Premiere an der Hochschule Aalen: Erstmals wurde eine Dissertation nach dem neuen Promotionsrecht für Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Baden-Württemberg erfolgreich verteidigt. Mit seiner Doktorarbeit hat Yannick Bauckhage eine echte Pionierleistung erbracht. Für die Hochschule Aalen markiert der Abschluss des ersten Verfahrens einen weiteren, wichtigen Schritt in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Yannick Bauckhage ist der erste Doktorand der Hochschule Aalen, der das neue Promotionsverfahren im Rahmen des HAW-Promotionsverbands BW erfolgreich durchlaufen hat. Zwar konnten zuvor schon wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule promovieren, allerdings nur in Kooperation mit einer Universität. Die Promovierenden wurden dabei durch ein Tandem aus Professorin bzw. Professor der Hochschule Aalen und Professorin bzw. Professor einer Universität betreut. Die Forschungstätigkeit fand überwiegend in Aalen statt, den Titel gab es von der beteiligten Universität, da in der Vergangenheit nur diese alleinig den Doktortitel vergeben durfte.
Seit Herbst 2022 können nun besonders forschungsstarke Professorinnen und Professoren aus Baden-Württemberg eigenständig Promovierende zur Promotion führen. Hierzu wurde eigens ein Promotionsverband mit allen 24 Hochschulen für Angewandte Wissenschaften aus Baden-Württemberg und dem zugehörigen Promotionszentrum Center of Applied Research (BW-CAR) gegründet. Aktuell arbeiten mehr als 350 nachgewiesen forschungsstarke Professorinnen und Professoren in dem Netzwerk zusammen, allein 38 davon sind von der Hochschule Aalen.
Der lange Weg zum Promotionsrecht wurde maßgeblich durch die Hochschule Aalen mitgestaltet. Insbesondere das langjährige und beharrliche Engagement des früheren Rektors der Hochschule Aalen, Prof. Dr. Gerhard Schneider, trug entscheidend dazu bei, dass das Promotionsrecht für forschungsstarke HAW schließlich Realität wurde.
Umso größer ist jetzt auch die Freude, dass die Hochschule Aalen ihren ersten Doktoranden beglückwünschen kann. Der Titel wird durch den Promotionsverband vergeben – auf der Promotionsurkunde steht neben dem Verband auch die Hochschule, an der die Dissertation durchgeführt wurde. „Ich gratuliere Dr. Bauckhage sehr herzlich zur Verteidigung seiner Promotion. Das Promotionsrecht eröffnet uns flexiblere und dynamischere Wege zur Förderung des akademischen Nachwuchses in der Region“, sagt Rektor Prof. Dr. Harald Riegel. Es biete talentierten Nachwuchsforschenden neue Perspektiven und unterstreiche einmal mehr die besondere Rolle, die die Forschung an HAW zwischenzeitlich spiele. „Die Attraktivität der Hochschule Aalen für Promotionsinteressierte, aber auch für neue Professorinnen und Professoren, die an der Hochschule ihre Forschung aufbauen möchten, kann so nochmals deutlich gesteigert werden.“
Auch bei Yannick Bauckhage, der seit Anfang des Jahres bei Zeiss SMT als Prozessentwickler arbeitet, ist die Freude groß – und natürlich auch ein bisschen die Erleichterung. „Jetzt muss ich mich nicht mehr abends in meiner Freizeit damit beschäftigen, und meine Freundin ist auch froh“, scherzt der 33-Jährige. Seine Arbeitsgruppe an der Hochschule vermisse er allerdings sehr, das sei eine „richtig coole Truppe“. Er bedankte sich für die tolle Unterstützung: „Die hervorragenden Rahmenbedingungen an der Hochschule Aalen haben es mir ermöglicht, intensiv und praxisnah zu forschen. Ich freue mich riesig über den erfolgreichen Abschluss.“ Bauckhage absolvierte an der Hochschule Aalen zunächst ein Bachelorstudium im Studiengang „Optoelektronik / Lasertechnik (Optical Engineering)“ und sattelte darauf einen Master in „Photonics“. Dass er danach noch promovieren wollte, stand für ihn schnell fest. „Nach dem Master hatte ich das Gefühl, dass ich noch gar nicht so viel weiß, wie ich wissen will“, so Bauckhage, der sich schon früh für Technik und Naturwissenschaften interessiert hat. Als Schüler des Aalener Theodor-Heuss-Gymnasiums weckte damals die Modelleisenbahn-AG seine Leidenschaft für Schaltungen, Lötarbeiten und Versuchsaufbauten.
Der Titel seiner Doktorarbeit „Temperatur- und strukturabhängigen Analyse und Modellierung der Aushärtungskurven für die Projektions-Mikrostereolithografie“ erschließt sich dem Laien nicht sofort. Für Harze hat Bauckhage ein neues Modell entwickelt, mit dem sich jetzt wissensbasiert beim 3D-Druck optischer Mikrolinsen deren Härte und, daraus abgeleitet, auch deren optische Eigenschaften gezielt eingestellt werden können. „Forschung macht einfach Spaß. Sachen anzuschauen, die noch keiner angeschaut hat und selber eine Lösung zu finden, ist so viel spannender als nur bestehendes Wissen anzuwenden“, sagte Bauckhage begeistert. Begeistert zeigte sich auch sein Betreuer Prof. Dr. Andreas Heinrich: „Ich freue mich sehr über den Abschluss dieser herausragenden Doktorarbeit. Es ist toll, dass wir unsere Nachwuchswissenschaftler nun ‚inhouse‘ zur Promotion führen können. Forschung ist für unsere Gesellschaft und den Technologiestandort Deutschland elementar wichtig. Und die Promovierenden sind quasi unser Treibstoff – ohne sie gibt es keine Forschung.“
Freude über die erfolgreiche Promotion: Prof. Dr. Matthias Deckert, Prof. Dr. Andreas Heinrich, Dr. ...
Quelle: Saskia Stüven-Kazi
Copyright: Hochschule Aalen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Physik / Astronomie
regional
Personalia, Studium und Lehre
Deutsch

Freude über die erfolgreiche Promotion: Prof. Dr. Matthias Deckert, Prof. Dr. Andreas Heinrich, Dr. ...
Quelle: Saskia Stüven-Kazi
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