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19.01.1999 09:51

EU-PROJEKT ÖKOMAN AN DER BAUHAUS-UNIVERSITÄT WEIMAR

Dipl.-Journ. Reiner Bensch Universitätskommunikation
Bauhaus-Universität Weimar

    Die Arbeitsgruppe Weiterbildendes Studium Wasser und Umwelt hat den Zuschlag für das erste große EU-Projekt der Bauhaus-Universität im Bereich der Hochschulkooperation erhalten. Partner des dreijährigen Vorhabens sind zwei Bauingenieurhochschulen in Moskau, die Technische Universität in Graz (Österreich) und die Landbauuniversität in Wageningen (Niederlande).
    Die EU fördert den Aufbau eines weiterbildenden Fernstudiums "Ökologisches Management und Überwachung von Wasserressourcen" (ÖKOMAN) an der Moscow State University of Civil Engineering unter Einbindung des Moscow Institute of Municipality Administration and Engineering.

    Die Arbeitsgruppe Weiterbildendes Studium Wasser und Umwelt der Fakultät Bauingenieurwesen hat zur Jahreswende den Zuschlag für ein Gemeinsames Europäisches Projekt erhalten. Mit der Unterschrift des Rektors Prof. Dr. Zimmermann unter den Projektvertrag begann das erste große EU-Projekt der Bauhaus-Universität im Bereich der Hochschulkooperation. Partner des dreijährigen Vorhabens sind zwei Bauingenieurhochschulen in Moskau, die Technische Universität in Graz (Österreich) und die Landbauuniversität in Wageningen (Niederlande). In das Vorhaben integriert sind deutsche und europäische Berufsverbände im Bereich Wasser und Umwelt.

    Die EU fördert den Aufbau eines weiterbildenden Fernstudiums "Ökologisches Management und Überwachung von Wasserressourcen" (ÖKOMAN) an der Moscow State University of Civil Engineering unter Einbindung des Moscow Institute of Municipality Administration and Engineering.
    Die russischen Projektmitarbeiter werden an der Bauhaus-Universität sprachlich und fachlich ausgebildet. Im Projektzeitraum werden mehrere siedlungswasserwirtschaftlich ausgerichtete Fernstudienkurse des Weiterbildenden Studiums Wasser und Umwelt an die russischen Weiterbildungsanforderungen angepasst und in die russische bzw. englische Sprache übersetzt. Die russischen Mitarbeiter werden anschließend den Fernstudiengang ÖKOMAN an der Moscow State University of Civil Engineering aufbauen. Die technische Ausstattung der Arbeitsgruppe in Moskau ist Bestandteil der Projektförderung.

    Zwischen der Moscow State University of Civil Engineering und der Bauhaus-Universität Weimar bestehen langjährige und intensive Kontakte. Die durch den Freundschaftsvertrag von 1967 dokumentierten Beziehungen sind durch den Partnerschaftsvertrag von 1993 erneuert worden. Auf der Grundlage des Partnerschaftsvertrages findet unter anderem auch ein reger Studentenaustausch statt.
    Ausgehend vom Studentenaustausch zwischen Prof. Voigtländer von der AG Weiterbildendes Studium Wasser und Umwelt und Prof. Shmakov von der Fakultät Wasserversorgung und Abwasser der Moscow State University of Civil Engineering begannen 1997 die konzeptionellen Vorarbeiten für das EU-Projekt. Als Ziel wurde die Reorganisation und Umstrukturierung der Ausbildung von Bauingenieuren im Fachgebiet Wasser und Umwelt und die Einbindung der Ausbildung und der Studienabschlüsse in europäische Bildungsstrukturen vereinbart.

    Das Interesse der Moscow State University of Civil Engineering bezieht sich vor allem auf die Entwicklung von Lehrmaterial auf der Grundlage des EU-Standards und die Einbindung der in der EU allgemein anerkannten Regeln der Technik in die akademische Lehre. Der Projektantrag wurde im Winter 1997/98 mit den Partnereinrichtungen abgestimmt und von der Bauhaus-Universität bei der Europäischen Kommission eingereicht.

