbracht haben.

    Marie-Ann Sengewalds Arbeit wurde durch den Wissenschaftlichen Beirat des LIfBi für die Auszeichnung ausgewählt. In der Begründung wird hervorgehoben, dass der Artikel in den zentralen Forschungsbereichen des Instituts angesiedelt ist und durch methodische Exzellenz, breite Anwendbarkeit sowie hohe wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Relevanz überzeugt – etwa im Hinblick auf Fragen zur Wirkung von Nachhilfe. Besonders positiv bewertet wurde auch der tutorialartige Aufbau mit bereitgestelltem R-Code und Softwareimplementierung, die offene und kollaborative Forschung unterstützen.

    In ihrer methodenorientierten Arbeit zeigt die Psychologin anhand von NEPS-Daten einen fortschrittlichen statistischen Ansatz zur Schätzung kausaler Effekte mit nicht-experimentellen Beobachtungsdaten auf und berücksichtigt dabei Messfehler, die immer vorhanden sind. Dafür verglich Sengewald verschiedene Modellierungsstrategien, da diese sich im Umgang mit Messfehlern und der Genauigkeit der Kausaleffektschätzungen unterscheiden. Anhand eines Anwendungsbeispiels zu den „Effekten von Nachhilfeunterricht“ zeigte sie zudem, dass latente Variablen, also statistische Schätzungen von Fähigkeiten, die nicht direkt messbar sind, gegenüber herkömmlichen Fähigkeitswerten präzisere Ergebnisse liefern.

    Für die Preisträgerin ist die Auszeichnung mit dem LIfBi Research Award Ansporn, wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Methodenforschung in praktische Anwendungsbeispiele zu übersetzen. „Was mich antreibt, ist die Überzeugung, dass methodische Präzision und gesellschaftliche Relevanz keine Gegensätze sind. Forschung entfaltet ihr Potenzial dann, wenn statistische Modelle Antworten auf Fragen liefern, die für Familien, Schulen und Politik konkret wichtig sind.“

    Während ihrer Zeit am LIfBi in der Abteilung 3 „Forschungsdatenzentrum, Methodenentwicklung“ widmete sich Marie-Ann Sengewald neben der Replikationsforschung insbesondere der Kausalitätsforschung zu Modellen latenter Variablen. Seit September 2025 ist Marie-Ann Sengewald als W1-Professorin für Psychologische Methodenlehre und Diagnostik an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg tätig.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    https://www.psychologie.phil.fau.de/person/prof-dr-marie-ann-sengewald/ Prof. Dr. Marie-Ann Sengewald


    Originalpublikation:

    Sengewald, M.-A., & Mayer, A. (2024). Causal effect analysis in nonrandomized data with latent variables and categorical indicators: The implementation and benefits of EffectLiteR. Psychological Methods, 29(2), 287–307. https://doi.org/10.1037/met0000489


    Bilder

    LIfBi Research Award
    LIfBi Research Award
    Quelle: Florian Mayer
    Copyright: LIfBi

    Prof. Dr. Marie-Ann Sengewald
    Prof. Dr. Marie-Ann Sengewald
    Quelle: Florian Mayer
    Copyright: LIfBi


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Informationstechnik, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    LIfBi Research Award


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    Prof. Dr. Marie-Ann Sengewald


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