Menschen und Tiere treffen täglich zahlreiche Entscheidungen – oft schnell, oft unter Unsicherheit. Auch künstliche Intelligenz steht vor diesem Problem: Je autonomer Systeme agieren, desto mehr müssen sie selbst entscheiden. Doch KI-Verfahren sind häufig komplex, rechenintensiv und in neuen Situationen wenig flexibel. Die internationale Forschungsgruppe „Robust Decision Heuristics for Natural and Artificial Intelligence“ (Robuste Entscheidungsheuristiken für natürliche und künstliche Intelligenz) widmet sich am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld genau dieser Herausforderung. Vom 8. bis 19. Dezember findet der erste Workshop statt.
Die Forscher*innen fragen: Was kann KI von robusten Entscheidungsstrategien von Menschen und Tieren lernen? Und umgekehrt: Können KI-Modelle helfen, natürliche Entscheidungsprozesse besser zu verstehen?
In der Psychologie nennt man dieses Feld „decision making under uncertainty“ – Entscheidungsfindung unter Unsicherheit. Menschen nutzen je nach Lage schnelle Bauchentscheidungen oder gründliche Abwägungen. Perfekt sind diese nie, aber sie funktionieren zuverlässig genug. KI-Systeme dagegen tun sich oft schwer, wenn sich Bedingungen ändern.
„KI-Methoden basieren meist auf komplexen mathematischen Modellen. Sie sind schwer nachvollziehbar und nicht für dynamische Umgebungen gemacht“, sagt Roboterforscher Professor Mohan Sridharan (University of Edinburgh). Er leitet die Gruppe gemeinsam mit der Informatikerin Professorin Özgür Şimşek (University of Bath), dem Verhaltensforscher Professor Konstantinos Katsikopoulos (Southampton) und dem Psychologen Professor Gerd Gigerenzer (Berlin).
Gemeinsam mit internationalen Gästen wollen sie neue Algorithmen für robuste, transparente KI entwickeln, inspiriert von natürlichen Entscheidungsprozessen. Besonders interessieren sie dabei Insekten und ihre vergleichsweise einfachen Entscheidungsmechanismen. Ziel sind KI-Systeme, die, wie Menschen und Tiere, mehrere Entscheidungsstrategien beherrschen und selbst wählen, wann welche sinnvoll ist. Gleichzeitig soll geprüft werden, ob technische Modelle helfen können, natürliche Entscheidungen präziser abzubilden.
Die Forschungsgruppe trifft sich bis August 2028 regelmäßig mit wechselnden Gastwissenschaftler*innen am ZiF.
Arbeitssprache ist Englisch. Journalist*innen sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten. Für Rückfragen stehen die Organisator*innen gerne zur Verfügung.
Maren Winkelhage, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
E-Mail: zif-group-support@uni-bielefeld.de
https://www.uni-bielefeld.de/einrichtungen/zif/groups/ongoing/robust-decision-he... Website der Forschungsgruppe
Das Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) an der Universität Bielefeld
Quelle: v. Mette
Copyright: Universität Bielefeld
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Biologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Philosophie / Ethik, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch

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