Der Sonderforschungsbereich / Transregio 205 zur Untersuchung und Behandlung von Nebennierenerkrankungen kann seine Arbeit in einer dritten Förderperiode fortsetzen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gab heute bekannt, das international führende Konsortium unter Leitung der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ab 2026 für weitere dreieinhalb Jahre mit mehreren Millionen Euro zu fördern. Ziel des SFB/TRR 205 “The Adrenal: Central Relay in Health and Disease” ist es, die zentrale Rolle der Nebennieren bei Stoffwechsel- und Entzündungskrankheiten zu verstehen und neue therapeutische Ansätze zu entwickeln.
Weltweit nimmt die Belastung durch Stress infolge geopolitischer Spannungen, wirtschaftlicher Unsicherheiten und gesellschaftlicher Konflikte zu. Stress beeinflusst den menschlichen Körper, indem er über das hormonelle System der Nebennieren Botenstoffe freisetzt, die zahlreiche Körperfunktionen steuern. Eine Fehlregulation oder Überstimulation der Nebennieren infolge chronischen Stresses kann weitreichende Veränderungen im Organismus verursachen, darunter eine erhöhte Anfälligkeit für Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen sowie in seltenen Fällen die Bildung von Tumoren in den Nebennieren.
Seit 2017 arbeitet ein internationales Forschungskonsortium im SFB/TRR 205 unter der Leitung von Prof. Stefan R. Bornstein, Direktor des Zentrums für Innere Medizin sowie der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden in 22 Teilprojekten an den deutschen Standorten Dresden, München und Würzburg sowie dem transCampus in London und Zürich. Ziel ist eine umfassende Erforschung der zugrunde liegenden Mechanismen von Nebennierenerkrankungen.
„Die rapide Zunahme von Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht und den damit verbundenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist ein ernstzunehmender Ausdruck des modernen Stress-Syndroms“, erläutert Stefan Bornstein. „Da Industrie und Pharmaunternehmen sich bislang nur begrenzt mit diesen komplexen Krankheitsbildern befassen, ist die Förderung durch die DFG von besonderer Bedeutung, um betroffenen Patientinnen und Patienten langfristig wirksam helfen zu können.“
„Die Forschungsleistungen des TRR 205 zeigen eindrucksvoll, welches Potenzial in der engen Zusammenarbeit zwischen Grundlagenwissenschaft und klinischer Medizin liegt“, unterstreicht Prof. Esther Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. „Dass die DFG diese exzellente Arbeit nun erneut unterstützt, ist auch eine Anerkennung für die herausragende Qualität und das Engagement unserer Forschenden.“
Prof. Uwe Platzbecker, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden, betont die klinische Bedeutung: „Die Ergebnisse aus dem TRR 205 werden in den kommenden Jahren unmittelbare Auswirkungen auf die Patientenversorgung haben. Sie helfen uns, Stressfolgen und Nebennierenerkrankungen gezielter zu diagnostizieren und individueller zu behandeln.“
Erklärtes Ziel der 3. Förderperiode ist es, die in den vergangenen Jahren erreichten Ergebnisse aus der Grundlagenforschung, publiziert in führenden internationalen Fachjournalen von Nature bis zum New England Journal of Medicine, in die klinische Anwendung zu bringen.
„Die gewonnenen Erkenntnisse sollen langfristig nicht nur in spezialisierten Zentren, sondern auch in der breiteren medizinischen Versorgung Anwendung finden“, ergänzt Stefan Bornstein. „Dazu entwickeln wir neue Modelle unter Einsatz von maschinellem Lernen und Künstlicher Intelligenz.“
SFB/TRR 205: “The Adrenal: Central Relay in Health and Disease“
Der SFB/TRR 205 wird seit seinem Start 2017 von der DFG mit insgesamt nahezu 50 Millionen Euro gefördert. Derzeit umfasst das Forschungsvorhaben 18 wissenschaftliche und vier Serviceprojekte, die von 47 Teilprojektleitungen an sechs Einrichtungen getragen werden: der Technischen Universität Dresden, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der Technischen Universität München, dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und dem Helmholtz Zentrum München.
Link: https://tu-dresden.de/med/mf/forschung-internationales/forschungsprofil/sfb-tran...
Kontakt:
Stefan R. Bornstein
Direktor des Zentrums für Innere Medizin sowie der Medizinischen Klinik und Poliklinik III
am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden sowie Beauftragter Internationales der Medizinischen Fakultät der TU Dresden
E-Mail: sfb.trr205@tu-dresden.de
Tel: +49 (0)351 458 5955
Anne-Stephanie Vetter
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
der Technischen Universität Dresden
Tel.: +49 (0) 351 458 17903
E-Mail: anne-stephanie.vetter@tu-dresden.de
www.tu-dresden.de/med
Gruppenfoto des Sonderforschungsbereichs / Transregio (SFB/TRR) 205
Copyright: Rolf Hartbrich / Medizinische Fakultät TU Dresden
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch

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