Neue Studienrichtung „Gartenbauwissenschaften“ im Bachelor Agrarwissenschaften, zwei neue Professuren: Uni Hohenheim bündelt und erweitert ihre Angebote.
Ob Gemüse und Obst, Wein und Hopfen oder Arznei- und Gewürzpflanzen: Die Gartenbauwissenschaften sind ein bedeutendes Spezialgebiet. Die Universität Hohenheim in Stuttgart baut diesen Bereich weiter aus – denn der Bedarf an Fachkräften ist groß und Forschungsergebnisse zu gartenbaulichen Themen gefragt. Ab Frühjahr 2026 ergänzt daher die neue Studienrichtung „Gartenbauwissenschaften“ das Portfolio der Agrar-Studiengänge. Zwei neue Professuren „Gartenbausystemtechnik“ und „Gartenbauwissenschaften“ werden die Kernprofessuren bilden.
Von der Erzeugung über die Verarbeitung bis hin zur Vermarktung gartenbaulicher Kulturen: Die Gartenbauwissenschaften beinhalten die gesamte Wertschöpfungskette. „Sie integrieren naturwissenschaftliche, technische, wirtschaftliche und soziale Aspekte“, erläutert Professor Ralf Vögele, Dekan der Fakultät Agrarwissenschaften. „Bereits jetzt bildet das Studium und die Forschung an der Universität Hohenheim diese Bandbreite ab. In Zukunft wird dieser Bereich weiter gestärkt.“
Neue Vertiefungsrichtung „Gartenbauwissenschaften“ ab Frühjahr 2026
Mit der neuen Vertiefungsrichtung „Gartenbauwissenschaften“ im Bachelorstudiengang Agrarwissenschaften schafft die Universität Hohenheim ein passgenaues Angebot für einen Arbeitsmarkt, der händeringend Nachwuchs sucht. „Der Bedarf ist klar: Wir müssen mehr qualifizierte Fachkräfte ausbilden“, so Prof. Vögele. „Deshalb starten wir jetzt mit einer Studienrichtung, die ein eigenständiges, gartenbaulich geprägtes Lehrangebot bietet.“
Die neue Studienrichtung erhält ein speziell zugeschnittenes Curriculum mit eigenen Modulen – unter anderem zu nachhaltigem Gemüse-, Obst- und Weinbau, Unterglasanbau, Gartenbautechnik sowie pflanzenbaulichen und ökonomischen Grundlagen. Die Zulassung ist bereits zum Sommersemester 2026 möglich.
Zwei neue Professuren – Rückgrat der künftigen Lehre und Forschung zum Gartenbau
Den wissenschaftlichen Kern der neuen Studienrichtung bilden zwei Professuren, die sich aktuell im Berufungsprozess befinden: Gartenbausystemtechnik und Gartenbauwissenschaften. „Sie übernehmen zentrale Lehrangebote und stärken zugleich die Forschung im gesamten Bereich Gartenbau“, erklärt der Dekan.
Während die Professur Gartenbausystemtechnik technische Prozesse, Automatisierung, Digitalisierung und ressourceneffiziente Produktionssysteme in den Fokus nimmt, widmet sich die Professur Gartenbauwissenschaften dem breiten Spektrum gartenbaulicher Kulturen.
Beide neuen Professuren vernetzen sich eng mit bestehenden Einrichtungen. Der Ausbau der Gartenbauwissenschaften knüpft an umfangreiche Aktivitäten an, die seit Jahren in Hohenheim verankert sind.
Zentrum für Betriebswirtschaft im Gartenbau (ZBG)
Seit 2023 verstärkt das Zentrum für Betriebswirtschaft im Gartenbau (ZBG) die Fakultät Agrarwissenschaften. Die renommierte Einrichtung besteht seit 1957 und wechselte von der Leibniz Universität Hannover an die Universität Hohenheim. Forschungsschwerpunkt und wichtigstes Tätigkeitsfeld des ZBG ist der Betriebsvergleich Gartenbau, der als Beratungsinstrument für Gartenbauunternehmen aller Sparten dient.
Zu den Forschungsprojekten des ZBG gehören zum Beispiel ein Online-Tool zur Bewertung gartenbaulicher Nachhaltigkeit, Studien zur Umstellung von Gemüsebetrieben auf ökologischen Anbau und Analysen zur digitalen Transformation als Treiber von Controlling im Gartenbau.
