Ende September geht Prof. Dr. Josef Brock, langjähriger Direktor des Instituts für Medizinische Biochemie und Molekularbiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock in den Ruhestand. Josef Brock, 1937 in Ostpreußen geboren, wuchs nach der Umsiedlung seiner Familie in Teterow auf und studierte an der Rostocker Universität Chemie. Schon im Rahmen seiner Promotion in Organischer Chemie, in der er sich mit Plazentapolysacchariden befasste, wählte er Biochemie als Nebenfach und wechselte dann nach kurzem Aufenthalt am Institut für Medizinische Mikrobiologie 1965 zum Institut für Biochemie, dem er noch heute angehört und seit 1990 als Direktor vorsteht. Der Eindruck einer scheinbar geradlinigen Karriere täuscht jedoch, denn für einen parteilosen Wissenschaftler war in der DDR der Weg bis in leitende Stellungen an der Universität praktisch ausgeschlossen. Mit großer Zähigkeit und enormem Engagement für die Forschung erarbeitete er sich jedoch mit der Habilitation 1969 und der Übernahme vielfältiger Lehrverpflichtungen eine Position, die zur Berufung als Hochschuldozent 1977 und zu der längst überfälligen außerordentlichen Professur im Jahre 1987 führte. Es war ein Glücksfall für die Medizinische Fakultät, dass nach der Wende mit ihm ein Institutsdirektor zur Verfügung stand, der das in der DDR durchweg hohe Niveau der vorklinischen Ausbildung zu konservieren und auszubauen vermochte. Vor allem seiner konsequenten Haltung ist es zu verdanken, dass das Rostocker Institut im gesamtdeutschen Vergleich der Studienergebnisse aller Fakultäten seitdem immer wieder ganz vorn zu finden ist. Dies wird sich künftig bei der heutigen Transparenz universitärer Leistungen und der zunehmenden Konkurrenz der Universitäten um Studienbewerber für die Rostocker Fakultät positiv bemerkbar machen. Generationen von Studenten verbinden mit Prof. Brock die Erinnerung an eine harte aber qualitativ hochwertige Ausbildung und viele Doktoranden sowie eine Reihe von Habilitanden erfreuten sich einer außergewöhnlich intensiven Betreuung.
Sein wissenschaftliches Interesse gilt vor allem molekularen, immunologischen Mechanismen der T-Zell Aktivierung, Toleranzinduktion und Hämatopoese. Die Ergebnisse finden sich in über 200 Publikationen wieder.
Abgesehen von seiner Tätigkeit als Institutsdirektor hat sich Prof. Brock- insbesondere in seiner Zeit als Prodekan für Forschung (1991-1993) - vor allem für die Entwicklung der molekularbiologischen Forschung engagiert. Unter anderem wurde auf seine Initiative die Einrichtung des Experimentellen Forschungszentrums organisiert, aus dem inzwischen eine Vielfalt zentraler Einrichtungen der Medizinischen Fakultät hervorgegangen ist. Darüber hinaus hat Prof. Brock als Vorbereiter und Sprecher von Graduiertenkollegs und fakultätsübergreifenden Großprojekten viel für die Einwerbung von Fördermitteln und die nationale Reputation der Rostocker Fakultät bewirkt. Es bleibt zu hoffen, dass seine Mitarbeiter die erfolgreiche Arbeit des Instituts für Biochemie und Molekularbiologie in gleicher Qualität fortsetzen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Personalia
Deutsch
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