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27.09.2004 14:02

Finanzielle Pflege von Gründer-Pflänzchen

Stefanie Hahn Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Zwei Gründerteams der Universität Jena durch EXIST-SEED Programm des BMBF gefördert. Sie überzeugten mit Ideen für neuartiges Farbprüfverfahren für die Druckindustrie und schlaue Navigationsprogramme für Nutzfahrzeuge von Liefer- oder Wartungsfirmen.

    Jena (27.09.04) EXIST-SEED (engl. seed = Samen) heißt passenderweise ein Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), das jungen Existenzgründern aus Hochschulen ein Jahr finanziell unter die Arme greift, damit keimende Gründungsideen zu handfesten Geschäftsideen heranreifen können. Zwei Gründerteams von der Friedrich-Schiller-Universität kommen nun ab 1. Oktober in den Genuss der Förderung. Sie haben mit ihren Ideen für ein neuartiges Farbprüfverfahren für die Druckindustrie einerseits und schlaue Navigationsprogramme für Nutzfahrzeuge von Liefer- oder Wartungsfirmen andererseits, überzeugt. "Beide Teams haben nun 12 Monate Zeit einen Businessplan anzufertigen, denn die Förderung beinhaltet die Absicherung der Vorgründungsphase", berichtet Dr. Claudia Eggert, die Leiterin des Büros für Forschungsförderung und Forschungstransfer der Universität Jena.

    "Den Gründern stehen jeweils zwei erfahrene Mentoren aus der Universität zur Seite. Zudem stellt die Universität die Infrastruktur zur Verfügung und unterstützt den gesicherten Forschungstransfer etwa durch Beratung in Schutzrechtsfragen", erläutert Dr. Eggert. Damit die Exist-Seedförderung überhaupt greifen kann, müssen die Antragsteller vorher vom regionalen Get Up Büro beraten und die Ideen vorgeprüft worden sein.

    In Ferienakademien zum Gründungsmanagement und Seminaren, die das GET UP Gründernetzwerk an der Universität Jena anbietet, erarbeiten die Gründungswilligen vorläufige Businesspläne. So haben Dr. Ewa Diegel und ihr Mann in der ersten Runde des Get Up-Businessplan-Wettbewerbes 2004 den zweiten Preis errungen. Aber auch die Idee von Matthias Heunecke und Steffen Späthe wurde von GET UP als förderungswürdig angesehen.

    Zu den Gründern:
    1. Das geplante Unternehmen von Ewa und Marco Diegel wird ein neuartiges Farbprüfverfahren für die Druckindustrie und die Druckvorstufe anbieten. Damit sollen die Kunden vor dem kostspieligen Druck auf Papier die zu druckenden Farben schneller und besser simulieren und gegebenenfalls korrigieren, als mit den bereits am Markt existierenden Farbprüfverfahren. "Mit unserem Verfahren kann der Kunde erstmals alle Farben des Vierfarbdruckes auf einem Bildschirm so nachahmen, wie sie später gedruckt werden. Mit der Hilfe von Exist-Seed wird nun ein tragfähiges Finanzierungskonzept erarbeitet. Ziel ist es, eine Finanzierung zu erhalten, mit der die Firma 2005 gegründet werden kann. "Die ersten Farbprüfverfahren wollen wir ein Jahr später verkaufen", blickt Marco Diegel in die Zukunft. Betreut wird das Team von Prof. Dr. Kurt-Dieter Koschmieder. Der Betriebswirt richtet regelmäßig Ferienakademien zum Gründungsmanagement aus. Der Sprecher der Universität des Get Up-Netzwerkes hat es seit 1998 mit aufgebaut. Es ist bereits sein fünftes Projekt.

    2. Die NaM Technologie GmbH von Matthias Heunecke und Steffen Späthe will die bekannte Navigationssoftware, die schon heute Autofahrer von A nach B lotst so weiterentwickeln, dass sie mit anderen Daten, als nur mit Straßenkarten gespeist werden können. Als Kunden haben die beiden Informatikstudenten z. B. Lieferfirmen oder solche, die Gasanlagen oder Stromnetze einer Stadt warten, im Blick. "So könnte ein Lieferant vor Fahrtantritt seine Lieferadressen ins System eingeben und das System könnte ihm sagen, in welcher Reihenfolge er seine Kunden anfahren soll, da diese nur zu bestimmten Zeiten erreichbar sind", illustriert Matthias Heunecke. Sowohl die Firmenzentrale, als auch der Fahrer selber können das System also mit ihren eigenen Daten füttern. Damit dies funktioniert, müssen in die vorhandene Navigationssoftware entsprechende Schnittstellen eingebaut (programmiert) werden, damit Navigationssystem und firmeneigene Programme wie Adressdatenbanken kompatibel sind. Das ist die Kompetenz, die die Firmengründer mitbringen. Sie werden fachlich von Prof. Dr. Wilhelm Rudolf Rossak betreut, der den Lehrstuhl für Praktische Informatik innehat. Die Navigationssoftwareentwickler sind bereits das dritte Gründerteam, das Rossak, der selbst in der freien Wirtschaft gearbeitet hat, als Mentor betreut.

    Nächster Antragsschluss für das Exist-SEED Programm ist der 30. September. Das Programm wird jedoch in regelmäßigen Abständen wieder ausgeschrieben. Kommende Einreichfristen sind der 31. Januar sowie der 31. Mai 2005.

    Kontakt:
    Dr. Claudia Eggert
    Büro für Forschungsförderung und Forschungstransfer der Universität Jena
    Tel.: 03641 / 931071
    E-Mail: claudia.eggert@uni-jena.de

    Prof. Dr. Kurt-Dieter Koschmieder
    Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena
    Tel.: 03641 / 943140
    E-Mail: Koschmieder@wiwi.uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de/forschungstransfer.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Maschinenbau, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    regional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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