Bundeskanzler Friedrich Merz hat heute das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena besucht. Im Rahmen seines Antrittsbesuches in Thüringen besichtigte er ein Quantenlabor des Institutes und ließ sich von den Forschenden das Herzstück eines photonischen Quantencomputers sowie hochmoderne Systeme zur globalen Quantenkommunikation vorstellen.
Auf Einladung von Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt machte Bundeskanzler Friedrich Merz heute bei dessen Antrittsbesuch im Freistaat unter anderem Halt am Fraunhofer IOF in Jena. Bei einer Laborbesichtigung erhielt Merz Einblicke in aktuelle Zukunftsforschung mit Schwerpunkt Quantentechnologien »made in Thüringen«.
Über die Innovationskraft des Standortes Thüringen zeigte sich der Bundeskanzler beeindruckt: »Ich habe heute im Fraunhofer-Institut für Optik und Feinmechanik IOF beeindruckende Einblicke bekommen. Quantencomputing und Quantenkommunikation haben ein enormes Potential. Ich konnte mich auch davon überzeugen, wie sinnvoll die Unterstützung des Bundes in die Hochschullandschaft und in die außeruniversitären Forschungseinrichtungen hier vor Ort ist, um auch die ansässige Industrie mit höchstqualifizierten Fachkräften zu versorgen. Das macht Jena international, das macht Jena erfolgreich über die Grenzen von Thüringen und Deutschland hinweg.«
Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt ergänzte: »Das Fraunhofer IOF zeigt eindrucksvoll, welches Zukunftspotenzial in Thüringen steckt. Gerade in der Quantenforschung, die international als Schlüsseltechnologie der kommenden Jahrzehnte gilt, setzt Jena Maßstäbe. Die hier entwickelten Ansätze stärken unsere digitale und technologische Souveränität und schaffen Perspektiven, die weit über den Wissenschaftsbetrieb hinausreichen – für neue Wertschöpfung, hochqualifizierte Arbeitsplätze und einen starken Innovationsstandort Thüringen.
Ich freue mich sehr, dem Bundeskanzler heute diesen Ort der Zukunftsforschung zeigen zu können. Die enge Zusammenarbeit von Bund und Land, verbunden mit dem Forschungsgeist unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, macht Thüringen zu einem Treiber im technologischen Wettbewerb. Von Jena gehen Impulse aus, die weltweit Beachtung finden und unmittelbar in die Wirtschaft transferiert werden.
Diesen Weg wollen wir konsequent fortsetzen – damit Thüringen ein verlässlicher, kreativer und führender Motor für Innovation bleibt: mit starken Forschungseinrichtungen, wettbewerbsfähigen Unternehmen und den klugen Köpfen, die wir dafür brauchen.«
Hightech-Agenda betont Bedeutung der Quantentechnologien
»Die Quantentechnologien haben großes Potenzial für die Innovations- und Wirtschaftskraft Deutschlands. Die Verankerung dieser Schlüsseltechnologie in der kürzlich von der Bundesregierung verabschiedeten Hightech-Agenda ist daher genau richtig. Dank exzellenter Forschung, wie hier am Fraunhofer IOF, kann Deutschland in diesem Sektor frühzeitig Zukunftsmärkte erschließen und im globalen Wettbewerb eine langfristig führende Rolle einnehmen«, sagte Prof. Holger Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. »Jetzt kommt es darauf an, dass Wirtschaft, Politik und Wissenschaft weiter konsequent an einem Strang ziehen und die gute Ausgangslage nutzen, um aus Forschung schneller Innovationen und aus Innovationen Wertschöpfung zu machen.« Als systemrelevanter Partner der Wirtschaft stehe Fraunhofer bereit, bekräftigte Hanselka: »Wir werden einen zentralen Beitrag leisten, damit unser Standort seine Stärken nachhaltig ausspielen und ausbauen kann – von den Quantentechnologien über Künstliche Intelligenz und Mikroelektronik bis hin zur Biotechnologie. Der Besuch des Bundeskanzlers und des Thüringer Ministerpräsidenten unterstreicht, wie wichtig anwendungsnahe Forschung für den Standort ist – und wie Fraunhofer mit konkreten Projekten zeigt, wie aus wissenschaftlicher Exzellenz direkt Innovationen werden.«
Bundeskanzler besichtigt Systeme für Quantencomputing und -kommunikation
Der Besuch ist auch für Andreas Tünnermann, Leiter des Fraunhofer IOF, eine bedeutende Anerkennung: »Der Besuch des Bundeskanzlers ist eine große Ehre für unserer Haus und die Leistung unserer Mitarbeitenden. Bei der Besichtigung eines Quantenlabores in unserem neusten Forschungsgebäude präsentierten unsere Forschenden ihm unter anderem das Herzstück eines photonischen Quantencomputers: einen photonisch integrierten Chip. Dieser wurde gemeinsam mit Partnern aus Deutschland im Rahmen des vom Bundesforschungsministeriums geförderten Projektes PhoQuant entwickelt.«
Das Projekt PhoQuant verfolgt das Ziel, den ersten photonischen Quantenrechner Deutschlands zu bauen. Quantencomputer sind die Hochleistungsrechner der nächsten Generation. Sie werden die Rechenleistungen herkömmlicher Computer für komplexe Probleme weit übersteigen und ein neues digitales Zeitalter einläuten. Ein photonischer Quantenrechner ist eine spezielle Form eines Quantencomputers. Anders als andere Quantencomputer, die aufwendig gekühlt werden müssen, kann ein photonischer Quantencomputer bei Zimmertemperatur arbeiten. Das macht den technologischen Ansatz anwenderfreundlicher sowie einfacher integrier- und skalierbar.
