Nach erstmaligem Rückgang seit acht Monaten legt das IAB-Arbeitsmarktbarometer im November wieder leicht zu. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) steigt im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Punkte auf 100,4 Punkte. Das European Labour Market Barometer klettert im November erstmals seit Mitte 2023 über die neutrale Marke von 100 Punkten auf 100,1 Punkte.
„Der Ausblick am Arbeitsmarkt bleibt heiter bis wolkig“, berichtet Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ am IAB. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit in Deutschland liegt nach einem minimalen Rückgang von 0,1 Punkten im November bei 100,2 Punkten. Die Beschäftigungskomponente legt im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Punkte zu und liegt bei 100,5 Punkten. „Lange Jahre entwickelte sich die Beschäftigung deutlich besser als die Arbeitslosigkeit. Heute sind beide gleichauf – für starke Jobzuwächse reicht es wegen der demographischen Schrumpfung nicht mehr“, so Weber. Dieses Hemmnis komme nun zur schon länger schwachen Konjunktur und den niedrigen Jobchancen von Arbeitslosen hinzu.
Das European Labour Market Barometer klettert im November erstmals seit Mitte 2023 über die neutrale Marke von 100 Punkten. Der Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des IAB steigt im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Punkte auf 100,1 Punkte. Seit Jahresbeginn zeigt sich eine tendenzielle Erholung des Barometers. Beide Komponenten steigen im November. Dennoch bleibt die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit noch leicht pessimistisch und die Beschäftigungskomponente liegt seit 1,5 Jahren nur leicht über 100. „Das European Labour Market Barometer hat die Tiefdruckzone verlassen. Einen sonnigen Ausblick macht das aber noch nicht“, erklärt Weber.
Datengrundlage
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.
Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 18 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Spanien und Zypern.
Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labour Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus diesen beiden Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala der Barometer reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
Zum Download stehen bereit:
- eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe (xlsx).
- eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter https://iab.de/daten/iab-arbeitsmarktbarometer/ .
- Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter www.iab.de/Presse/elmb-components (xlsx) abrufbar.
Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter https://iab.de/en/daten/european-labour-market-barometer/ .
Weitere Information zum Arbeitskräfteknappheits-Index des IAB finden Sie unter https://iab.de/daten/arbeitskraefteknappheits-index/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch

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