Kooperation zwischen Technischer Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Hochschule Bielefeld, Universität Bielefeld und DB Systemtechnik treibt innovative Lösungen im Bereich automatisiertes Fahren voran • Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt mit rund 11,5 Millionen Euro
Minden, 3. Dezember 2025) Ein wichtiger Schritt für weitere Digitalisierung und Automatisierung im Schienenverkehr: In Minden entsteht bis 2027 ein Innovationslabor für automatisiertes Fahren. Dort entwickeln, testen und erproben die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL), die Hochschule Bielefeld, die Universität Bielefeld und die DB Systemtechnik zukünftig gemeinsam innovative Lösungen und Technologien für das voll- und teilautomatisierte Fahren von Zügen.
Im Innovationslabor sollen künftig automatisierte, reproduzierbare und realitätsnahe Tests durchgeführt werden, die die Qualifizierung und Zulassung verschiedener Perzeptionssysteme (z.B. Sensorsysteme) ermöglichen. Diese Systeme sind die Grundlage für den automatisierten Zugbetrieb, denn sie sind beispielsweise für die Überwachung des Fahrwegs und der Fahrgastströme verantwortlich. Die Hochschulen bringen dabei wichtiges Know-how zu Steuerungs-, Sensorik- und Automatisierungstechnologien ein. Die DB Systemtechnik verfügt über umfassende Erfahrung im Bahnbetrieb und in der Fahrzeugtechnik.
Um die entsprechenden Systeme umfangreich zu testen, wird das Innovationslabor mit Forschungs- und Versuchsanlagen ausgestattet, mit denen u.a. realistische Bewegungen von Fahrgästen, Fahrrädern oder Tieren simuliert werden. Zudem können auch unterschiedliche Umgebungs- und Wettersituationen nachgeahmt werden. Dazu gehören Schneefall, Nebel, Regen oder verschiedene Lichtverhältnisse. Gemeinsames Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen, die einen langfristigen Wissenstransfer und innovative Projekte ermöglicht.
Dr. Hiie-Mai Unger, Vorsitzende der Geschäftsführung der DB Systemtechnik: „Klar ist: Wir brauchen mehr Digitalisierung und Automatisierung auf der Schiene, um den zukünftigen Herausforderungen im Bahnverkehr erfolgreich zu begegnen. Mit dem Innovationslabor schaffen wir mit starken Partnern einen gemeinsamen Raum für Praxis und Wissenschaft. Hier bündeln wir unser Know-how, um sichere, innovative und praxisnahe Lösungen für das automatisierte Fahren zu entwickeln und zu testen.“
Professor Dr. Jürgen Krahl, Präsident Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe: „Automatisiertes Fahren ist ein wichtiges Zukunftsfeld der nachhaltigen Mobilität. Es kann nur im Verbund von Wirtschaft und Wissenschaft gedeihen. Die TH OWL bringt sich mit ihrer ganzen Kompetenz ins Innovationslabor Minden ein und ist dankbar, dabei starke Partner an ihrer Seite zu wissen.“
Professorin Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin der Hochschule Bielefeld: „Das Innovationslabor eröffnet uns einzigartige Möglichkeiten: Erstmals können wir unsere Systeme unter vollständig reproduzierbaren Bedingungen entwickeln und testen. Die Erprobung von Innovationen, direkt am realen Bahnsystem, trifft den Kern anwendungsorientierter Forschung an der HSBI. So entstehen industrienahe Forschungsprojekte, durch die die Zukunft der Mobilität, insbesondere der Bahn, maßgeblich mitgestaltet wird.“
Professorin Dr. Angelika Epple, Rektorin der Universität Bielefeld: „Die Bahnsysteme der Zukunft haben das Potenzial, intelligenter, flexibler und nachhaltiger zu werden. Automatisiertes Fahren kann dazu maßgeblich beitragen, wenn die Technologien unter allen Umgebungs- und Wetterbedingungen verlässlich arbeiten. In diesem Projekt bringen unsere Forschenden jüngste Entwicklungen zur maschinellen Wahrnehmung und intelligenten Steuerung ein. Vielversprechende Anwendungen wie autonome Bahnübergänge, automatisiertes Ein- und Aussteigen oder Outdoor-Roboter können hier entwickelt und getestet werden. Die Stärke dieses Verbunds liegt darin, dass wissenschaftliche Innovation und Wissen aus der Praxis zusammenkommen.“
Das Projekt „TestingATO - Bau eines Innovationslabors zum automatisierten Fahren“ wird im Rahmen des „Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft“ (DZM) vom Bundesministerium für Verkehr (BMV) mit rund 11,5 Millionen Euro gefördert. Gebaut wird das Innovationslabor am Mindener Standort der DB Systemtechnik, die auch die Errichtung der Infrastruktur übernimmt. Die Technische Hochschule OWL, die Hochschule Bielefeld und die Universität Bielefeld beschaffen und installieren je eine Versuchsanlage.
Über „Deutsches Zentrum Mobilität der Zukunft“:
Im DZM sollen Kompetenzen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und öffentlicher Verwaltung gebündelt werden und an vier Forschungs- und Innovationsstandorten einen Beitrag zur Mobilitätsforschung leisten. Die im DZM geförderten Projekte sollen digitale Innovationen für Mobilitätslösungen unterstützen, Forschungsprojekte übergreifend vernetzen, einen Beitrag zum Klimaschutz liefern sowie zur nachhaltigen Mobilität, zur Sicherung der technologischen Souveränität und zur Nutzung der Potenziale der Digitalisierung beitragen.
Der RailCampus OWL in Minden, als einer der Projektstandorte widmet sich zukünftigen Mobilitätssystemen, die sich durch zunehmend automatisierte und digitalisierte Verkehre auszeichnen; in diesem Zusammenhang wird eine Forschungs- und Testinfrastruktur für alternative schienengebundene Fahrzeuge aufgebaut.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Informationstechnik, Maschinenbau, Verkehr / Transport
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
Deutsch

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