Die Einstein Stiftung Berlin zeichnet die australische Psychologin Simine Vazire, die Brazilian Reproducibility Initiative sowie das Projekt Erring Rigorously mit dem Einstein Foundation Award for Promoting Quality in Research 2025 aus.
Die diesjährige Preisträgerin des Individual Award, Simine Vazire, ist Psychologin an der University of Melbourne und Chefredakteurin von Psychological Science. Sie wird für ihren wegweisenden Einsatz für methodische Qualität, Reproduzierbarkeit und kollaborative Forschung in der Psychologie geehrt und hat Initiativen wie die Society for the Improvement of Psychological Science (SIPS) sowie das Journal Collabra: Psychology entscheidend geprägt. Der Institutional Award würdigt eine landesweite Initiative zur systematischen Bewertung von Forschungsergebnissen in der Laborbiologie. Die Brazilian Reproducibility Initiative ist das weltweit größte koordinierte Replikationsprojekt in diesem Bereich und zeigt das transformative Potenzial nationaler Maßnahmen zur Verbesserung von Forschungsqualität. Der Early Career Award geht an das Projekt Erring Rigorously von Maximilian Sprang, Bioinformatiker am Universitätsklinikum Mainz. Das Projekt quantifiziert die Auswirkungen von Fehlern in Hochdurchsatz-Sequenzierungen und zielt darauf ab, durch die Unterscheidung echter biologischer Signale von technischen Artefakten die Reproduzierbarkeit und Datenzuverlässigkeit in der funktionellen Genomik zu verbessern.
Der mit 350.000 Euro dotierte Einstein Foundation Award for Promoting Quality in Research würdigt Forschende und Institutionen, deren Arbeit wesentlich zur Verbesserung der Qualität und Robustheit wissenschaftlicher Ergebnisse beiträgt. Der Preis wird gemeinsam mit dem QUEST Center for Responsible Research am Berlin Institute of Health (BIH) der Charité – Universitätsmedizin Berlin vergeben. „Der nun zum fünften Mal verliehene Einstein Foundation Award zeichnet zukunftsweisende Ansätze aus, die Integrität und Transparenz von Forschungsprozessen stärken“, erklärt Martin Rennert, Vorsitzender des Vorstands der Einstein Stiftung. „In den vergangenen Jahren hat der Preis zunehmend Wirkung entfaltet – sei es durch die Anhebung von Publikationsstandards oder die Identifikation und Reduktion von systematischen Fehlern in Forschungspraktiken. Angesichts des rasanten technologischen Wandels und anhaltender Herausforderungen für die Forschungsqualität ist es wichtiger denn je, diejenigen zu würdigen, die sich für Transparenz und wissenschaftliche Sorgfalt einsetzen.“
Der Preis wird in drei Kategorien vergeben: an einzelne Forschende, Institutionen sowie Nachwuchswissenschaftler:innen. Die Auswahl erfolgt durch eine renommierte internationale Jury aus Expert:innen verschiedener Disziplinen. „Keine andere Organisation wirkt so positiv auf Forschungsqualität, Transparenz und Verlässlichkeit der Wissenschaft ein“, sagt Marcia McNutt, Präsidentin der U.S. National Academy of Sciences und Vorsitzende der Jury, und unterstreicht damit die Bedeutung des Preises.
„Die Preisträger:innen 2025 zeigen, dass die Verbesserung der Forschungsqualität sowohl möglich als auch wirkungsvoll ist – indem sie Führung neu gestalten, koordinierte nationale Reformen vorantreiben und rigorose methodische Innovationen umsetzen“, ergänzt Ulrich Dirnagl, Gründungsdirektor des QUEST Center am BIH und Award Secretary. „Ihre Beiträge stärken die Grundlagen verlässlicher, transparenter Wissenschaft weltweit.“
Nominator Richard Lucas, Professor für Psychologie an der Michigan State University, sagt: „Trotz erheblichen Widerstands und tief verwurzelter Trägheit hat Simine Vazire neue, striktere Standards in ihrem Fach etabliert. Damit hat sie der nächsten Generation das Vertrauen zurückgegeben, dass die Psychologie tatsächlich eine Wissenschaft solider und verlässlicher Forschung sein kann.“
Jürgen Zöllner, Vertreter des Preisstifters Walter Wübben und Mitglied der Jury, erklärt: „Die Brazilian Reproducibility Initiative beweist, dass eine koordinierte, landesweite Anstrengung zur Stärkung von Forschungsqualität und Reproduzierbarkeit möglich ist – und Disziplinen wie Förderinstitutionen weltweit dazu anregen sollte, ihrem Beispiel zu folgen.“
Christopher Baum, Vorsitzender des Vorstands des Berlin Institute of Health an der Charité, das den Early Career Award finanziert, sagt: „Erring Rigorously schärft die Grenze zwischen echten biologischen Signalen und technischem Rauschen – und steigert damit die Datenzuverlässigkeit im Einklang mit den Zielen des Early Career Awards sowie dem Engagement des BIH für patientenorientierte, reproduzierbare und transparente Wissenschaft.“
Die Individual und Institutional Awards werden von der Wübben Stiftung Wissenschaft finanziert, während das BIH QUEST Center for Responsible Research den Early Career Award finanziert. Weitere Mittel stellt das Land Berlin bereit. Die Verlage Nature Portfolio, Public Library of Science (PLOS), die National Academy of Sciences, die Berlin University Alliance, die Max-Planck-Gesellschaft und die Max-Planck-Förderstiftung unterstützen die Einstein Stiftung Berlin und das BIH QUEST Center bei der Umsetzung und Förderung des Preises.
Der internationale Aufruf zur Einreichung von Nominierungen und Bewerbungen für den Einstein Foundation Award 2026 wird im Januar 2026 unter https://award.einsteinfoundation.de/ veröffentlicht.
Ulrike Pannasch, Koordinatorin Einstein Foundation Award, up@einsteinfoundation.de
https://www.einsteinfoundation.de/presse/2025/24112025-11/25
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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