Auf den Viszeralchirurgischen Tagen Bonn informieren rund siebzig Ärzte vom 30. September bis 2. Oktober im früheren Plenarsaal des deutschen Bundestages im internationalen Kongresszentrum Bonn, Görresstraße 15, über das Thema Darm. Die Vorträge thematisieren die Probleme bei der chirurgischen Behandlung von Erkrankungen des Dünn- und Dickdarms. Im Anschluss an das wissenschaftliche Programm lädt die Chirurgische Universitätsklinik Bonn Betroffene, Ärzte und Pressevertreter zu einem Forum unter dem Motto: "Fokus Darm" ein. Experten informieren über Ursachen, Symptome, Folgen und Therapiemöglichkeiten der Divertikelkrankheit des Darms, über künstliche Ernährung zuhause und über die Versorgung eines künstlichen Darmausgangs und stehen im Anschluss Rede und Antwort. Diese kostenlose Veranstaltung findet am Samstag, 2. Oktober, von 14.30 bis 16 Uhr auch im ehemaligen Plenarsaal statt.
Fast jeder Dritte über 60 Jahre leidet an gutartigen Ausstülpungen des Dickdarms, der so genannten Divertikulose. Diese Darmerkrankung gehört heutzutage zu einer der häufigsten Zivilisationserkrankungen in den westlichen Ländern. "Ursachen hierfür sind neben dem Alter eine ballaststoffarme Ernährung, Übergewicht sowie erhöhter Druck im Darm, der bei einer Verstopfung entsteht", sagt Professor Dr. Andreas Hirner, Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Bonn. Meist verläuft die Erkrankung symptomfrei, jedoch können sich die Divertikel entzünden oder eine Blutung aufweisen, so dass eine Therapie nötig ist. Bei einigen Patienten ist eine vorübergehende oder dauerhafte Anlage eines künstlichen Darmausgangs, auch Stoma genannt, unumgänglich. Diese veränderte Stuhlgangsableitung durch ein Stoma in der Bauchhaut erfordert eine Phase der Eingewöhnung. Die Patienten werden über die Versorgungsmöglichkeiten eines künstlichen Darmausgangs informiert.
Ein weiteres Thema des Patienten-Forums ist die künstliche Ernährung zuhause. Appetitmangel und Schmerzen beim Essen können dazu führen, dass der Betroffene nicht ausreichend isst und trinkt. Ebenso führen auch andere Ursachen wie Engstellen oder Tumore im Verdauungstrakt zu Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme, so dass eine ausschließliche oder ergänzende künstliche Ernährung notwendig ist. Dabei gelangt das Essen mit Hilfe von Sonden direkt in den Magen und Dünndarm oder die Nährstoffe in die Blutgefässe. Die ambulante künstliche Ernährungstherapie ermöglicht den Patienten das Krankenhaus frühzeitig zu verlassen. Speziell geschulte Fachkräfte helfen ihnen diese zuhause durchzuführen.
Neben allgemeinen Behandlungsmethoden bei Darmstörungen ist auch das eher seltene Darmversagen mit der Option einer Dünndarmtransplantation ein wissenschaftlicher Schwerpunkt des Kongresses. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist in Deutschland die Dünndarmtransplantation eine bisher nur vereinzelt realisierte Therapie, deren Möglichkeiten und Entwicklungen auf der Tagung diskutiert wird.
Ansprechpartner:
Professor Dr. Andreas Hirner
Direktor der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/ 287-5214
E-Mail: andreas.hirner@ukb.uni-bonn.de
Professor Dr. Jörg C. Kalff
Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/ 287-5109
E-Mail: kalff@uni-bonn.de
PD Dr. Dorothee Decker
Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/ 287-5109
E-Mail: dorothee.decker@ukb.uni-bonn.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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