    Die Bauhaus-Universität und andere Projektpartner sind Mitglieder im European Thematic Network of Education and Training for Environment - Water. Mit dem EU-Projekt werden die russischen Projektpartner in das Netzwerk integriert. Das Netzwerk wird von der Generaldirektion XII für Allgemeine und berufliche Bildung, Jugend im Rahmen des Erasmus-Programm gefördert und umfaßt 127 akademische und nichtakademische Organisationen aus der EU und Europa. Das ETNET-ENVIRONMEMT-WATER ist ein europäisches Forum zur Verbesserung der Aus- und Weiterbildung im Bereich Wasser und Umwelt. Die Moscow State University of Civil Engineering hat die herausragende Rolle in der Vereinigung der russischen Lehranstalten im Bauingenieurwesen und in der wissenschaftlich-methodischen Vereinigung der russischen Bauingenieurhochschulen. Für die Einbindung des russischen Hochschulsystemes in EU-Bildungsstrukturen ist diese Verknüpfung von großer Bedeutung.

    Im geplanten berufsbegleitenden weiterbildenden Fernstudium ÖKOMAN an der Moscow State University of Civil Engineering soll die Wissensvermittlung über Fernstudienkurse stattfinden. Der seit drei Jahren an der Bauhaus-Universität Weimar angebotene Studiengang Weiterbildenden Studiums Wasser und Umwelt hat dabei eine Vorbildfunktion. Die Fernstudienkurse laufen hier jeweils über ein Semester, die 8 - 10 Studieneinheiten werden im zweiwöchigen Rhythmus postalisch versandt, der Arbeitsaufwand beträgt 8 - 10 Stunden pro Woche. In der 16 - 20 Wochen umfassenden Fernstudienphase bearbeiten die Fernstudierenden das Studienmaterial an ihrem Wohnort und schicken die Lösungen zu den Einsendeaufgaben zur Bewertung an die Universität ein. An die Fernstudienphase schließt sich eine einwöchige Präsenzphase mit Klausur an, in der die Studierenden an der Universität zusammenkommen. In der Präsenzphase werden die Studieneinheiten vertieft, Fragen beantwortet, Praktika, Übungen und Exkursionen veranstaltet. Es ist geplant, an der Moscow State University of Civil Engineering den Abschluß Master of Science zu vergeben.

    Das EU-Projekt verbessert den Wissensstand im Bereich Ökologisches Management und Überwachung von Wasserressourcen bei den russischen Bauingenieuren. Der Fernstudiengang gibt den berufstätigen russsichen Hochschulabsolventen die Möglichkeit, ihren Hochschulabschluß mit dem Master of Science ÖKOMAN aufzuwerten. Damit verbessert dieser Hochschulabschluß für russische Absolventen die Vergleichbarkeit zu den in der EU vergebenen Abschlüssen. Die Anpassung des russischen Abschlusses an die EU-Bildungslandschaft wird bei einer stärkeren Integration der Arbeitsmärkte zwischen Rußland und der EU noch an Bedeutung gewinnen.

    Die geplante Möglichkeit der gegenseitigen Anrechenbarkeit von Studien- und Prüfungsleistungen auf der Grundlage des European Credit Transfer Systems und die Studentenmobilität zwischen den Projektpartnern leistet einen guten Beitrag zur Einbindung der Moscow State University of Civil Engineering und des Moscow Institute of Municipality Administration and Engineering in EU-Bildungsstrukturen. Die Kontakte werden institutionalisiert und tragen zum Zusammenwachsen der Ausbildung in Europa bei.

    Die Moscow State University of Civil Engineering wurde 1921 gegründet. Eine Vorgängereinrichtung für die Ausbildung von Bautechnikern bestand seit 1898. In der Gegenwart stellt diese Universität einen großen Komplex in Ausbildung, wissenschaftlicher Arbeit und Kultur dar. An 12 Fakultäten und in einer Außenstelle in der Umgebung von Moskau lernen ca. 9000 Spezialisten, davon 7000 im Tages- und ca. 2000 im Abendstudium. Die Abendschule ist für berufstätige Studierende aus dem Bauwesen eingerichtet. In der Moscow State University of Civil Engineering arbeiten 1300 Lehrkräfte, davon 137 Professoren und 585 Dozenten. Die Universität ist die führende Einrichtung innerhalb der Vereinigung höherer Lehranstalten, in der 143 Bauhochschulen in Rußland und den Staaten der GUS zusammengeschlossen sind. Eine gleiche Rolle hat die MGSU innerhalb der wissenschaftlich methodischen Vereinigung (UMO) der russischen Bauuniversitäten inne. Die Moscow State University of Civil Engineering koordiniert die Aktivitäten von 91 Bauhochschulen in Rußland. Der Rektor der Moscow State University of Civil Engineering, Akademiemitglied V. J. Karelin, ist Präsident der Vereinigung höherer Lehranstalten und Ratsvorsitzender des UMO.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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