Zentrum Ökologischer Landbau der Universität Hohenheim (ZÖLUH)
Ob ökologischer Obstbau, Anbau von Alblavendel, bei Leguminosen wie Linsen, die derzeit als gesundes Gemüse ein Comeback erleben: Ökologische Sonderkulturen sind einer der Schwerpunkte des Zentrum Ökologischer Landbau der Universität Hohenheim (ZÖLUH). „Forschung zum Ökolandbau findet in fast allen Fachgebieten der Fakultät statt“, erläutert Professor Vögele. „Das ZÖLUH bündelt diese Aktivitäten und stimmt sie aufeinander ab.“
Die Forschung zum Ökologischen Landbau hat in Hohenheim eine lange Tradition: Bereits 1973 richtete die Universität als erste Hochschule in Deutschland einen ökologisch bewirtschafteten Versuchsbetrieb ein: den Standort Kleinhohenheim der Versuchsstation Agrarwissenschaften.
Breites Forschungsspektrum in den Gartenbauwissenschaften
Die Hohenheimer Gartenbauwissenschaften decken ein breites thematisches Spektrum ab – von regional bis international. Vom Pflanzenbau über die Lebensmittelwissenschaften bis hin zum Verbraucherverhalten ist das gesamte Ernährungssystem im Blick.
In heimischen Klimazonen reichen die Forschungsarbeiten vom Hopfenanbau oder Fragen der Frosttoleranz und Alternanz im Obstbau über die Pflanzengesundheit bis hin zu innovativen Verfahren im Gemüseanbau. Ein weiterer Themenschwerpunkt liegt im Weinbau.
International befassen sich Hohenheimer Forschungsgruppen zum Beispiel mit nachhaltigen Gartenbausystemen in Afrika oder dem Anbau von Jojoba, Banane oder Jatropha inklusive bislang wenig beachteter Nutzpflanzen. Hinzu kommen Projekte in der Agrartechnik zu Arznei- und Gewürzpflanzen, zum ressourceneffizienten Unterglasanbau sowie zum Wassermanagement. Auch soziale und entwicklungspolitische Fragen spielen eine Rolle – etwa beim Einsatz ökologisch nachhaltiger Gartenbauverfahren zur Stärkung der wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen in Afrika.
Herausragende Infrastruktur für Forschung und Lehre
„Gestützt wird die Forschung durch eine in Deutschland wohl einmalige Infrastruktur“, berichtet Vögele. Dazu zählt insbesondere die Versuchsstation Agrarwissenschaften, die neben dem Standort Kleinhohenheim über ganz Baden-Württemberg verteilte Versuchsanstellung auf fast 800 ha erlaubt. Das hochmoderne Phytotechnikum, das künftig wohl größte Forschungsgewächshaus Europas, ermöglicht kontrollierte Umgebungsbedingungen für experimentelle Pflanzenforschung.
Der Lehrgarten der Fakultät Agrarwissenschaften bietet praxisnahe Lernorte. Die Hohenheimer Gärten mit ihren Heilpflanzensammlungen und dem Sammlungsgewächshaus bilden einen weiteren Baustein. Hinzu kommt ein universitätseigener Weinberg, der für Lehre und Forschung genutzt wird.
„Zusammen eröffnet diese Infrastruktur ideale Bedingungen, um Studierenden fundierte Praxiserfahrungen zu vermitteln und gleichzeitig die gartenbauliche Forschung voranzutreiben“, hält Vögele abschließend fest.
Weitere Informationen
• B.Sc. Agrarwissenschaften: Studienrichtung Gartenbauwissenschaften: https://dein-studium.uni-hohenheim.de/finde-dein-studium/agrarwissenschaften-stu...
• Zentrum für Betriebswirtschaft im Gartenbau e.V. (ZBG): https://zbg.uni-hohenheim.de/
• Versuchsstation Agrarwissenschaften: https://www.uni-hohenheim.de/wiss-infrastruktur-versuchsstation-agrar
• Zentrum Ökologischer Landbau der Universität Hohenheim: https://oeko.uni-hohenheim.de/
• Phytotechnikum: https://shg.uni-hohenheim.de/forschungsgewaechshaus-phytotechnikum
• Lehrgarten Agrarwissenschaften: https://lehrgarten-agrarwissenschaften.uni-hohenheim.de/
Zu den Pressemitteilungen der Universität Hohenheim
https://www.uni-hohenheim.de/presse
Text: Elsner
Ab Frühjahr 2026 ergänzt die neue Studienrichtung „Gartenbauwissenschaften“ das Portfolio der Agrar- ...
Quelle: Luca Mann
Copyright: Universität Hohenheim
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler
Tier / Land / Forst
überregional
Studium und Lehre
Deutsch

Ab Frühjahr 2026 ergänzt die neue Studienrichtung „Gartenbauwissenschaften“ das Portfolio der Agrar- ...
Quelle: Luca Mann
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