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20.11.2025 11:42

Ausgezeichnet für herausragende Krebsforschung

Johannes Seiler Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Für ihre herausragenden Leistungen in der Krebsforschung haben Dr. Dr. Varun Venkataramani von der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg und PD Dr. Niklas Klümper von der Universitätsmedizin Bonn den Lisec-Artz-Preis erhalten. Die Bonner Universitätsstiftung und die Medizinische Fakultät der Universität Bonn haben die beiden Forschenden während der Cluster Science Days des Exzellenzclusters ImmunoSensation² am Universitätsklinikum Bonn (UKB) mit dem Preis ausgezeichnet. Er ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert.

    Den Lisec-Artz-Preis schreibt die Bonner Universitätsstiftung in Kooperation mit der Medizinischen Fakultät Bonn alle zwei Jahre deutschlandweit aus. Maria Josefine Lisec gründete 1972 testamentarisch die Lisec-Artz-Stiftung, die im Jahr 2011 auf die Bonner Universitätsstiftung übertragen wurde. Wer den Preis bekommt, entscheidet der Vorstand der Bonner Universitätsstiftung auf Vorschlag des Fakultätskuratoriums.

    „Fortschritte in der Krebsforschung sind von zentraler Bedeutung, besonders mit Blick auf das häufige und vielschichtige Krankheitsvorkommen“, betont Prof. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät Bonn. „Ich freue mich, dass vielversprechende Arbeiten von Nachwuchsforschenden durch den Lisec-Artz-Preis sichtbar werden.“

    Auch Prof. Dagmar Wachten, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bonner Universitätsstiftung, unterstreicht die Bedeutung des Preises: „Mit der Auszeichnung ehren wir herausragende Leistungen junger, engagierter Talente. Mit Dr. Dr. Venkataramani und PD Dr. Klümper können wir in diesem Jahr wieder zwei Wissenschaftler würdigen, die wegweisende Erkenntnisse für ihr Fachgebiet erbringen.“

    Fundamentale Erkenntnisse für die Behandlung aggressiver Hirntumore

    Dr. Dr. Varun Venkataramani ist Neurowissenschaftler an der Medizinischen Fakultät Heidelberg und Neurologe an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD). Der 36-Jährige fokussiert sich in seiner Forschung auf Glioblastome – besonders aggressive, bösartige Hirntumore. Sie stellen eine der größten Herausforderungen in der Medizin dar. „Glioblastome sind behandlungsresistent und haben eine schlechte Prognose“, erklärt der Preisträger.

    Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Interaktion zwischen Glioblastomen und dem Nervensystem. Er hat entdeckt, wie Tumorzellen über Synapsen direkte Signale von Nervenzellen erhalten. Diese Signale regen das Tumorwachstum an. Von großer Bedeutung ist insbesondere die Erkenntnis, dass die Tumore die Signale über bestimmte Proteine, sogenannte AMPA-Rezeptoren, empfangen.

    Mit eigens entwickelten Techniken untersucht der Neurowissenschaftler, wie sich diese Interaktion unter verschiedenen Therapien verändert. „Mein Team und ich versuchen, die Mechanismen besser zu verstehen, um zielgerichtete und personalisierte Therapien zu entwickeln, die den Tumor von seiner Umgebung trennen“, sagt er. Seine Erkenntnisse haben bereits zu ersten klinischen Studien geführt.

    Für seine hervorragenden Leistungen wurde der Heidelberger Nachwuchswissenschaftler bereits mehrfach ausgezeichnet. Zudem konnte er in den vergangenen Jahren Drittmittel in Höhe von circa 2,5 Millionen Euro für seine Arbeitsgruppe einwerben.

    Grundstein für tumorübergreifendes biomarkerbasiertes Behandlungskonzept

    Preisträger PD Dr. Niklas Klümper ist Oberarzt und Arbeitsgruppenleiter an der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Universitätsklinikum Bonn (UKB) sowie Mitglied im Exzellenzcluster ImmunoSensation² der Universität Bonn.

    Gemeinsam mit seinem Team hat der 33-Jährige erstmals gezeigt, dass eine bestimmte Genveränderung, eine Vermehrung des Gens NECTIN4, ein zuverlässiger Biomarker, also ein biologischer Hinweis, für den Erfolg von anti-NECTIN4-Krebstherapien ist: „Patientinnen und Patienten mit dieser Genveränderung sprechen besonders gut auf die Behandlungen an“, erklärt PD Dr. Klümper. Vor allem beim Medikament Enfortumab vedotin habe sich das bei fortgeschrittenem Harnblasenkrebs gezeigt. Die Erkenntnisse konnten bereits auf andere Krebsarten wie Brust- und Lungenkrebs übertragen werden.

    Auf Grundlage dieser Ergebnisse hat die US-Arzneimittelbehörde FDA einem neuen Wirkstoff den Fast Track Designation Status erteilt, um die Entwicklung und Prüfung zu beschleunigen. Der Wirkstoff wird derzeit in klinischen Studien weiter untersucht. „Künftig könnten Medikamente gezielter eingesetzt werden, damit Patientinnen und Patienten schneller von wirksamen Therapien profitieren“, sagt PD Dr. Klümper.

    Für seine Forschungsarbeit wurde der Preisträger schon mehrfach ausgezeichnet. Zudem wurde er über das fakultätseigene Programm BONFOR gefördert und ist seit 2023 Stipendiat des BMBF-geförderten Advanced Clinician Scientist Program (ACCENT) am UKB.

    Kontakt für die Medien:

    Yasmin Kalkan
    Kommunikationsbeauftrage Medizinische Fakultät
    Universität Bonn
    Tel.+49 151 18853496
    E-Mail: yasmin.kalkan@ukbonn.de

    Dr. Anke Peters
    Geschäftsführerin Bonner Universitätsstiftung
    Universität Bonn
    Tel. +49 228 737011
    E-Mail: anke.peters@uni-bonn.de


    Bilder

    Preisverleihung (von links): Prodekan Prof. Gunther Hartmann, PD Dr. Niklas Klümper aus Bonn, Dr. Dr. Varun Venkataramani aus Heidelberg, Prof. Dagmar Wachten (Bonner Universitätsstiftung) und Dr. Anke Peters (Bonner Universitätsstiftung).
    Preisverleihung (von links): Prodekan Prof. Gunther Hartmann, PD Dr. Niklas Klümper aus Bonn, Dr. Dr ...

    Copyright: Foto: Aljoscha Haupt/UKB


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Medizin
    überregional
    Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Preisverleihung (von links): Prodekan Prof. Gunther Hartmann, PD Dr. Niklas Klümper aus Bonn, Dr. Dr. Varun Venkataramani aus Heidelberg, Prof. Dagmar Wachten (Bonner Universitätsstiftung) und Dr. Anke Peters (Bonner Universitätsstiftung).


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