Deutsch-tunesisches Kooperationsprojekt erfolgreich abgeschlossen
Nach fünf Jahren intensiver Zusammenarbeit konnte das Projekt „Stärkung der Lebensmittelsicherheit und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in Tunesien“ erfolgreich beendet werden. Seit dem Jahr 2021 haben das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Tunesien dabei unterstützt, seine Strukturen der Lebensmittelsicherheit zu stärken. Zum Abschluss des Projekts fanden vom 25. bis 26. November 2025 in Tunis mehrere Veranstaltungen statt, an denen BVL-Präsidentin Professorin Gaby-Fleur Böl und BfR-Präsident Professor Andreas Hensel teilnahmen. „Resiliente behördliche Strukturen im Bereich Lebensmittelsicherheit sind entscheidend, um den gesundheitlichen Verbraucherschutz weltweit zu stärken“, erklärte dazu Professorin Gaby-Fleur Böl. „Das Projekt zeigt, wie wissenschaftliche Zusammenarbeit und der Austausch von Expertise dazu beitragen, zukunftsfähige Strukturen der Lebensmittelsicherheit und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes zu schaffen“, sagt Professor Andreas Hensel.
Tunesien hat im Jahr 2019 ein neues Lebensmittelsicherheitsgesetz verabschiedet, das den Umbau und die Weiterentwicklung der Risikoanalysestrukturen vorsieht. In dem gemeinsamen Projekt, welches durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert wurde, unterstützten das BfR und das BVL mit einem Team tunesischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das nordafrikanische Land bei der Umsetzung. Vom Projektbüro in Tunis wurden die verschiedenen Projektaktivitäten koordiniert und realisiert.
Fast 500 tunesische amtliche Kontrolleure aus dem Gesundheits- sowie dem Agrarressort wurden in den vergangenen fünf Jahren im Rahmen des Projekts zum Thema Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte (Hazard Analysis and Critical Control Points – HACCP) weitergebildet und so die Kontrollkapazitäten Tunesiens nachhaltig gestärkt. Darüber hinaus fanden zahlreiche Workshops und Schulungen in allen Bereichen der Risikoanalyse statt, etwa Veranstaltungen zur mikrobiologischen Risikobewertung sowie zum behördlichen Management der Lebensmittelsicherheit. Damit wurden wesentliche Fortschritte in den Bereichen Lebensmittel-Kontrollprogramme, Datenanalyse und Krisenmanagement erzielt.
Zahlreiche tunesische Experten nahmen an Studienreisen nach Deutschland, der Summer Academy des BfR und dem Internationalen Training for Safer Food des BVL teil. Das führte zu einer gegenseitigen Bereicherung und einem Austausch konkreter Erfahrungen.
Eine weitere zentrale Projektaktivität des letzten Jahres war das Leadership-Programm, welches das BfR gemeinsam mit dem tunesischen Gesundheitsministerium und der Verwaltungsfachschule „École Nationale d'Administration“ (ENA), entwickelte. Das interdisziplinäre Programm zielte darauf ab, die Kompetenzen der insgesamt 29 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus acht verschiedenen tunesischen Ministerien im Bereich des Lebensmittelsicherheitsmanagements zu stärken. Hierfür fanden über 29 Wochen Workshops in insgesamt vier Modulen statt: Grundlagen der Lebensmittelsicherheit, nationaler und internationaler rechtlicher Rahmen der Lebensmittelsicherheit, lebensmittelsicherheitsbezogene Risiken sowie die Merkmale der Nahrungsmittelkette in Tunesien. Internationale sowie tunesische Expertinnen und Experten leiteten die Fortbildungseinheiten, die auch die Vernetzung der teilnehmenden Institutionen förderten.
Bei der offiziellen Abschlusssitzung des Projekts unter der Leitung von Professorin Böl und Professor Hensel wurden unter anderem die wichtigsten Ergebnisse der Projektevaluierung vorgestellt. Daran nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Deutschen Botschaft in Tunis, des BMZ und des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) sowie der tunesischen Partnerorganisationen teil. Zu den tunesischen Partnerorganisationen zählen die nationale Behörde für Lebensmittelsicherheit (INSSPA), die nationale Agentur für Risikobewertung (ANER), die ENA, das nationale Institut für Ernährung und Lebensmitteltechnologie (INNTA), die Generaldirektion für Veterinärdienste des tunesischen Landwirtschaftsministeriums (DGSV) und das nationale Zentrum für Tiergesundheitsüberwachung (CNVZ).
Weitere Informationen auf der BVL-Website zur deutsch-tunesischen Zusammenarbeit:
• BVL und BfR organisieren gemeinsam mit Partnerbehörden in Tunesien Krisenübung
https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/07_dasbundesamt/2022/2022-...
• Leitung der tunesischen Lebensmittelsicherheitsbehörden zu Gast beim BVL und BfR – Gemeinsa-me Pressemitteilung von BVL und BfR
https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/01_lebensmittel/2022/2022_...
• Pressemitteilung von BfR und BVL: Projektauftakt zur Stärkung des Verbraucherschutzes in Tune-sien
https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/07_dasbundesamt/2021/2021-...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch

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