Darüber hinaus besichtigte der Bundeskanzler die neue optische Bodenstation des Fraunhofer IOF. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung neuer und hochsicher Kommunikationssysteme basierend auf Lichtquanten. »Mit ihrer enormen Rechenpower eröffnen Quantencomputer neue Möglichkeiten, etwa in der Simulation von Molekülen und damit der Entwicklung neuer Werkstoffe oder Medikamente«, führte Andreas Tünnermann weiter aus. »Zugleich führen sie aber auch zu einem Paradigmenwechsel in der Sicherheit unserer Daten. Herkömmliche Methoden zur Verschlüsselung werden langfristig nicht mehr ausreichen, um unsere Daten zu schützen.«
Dieser Herausforderung begegnet die Initiative QuNET, eine gleichfalls vom Bundesforschungsministerium mit 125 Millionen Euro geförderte Großoffensive zur Entwicklung modernster Quantenkommunikation. Diese wird seit 2019 unter Koordination des Fraunhofer IOF umgesetzt. Jüngste QuNET-Experimente haben erfolgreich die Anbindung mobiler Plattformen wie Flugzeuge an ein Quantennetz demonstriert. Die neue optische Bodenstation trägt diese Forschung auf das nächste Level und erlaubt künftig die Quantenkommunikation via Satellit. »Dank Förderung des Freistaats Thüringen ist die Bodenstation in Jena neben einer Station in Oberpfaffenhofen die einzige optische Bodenstation Deutschlands, um den satellitenbasierten Quantenschlüsselaustausch und damit die Grundlagen eines perspektivisch weltweiten Quantennetzwerkes zu erforschen und zu erproben«, so Tünnermann.
Über das Fraunhofer IOF
Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena betreibt anwendungsorientierte Forschung auf dem Gebiet der Photonik und entwickelt innovative optische Systeme zur Kontrolle von Licht – von der Erzeugung und Manipulation bis hin zu dessen Anwendung. Das Leistungsangebot des Instituts umfasst die gesamte photonische Prozesskette vom opto-mechanischen und opto-elektronischen Systemdesign bis zur Herstellung von kundenspezifischen Lösungen und Prototypen. Am Fraunhofer IOF erarbeiten rund 400 Mitarbeitende das jährliche Forschungsvolumen von 40 Millionen Euro.
Weitere Informationen über das Fraunhofer IOF finden Sie unter: http://www.iof.fraunhofer.de
Prof. Dr. Andreas Tünnermann
Fraunhofer IOF
Institutsdirektor
Telefon: +49 (0) 3641 807 - 201
Mail: andreas.tuennermann@iof.fraunhofer.de
https://www.iof.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/2025/bundeskan...
Bundeskanzler Friedrich Merz (links) besuchte im Dezember das Fraunhofer IOF.
Copyright: TSK / Jacob Schroeter
Unter anderem stellten die Forschenden das Projekt PhoQuant vor, dessen Ziel es ist, Deutschlands er ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Physik / Astronomie, Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch

Bundeskanzler Friedrich Merz (links) besuchte im Dezember das Fraunhofer IOF.
Copyright: TSK / Jacob Schroeter
Unter anderem stellten die Forschenden das Projekt PhoQuant vor, dessen Ziel es ist, Deutschlands er ...
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