Bis zum 8. Dezember können sich Forschende um einen „Sandpit“ im Studio der Villa Bosch bewerben.
Heidelberg. Lust auf Sandkastenspiele im Dienst der Wissenschaft? Noch bis Montag, 8. Dezember 2025 können sich kreative, interdisziplinäre Teams über Fachgrenzen und Karrierestufen hinweg bei der Klaus Tschira Stiftung um einen „Sandpit“ im Studio der Villa Bosch in Heidelberg bewerben. Ziel ist es, wortwörtlich mit Ideen zu spielen wie in einem Sandkasten und dabei gemeinsam neue Forschungsansätze in Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik zu entwickeln. Mehr dazu von Programm-Managerin Forschung Dr. Saskia Haupt im Interview.
Was bedeutet „Sandpit“?
Saskia Haupt: Das ist ein Workshop-Format, in dem wir Forschenden die Möglichkeit geben, bei uns in den Räumlichkeiten zusammenzukommen und gemeinsam Ideen zu entwickeln für Projekte, Kooperationen, Konferenzen. Hier geht es um den offenen Austausch, darum, gemeinsam kreativ zu werden.
Auf welches Bedürfnis reagieren die „Sandpits“?
Saskia Haupt: Ich vergleiche das immer mit der Kaffeepause auf Konferenzen, die immer zu kurz sind, aber genau diese Offenheit des Austauschs erlauben. Die Möglichkeit, ohne ein festes Ziel zu brainstormen und zu schauen, wohin es geht, ist von unschätzbarem Wert.
Was hat die Klaus Tschira Stiftung davon?
Saskia Haupt: Für uns stellt das eine Möglichkeit dar, durch das Format in der Community mit einer unkonventionellen Idee bekannt zu werden. Als Stiftung profitieren wir sehr von den Netzwerken, die dadurch geknüpft und gestärkt werden. Es ist eine Möglichkeit, nicht nur finanziell über Projekte zu fördern, sondern auch über andere Inputs aktiv zu sein.
Wer kann sich bewerben?
Saskia Haupt: Für die Ausschreibung Ende November alle Forschenden an Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Gerne mit einer Liste an Teilnehmenden, die international sein kann. Diese potentiell Teilnehmenden müssen nicht vorab angefragt sein, es reicht der Vorschlag.
Was übernimmt die Klaus Tschira Stiftung?
Saskia Haupt: Wir übernehmen die Kosten für die Räumlichkeiten, die Moderation, die Reise- und Übernachtungskosten sowie die Verpflegung für ein bis zwei Tage.
Was hat Dich überrascht bei den bisherigen „Sandpits“?
Saskia Haupt: Dass alle so unterschiedlich gelaufen sind und die Bedürfnisse in den Communitys ganz unterschiedlich waren. Und überrascht hat mich auch, wie schwierig es zunächst ist, aus diesem normalen Konferenzdenken herauszukommen, in dem sich Vortrag an Vortrag reihen und es kaum Zeit zum Austausch gibt. Das erfordert für viele erst einmal ein Umdenken.
Spielt Konkurrenz eine Rolle?
Saskia Haupt: Dadurch dass die Antragstellenden ihre Gruppe selbst zusammenstellen und wir den Fokus auf Interdisziplinarität gerichtet haben möchten, geht es nicht um Konkurrenz, sondern um Zusammenarbeit. Wir hatten allerdings den Fall, dass Leute während des „Sandpits“ festgestellt haben, dass sie an ganz ähnlichem arbeiten und ihnen das zuvor gar nicht bewusst war. Das ist aber natürlich ein positiver Effekt, der Synergien bilden kann.
Was ist der größte Vorteil des Ganzen?
Saskia Haupt: Ich glaube, das Raum schaffen, Zeit geben, Gedanken schweifen lassen, ohne dass direkt ein Ergebnis rauskommen muss – keine Publikation, kein Antrag. Und dass unterschiedliche Leute mit unterschiedlichem Hintergrund gemeinsam schauen dürfen, wohin sie die Reise führt. Dabei entsteht ein ungemein kreativer Raum. Es ist wunderbar zu sehen, wenn die Teilnehmenden bei uns durch den Garten spazieren und vor Ideen sprühen. Das ist der klassische „Out of the Box“-Gedanke unseres Gründers.
Zu den Förderlinien: https://klaus-tschira-stiftung.de/foerderungen/
Das Gespräch führte Kirsten Baumbusch (kirsten.baumbusch@klaus-tschira-stiftung.de)
Klaus Tschira Stiftung
Dr. Saskia Haupt
Tel.: 06221-533 102
E-Mail: saskia.haupt@klaus-tschira-stiftung.de
Anja Heinzelmann (Leitung Kommunikation)
Tel.: 06221-533 118
E-Mail: anja.heinzelmann@klaus-tschira.stiftung.de
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch

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